Hier kann man gut die Seele baumeln lassen. In der Weinidylle am Eisenberg geht es meist ruhig zu.

Hier kann man gut die Seele baumeln lassen. In der Weinidylle am Eisenberg geht es meist ruhig zu.
© Burgenland Tourismus | Christian Krammer

Eisenberg: Idylle im Süden

Im Süden des Burgenlands wachsen in der Herkunft Eisenberg auf speziellen Böden Rotweine von unvergleichlicher Eleganz und feiner Mineralität.

Seinen Namen Eisenberg bezieht diese kleine, feine Weinregion, die insgesamt über 515 Hektar Rebfläche verfügt, von ihrer unbestritten besten Riede und der dort gelegenen gleichnamigen Ortschaft in unmittelbarer Nähe zur ungarischen Grenze. Hier regiert seit Menschengedenken der Blaufränkisch, der ebendort einen eigenständigen mineralisch-würzig geprägten Stil entwickelt. Rund 180 Hektar sind hier mit Reben der mittlerweile auch international beachteten Sorte Blaufränkisch bestockt, die speziell auf nach Süden oder Südosten orientierten Hängen sehr gute Bedingungen vorfindet und mit der Herkunft Eisenberg DAC gefüllt wird. Dominieren auf den steilen Abhängen oft Schieferböden, so findet man am Fuße der Hügel meist tiefgründigen Lehm, der auch eisenhaltig sein kann.

Mineralisches Südburgenland

Dieses Terroir mit den Hauptorten Deutsch Schützen und Eisenberg gibt von jeher den mineralischen Rotweinen aus diesen Regionen ihren Namen, die nach der Toplage als »Eisenberger« bezeichnet werden. Der Eisenberg selbst bildet eine Art nach Südost ausgerichtetes Amphitheater, er ist eine natürliche Bühne für den Blaufränkisch. An der Oberkante von Wald begrenzt, fallen die Hänge mit ihren kleinen Weingartenparzellen steil mit Blick in die pannonischen Weiten ab. Der Weinberg ist unterteilt in verschiedene Rieden, deren Namen wie Reihburg, Szapary oder Saybritz bei Rotweinkennern schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Hier entstehen die Grands Crus vom Eisenberg, feinstrahlig und langlebig.

Weitere spannende Blaufränkisch-Böden bietet der Königsberg, wo die Reben auf  Dolomitkalk wurzeln, während der Csaterberg bei Kohfidisch mit seinen einzigartigen Süßwasseropalböden glänzt. Winzerpersönlichkeiten wie Mathias Jalits, der Schützenhof, Reinhold Krutzler, Kopfensteiner, Wallner, Uwe Schiefer, Stubits oder Christoph Wachter zählen zu den gesuchten Erzeugern der stets durch die Kleinheit des Gebiets limitierten Top-Blau­fränkisch. Sie alle produzieren auf oft sehr kleinen Parzellen einen unverwechselbaren Blaufränkischtyp, der stets durch sehr große Präzision, brillante Mineralität und eine besondere Leichtfüßigkeit geprägt ist.

Im nördlichen Teil der Region finden rund um Rechnitz die Reben Urgesteinsböden vor, hier werden Weißweine aus Grünem Veltliner, Weißburgunder und Welschriesling erzeugt. Und in diesem Teil des Burgenlands sorgen junge Winzer wie Thomas Straka oder Dieter Herist für frischen Wind und eine unkonventionelle Weinstilistik, die von Sommeliers von Berlin bis New York geschätzt wird.


Erschienen in
Burgenland Special 2019

Zum Magazin

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
Mehr entdecken
Weinbaugebiet Österreich
Eisenberg
Das idyllische Südburgenland ist die ursprünglichste Weinlandschaft des Burgenlands und erstreckt...
Mehr zum Thema