Die Kellerei Terlan ist bekannt für ihre strahlenden Weißweine mit vielschichtiger Aromatik, Struktur und Dichte.

Die Kellerei Terlan ist bekannt für ihre strahlenden Weißweine mit vielschichtiger Aromatik, Struktur und Dichte.
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Eleganz in der Flasche: Herausragende Weißweine aus Friaul-Julisch Venetien

Die Region im Nordosten Italiens gilt als ausgesprochene Weißweinregion. Lokale Sorten wie Ribolla, Friulano, Malvasia, Picolit und Verduzzo spielen eine wichtige Rolle.

Friaul ist bekannt für seine funkelnden, fruchtbetonten Weißweine. Die besten Anbaugebiete liegen an der Grenze zu Slowenien und heißen Collio, Colli Orientali und Isonzo. Auch im Karst, im Hinterland von Triest, entstehen spannende Weine. Eine wichtige lokale Sorte ist Ribolla Gialla. Lange Zeit wurde sie wenig beachtet. Sie reift spät, bildet wenig Zucker aus und ist von einer hohen Säure geprägt. Durch das immer wärmer werdende Klima wird sie nun zunehmend interessanter. So richtig bekannt wurde Ribolla Gialla durch Josko Gravner, der seinen Wein nicht wie üblich im Stahltank ausbaut, sondern die Beeren mitsamt den Schalen für lange Zeit in Amphoren vergärt. Gravner schuf mit seiner Ribolla Gialla zugleich den Archetyp der Orange-Wines. Auch Primosic, ein Nachbar von Gravner in Oslavia, baut seine Ribolla auf der Schale aus, lässt sie aber etwas kürzer reifen. Auf Vergärung mit den Schalen setzt auch Zidarich im Karst, der dort eine Malvasia erzeugt, die neben feinen Aromen nach Mandarine und Orange eine zarte Harznote aufweist. Eine weitere wichtige Sorte in der Region ist Friulano, die lokal immer noch mit ihrem alten Namen »Tocai« bezeichnet wird. Herausragende Vertreter dieser Sorte sind die Weine von Gigante und Livon. Silvio Jermann war einst der Pionier des kunstvollen Verschnittes der einzelnen Sorten. Sein Capo Martino besteht aus Friulano, Picolit, Malvasia und Ribolla Gialla. Tolle Cuvées aus lokalen Sorten sind auch Collio Bianco von Edi Keber und Identità Friuli von Christian Specogna.

Leuchtendes, sattes Bernstein. Vielschichtige Nase mit Noten nach getrockneten Orangenschalen, Marillen, Zigarrentabak und würzigem Harz. Am Gaumen sehr kraftvoll, im hinteren Verlauf macht sich zarter Gerbstoff bemerkbar, wirkt insgesamt aber noch recht unruhig, im Finale üppiger Alkohol.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Intensives Gold mit Bernstein. In der Nase zunächst nach Milchschokolade und Aprikosen, dann nach etwas Zeit nach medizinalen Kräutern, dann wieder Mandeln und Haselnüsse, langes Aromen-Wechselspiel, will mit Geduld erschlossen werden. Am Gaumen dann mit toller Frische und schöner Präzision, klar und mit edlem, zartem Tannin, druckvoll und lange, eignet sich toll als Meditationswein.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Sattes Rotgold, leicht belegt. Eröffnet mit Noten nach Harz und würzigem Zedernholz, auch rauchig, Dost und wilder Thymian, etwas Bratapfel und Ingwer, spannend. Tänzelt leichtgewichtig über den Gaumen, hinterlässt dabei aber trotzdem einen bleibenden Eindruck, saftig und salzig, etwas Birne, sehr lange.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Kraftvoll leuchtend, sattes Strohgelb mit leicht grünen Nuancen. Eröffnet mit feinen Kräuternoten, nach Thymian und Estragon, dann nach Grapefruit, etwas Apfel. Gehaltvoll und cremig am Gaumen, breitet sich satt aus am Gaumen, saftig, im Finale fester Druck.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Strahlendes, intensives Strohgelb. In der Nase nach edlen Würzetönen, weiße Schokolade, leicht buttrig, nach Banane und Vanilleschote, dann nach nassem Stein und Salz, vielschichtig. Am Gaumen mit viel sahniger Creme, schmelzig, mit guter Säure, lebendig, jung und dennoch füllig, harmonisch, mit langer Voraussicht.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Funkelndes, helles Goldgelb. Eröffnet mit Noten nach getrockneten Küchenkräutern, vor allem Thymian und Estragon, dann frischer gelber Apfel, etwas Pfirsich, schönes Spiel. Am Gaumen schönes Spiel, öffnet sich mit Noten nach Orangenzesten, etwas Banane, dazu leicht rauchig-mineralische Noten, im Finale dann leider etwas rau.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Strahlendes Hellgold. In der Nase zurückhaltend, öffnet sich nach etwas Zeit auf kandierte Zitrusstücken, Ingwer und leicht blumige Noten. Am Gaumen mit präziser Ausführung, gut integrierter Holzeinsatz, schwingt feincremig über die Zunge, schöne Länge.
Friuli-Venezia Giulia, Italien
Funkelndes, helles Goldgelb. Eröffnet in der Nase mit zarten Noten nach reifem Pfirsich, Marille und weißem Spargel. Im Ansatz rund, breitet sich gut aus, nach Brioche und reifer Marille, im Finale etwas heller Karamell, leicht süßliche Noten.
Colli Orientali del Friuli, Italien

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Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2023

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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