© Shutterstock

Leuchtend grünes Superfood: Wie Matcha sich von der Tradition zum Trend entwickelte

Rund um Matcha entwickelte sich vor Jahrhunderten die berühmte Teezeremonie. Heute wird er vielfältig eingesetzt.

Matcha ist grün. Intensiv. Fast schon leuchtend. Doch nicht nur die Farbe des edlen, japanischen Grüntees, der erst von Hand geerntet, dann getrocknet und schließlich zu feinem Pulver zermahlen wird, ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Auch der Geschmack ist anders: grasig, pflanzlich, frisch mit spezieller Süße und etwas cremiger Konsistenz.

Matcha ist das, was die Japaner gerne »Umami« nennen – so herzhaft wie wohlschmeckend. Reich an Koffein und Nährstoffen, Vitaminen und Antioxidantien soll er außerdem noch eine ganze Reihe positiver, gesundheitsfördernder Eigenschaften haben. Matcha gilt heutzutage als Kraftspender, Wachmacher und wird hierzulande als Superfood beworben. Obwohl – oder gerade weil – die Verwendung bei der Zubereitung von Speisen und Getränken optisch durchaus zu gewöhnungsbedürftigen Resultaten in knalligem Grün führen kann, lag Matcha in den vergangenen Jahren weltweit mächtig im Trend.

Trotz des aktuellen Siegeszugs handelt es sich um alles andere als eine neue Sache: Die Geschichte dieses sogenannten Schatten-Tees, der die letzten Wochen vor der Ernte zur Chlorophyllanregung (wie der Name verrät) voll beschattet wird, reicht wohl bis ins sechste Jahrhundert zurück. Ursprünglich kam er aus China, wo die pulverisierte Teepflanze Camellia sinensis als Heilmittel verwendet wurde, nach Japan. Rund 1000 Jahre später entwickelte sich die berühmte japanische Teezeremonie, bei der er ein fester Bestandteil ist. Bis heute gelten für die Zeremonie in den schlichten Teehäusern unveränderte Regeln, die die Gäste zu innerer Einkehr und auf den Pfad der Erleuchtung führen sollen.

Schaumig aufgeschlagen ist Matcha als Tee auch bei uns in aller Munde. Er kommt zudem aber in verschiedensten kulinarischen Bereichen zum Einsatz, vor allem bei eigentlich süßen Speisen: in Joghurts, Milchdrinks, sehr häufig in Eiscreme. Außerdem gibt es grüne Pancakes und Muffins, grünen Cappuccino und Latte. Auch in Smoothies, Schokolade und in Kosmetik wird Matcha verwendet. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Sogar ein grünes Bier mit Matcha-Geschmack wird in Tokio gebraut.


Nichts mehr verpassen!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Erschienen in
Falstaff Nr. 02/2024

Zum Magazin

Christoph Schwarz
Chefredakteur
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
Dominik Vombach
Chefredaktion Schweiz
Mehr zum Thema
Kulinarik
Fondants au Chocolat
Das leuchtend grüne Matchapulver, fein aus Grünteeblättern gemahlen, bereichert nicht nur...
Von Laure Kié