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Pub-Sterben in England: Zahl der Kneipen sinkt weiter

Immer mehr Wirte müssen ihre Pubs schließen. Der Grund dafür sind steigende Kosten für Personal, Strom und Waren.

Aufgrund der steigenden Kosten hat die Anzahl der Pubs in England und Wales erneut stark abgenommen. Im zweiten Quartal des Jahres haben 230 Pubs endgültig ihre Türen geschlossen, was etwa 50 Prozent mehr ist als zu Beginn des Jahres. Diese Zahlen gehen aus Daten der Regierung hervor, die von Altus Group, einem Immobilienberater, ermittelt und am Montag veröffentlicht wurden. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 383 Pubs entweder abgerissen oder in Wohnungen, Büros und Kindergärten umgewandelt. Dies entspricht etwa zwei Schließungen pro Tag und ist etwa gleich hoch wie die Gesamtzahl im Jahr 2022, als 386 Gaststätten schließen mussten. Zum Ende des Monats Juni gab es in England und Wales noch 39.404 Pubs.

Erhöhung der Grundsteuer

Ein Experte von Altus, Alex Probyn, forderte den Finanzminister Jeremy Hunt auf, die geplante Erhöhung der Grundsteuer im April abzuschwächen. Die Gaststätten leiden unter hohen Energiekosten, geringem Wirtschaftswachstum und hohen Zinsen. Probyn betonte, dass eine durchschnittliche Erhöhung der Grundsteuer um 12.385 Pfund (ca. 14.370 Euro) im nächsten Jahr das Letzte sei, was die Pubs brauchen.

Experten führen die Probleme der Branche auf gestiegene Energiekosten, Personalkosten und Großhandelspreise sowie auf sinkende verfügbare Einkommen der Verbraucher zurück. Zudem blieben aufgrund von Bahnstreiks viele Pendler fern. Sowohl große Ketten wie der Marktführer Wetherspoons, der kürzlich Dutzende Pubs geschlossen hat, als auch kleinere Kneipen sind von dieser Entwicklung betroffen. Analysen zeigen, dass unabhängige Craft-Beer-Anbieter und Themen-Pubs hingegen Wachstum verzeichnen.

Redaktion
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