Die Idylle ist komplett. Unten lächelt der See, wie Schiller sagen würde, am anderen Ufer blinkt die Tellskapelle, und nebenan gibt das Geläute der hübschen kleinen Kirche viertelstündlich die Zeit bekannt. Das historische Haus ist mustergültig restauriert; es bietet im oberen Stock vier Zimmer für Gäste, die sich vielleicht zu ausgiebig dem hervorragenden Weinangebot gewidmet haben. Seinen Namen verdankt das Zwyssighaus dem hier geborenen Alberik Zwyssig, dem Komponisten unserer Nationalhymne. Dass heute hier getafelt und getrunken werden kann – und vorzüglich dazu –, ist ein Glücksfall.

Zu danken ist dies Michael Engel in der Küche und Angela Hug in Service und Weinkeller. Engels Teller sind schlicht gelayoutet und lassen in erster Linie die Produkte sprechen. Bei Fleisch und Fisch ist Einheimisches Trumpf: Lachsforelle oder Rauchfisch aus Attinghausen, Fleisch von Apperts Hofladen in Schwyz, Wild aus dem Kanton Uri. Die Lachsforelle wird mit Rogen, Gurke und Senf schlicht eingekleidet, die Spare Ribs mit etwas Gemüse zurückhaltend begleitet.

Viel Echo fand in letzter Zeit eine leicht progressive Neuinterpretation des helvetischen Klassikers «Hörndli mit Ghacktem», wo die Hörndli in Form einer Mousseline zu Fleisch, Apfelmus und Röstzwiebeln gegeben werden. Auch das Onsen-Ei mit Meientaler Pilzen und Weissweinsauce erweitert den sonst recht klassischen Rahmen ein wenig. Den Käse begleitet Engel gerne mit Panforte, und beim Dessert stehen oft Früchte im Zentrum – zum Beispiel Walliser Aprikosen mit Joghurt, Japonais-Boden und Vanilleglace. Der Weinkeller vereint auf recht kleinem Raum eine seltene Vielfalt an interessanten Flaschen. Ganz besonders brilliert er mit Schweizer Gewächsen.

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