Foodstyling: Gitte Jakobsen

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© Lena Staal

Rhabarber: Der unbesungene Held des Frühlings

Wenn das Wetter wärmer und die Tage länger werden, erwarten viele sehnsüchtig die Ankunft der Frühjahrsprodukte. Besonders der süß-saure Rhabarber hat es dem Autor angetan.

Von Spargel bis Erdbeeren gibt es zu dieser Jahreszeit eine Fülle von köstlichem Obst und Gemüse. Ein oft übersehenes Juwel der Saison ist der Rhabarber, eine würzige und vielseitige Zutat, die sich perfekt eignet, um Vorspeisen, Hauptgängen und insbesondere Desserts einen besonderen Geschmack zu verleihen.

Die Rhabarber-Pflanzen können im Frühling oder im Herbst in den Gartenboden gesetzt werden. Sie brauchen einen Standort im Halbschatten oder in der Sonne und für jede Pflanze etwa einen Quadratmeter Plat. Der Boden sollte bis in tiefe Schichten gelockert werden, sodass der Rhabarber seine Wurzeln ausbreiten kann. Er braucht recht viel Wasser, daher ist ein Boden optimal, der Wasser nicht zu schnell abfließen lässt, Regen- und Gießwasser sollte sich dennoch nicht in der Erde aufstauen können.

Ältere Rhabarberstaude teilen

Wer künftig noch mehr Rhabarber ernten möchte, kann eine ältere und große Staude, die schon im Garten wächst, einfach zweiteilen. Sie werden ausgegraben und mit einem scharfen Spaten oder Messer beherzt, aber vorsichtig halbiert, damit Triebe nicht verletzt werden. Ist das Wurzelgeflecht weniger stark oder kompakt, können die Wurzeln auch auseinandergezogen werden. Die nun zwei Pflanzen kommen einfach zurück in die Erde.

Idealerweise wird dieser Schritt im Oktober durchgeführt. So bleibt den zwei Pflanzen genug Zeit, bis zum Winter noch neue Wurzeln zu bilden. Das Teilen eignet sich im Übrigen für die überwiegende Mehrzahl der Gartenstauden, die jedes Jahr neu austreiben und sich nach der Blühsaison im Spätherbst wieder zurückziehen. Und zwar werden die säuerlich-fruchtig schmeckenden Stiele des Rhabarbers wie Obst verwendet, die Pflanze ist und bleibt jedoch ein Gemüse. Sie gehört zur Familie der Knöterichgewächse und ist verwandt mit dem Buchweizen und dem Sauerampfer.

Es ist Erntezeit!

Für die Rhabarberernte brauchen Sie den richtigen Dreh. Denn die Stangen werden besser nicht mit einer Schere oder einem Messer abgeschnitten. Man erkennt, wenn eine Rhabarberstange reif für die Ernte ist: Dann sind die Blätter nicht mehr wellig, sondern schon ziemlich glatt ausgebreitet. Weitere hilfreiche Tipps zur Ernte im heimischen Garten:

Rausdrehen statt abschneiden

Geerntet werden die dickeren und mittelstarken Stiele. Sie schneidet man am besten nicht ab, sondern dreht sie mit einem kräftigen Ruck aus der Erde. Denn über eine Schnittstelle könnten Erreger in die Pflanze eindringen oder das verbleibende Stück fault. Die großen Blätter entfernt man am besten direkt nach der Ernte vom Stiel. Das hält die Stängel länger knackig und frisch.

Nur ein Drittel ernten

Man sollte nicht mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal ernten. So bleibt der Pflanze noch genug Blattmasse, um ausreichend Energie zu produzieren und sich zu erholen. Der Rhabarber kann dann neue Stangen zur Ernte bilden. Entfernen sollte man allerdings die Blüten während der Erntezeit, denn sie rauben den Pflanzen Kraft.

Saisonaus Ende Juni

Ab Ende Juni sollten keine Stangen mehr geerntet werden. Traditionell gilt der 24. Juni, der Johannistag, als das Saisonende. Zwar erlebt der Rhabarber dann noch mal einen Wachstumsschub, die Stangen und Blätter braucht er nun aber selbst zum Sammeln von Kräften und Reserven für das nächste Jahr.

Zum Abschluss einige Rezepte, in denen das Gemüse im Anschluss an die Ernte bestens in der Küche verarbeitet werden kann. (APA/dpa/Red)

Redaktion
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