Vernazza gehört zu den Ortschaften der Cinque Terre. An den steilen Hängen findet Weinbau statt.

Vernazza gehört zu den Ortschaften der Cinque Terre. An den steilen Hängen findet Weinbau statt.
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Vom Meer zum Weinberg: Die herausragenden Weißweine Liguriens

Steil fällt die Küste Liguriens ins Meer. Und in vielen kleinen Weingärten wird hoch über dem Wasser Wein angebaut.

Das wildromantische Gebiet der Cinque Terre ist ein traditionelles Weinbaugebiet. Die Arbeit in den schwindelerregend steil ins Meer abfallenden Weingärten ist eine schweißtreibende Plackerei. Und da der Aufwand zwar groß, die Preise für Wein aus den Cinque Terre aber niedrig sind, werfen immer mehr Winzer das Handtuch und überlassen die Hänge der Natur. Auch der bekannte Barolo-Winzer Elio Altare, der hier zusammen mit einem lokalen Weinbauern viele Jahre lang ein Projekt laufen hatte, hat resigniert und die Produktion eingestellt. Wer aber noch einige Flaschen seines Campogrande findet, sollte zugreifen! Die wichtigste Weißweinsorte Liguriens ist aber der Vermentino. Einen wunderbaren Wein aus dieser Sorte erzeugt die Familie Bosoni in der Cantina LunaeZitrusnoten und Kräuterduft kennzeichnen den Etichetta Nera.

Toskana

Exquisite »Weißweininseln« gibt es auch im Rotweinland Toskana. Da ist zunächst einmal Vernaccia di San Gimignano, der um die gleichnamige berühmte Ortschaft angebaut wird. Sehr fein sind die Weine von Montenidoli, Panizzi und Colombaio di Santa Chiara. An der Küste breitet sich zunehmend Vermentino aus, ein Klassiker davon kommt vom bekannten Weingut Grattamacco in Bolgheri. Trebbiano ist die am weitesten verbreitete Weißweinsorte Italiens. Vielfach sind die Weine ordentlich gemacht, aber etwas belanglos. Dass es auch ganz anders ginge, zeigt der fantastische Trebbiano von Petrolo im Val d’Arno, der nach burgundischer Manier im kleinen Holzfass ausgebaut wird und mit seiner straffen Säure begeistert.

Funkelndes, grünliches Strohgelb. In der Nase nach Salbei, nassem Kiesel, getrockneter Grapefruit sowie zart nach mediterranen Kräutern. Am Gaumen saftig, rassig und klar, mit zartem Fruchtschmelz, zeigt schöne Zitrusfrucht, zart nach weißem Pfirsich, gute Länge.
Italien
Hell, leuchtendes Strohgelb mit goldenem Schimmer. Intensiver Duft nach Vanille, Zitrus und nassem Stein. Am Gaumen cremig und mundfüllend, präsente Holznote und anhaltender, saftiger Abgang.
Toskana, Italien
Strahlendes Strohgelb. In der Nase intensive Nuancen nach reifem Steinobst, Limetten, Feuerstein und Iod, im Nachhall leicht kräutrig. Am Gaumen sehr salzig und präzise, filigraner Verlauf, hat Zug, mit mineralischem Abgang.
Toskana, Italien
Leuchtendes Strohgelb mit weißgoldenem Reflex. In der Nase nach Sahne und Bourbon-Vanille, dann intensiv nach Minze, Salbei und medizinalen Kräutern, im Nachhall etwas Zitrus und goldener Apfel. Am Gaumen mit gewisser Saftigkeit, spannt sich mit zartem Tannin über die Zunge, von mittlerer Länge, trinkt sich leicht und schnörkellos.
Toskana, Italien

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Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2023

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Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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