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»Bunkerhotel« eröffnet mit Bergpfad, Dachgarten und Gedenkstätte

Till Raymond Westheuser wird General Manager und verantwortet auch die Gastro-Outlets des »Bunker St. Pauli«. Erste Buchungen sind in Kürze möglich.

Die RIMC Hotels & Resorts Gruppe mit über 30 Hotels in acht Ländern hat 2021 die Ausschreibung für den Betrieb eines Hotels und von Gastronomieflächen in der Aufstockung des Bunker St. Pauli gewonnen. Betrieben wird das Hotel als Reverb by Hard Rock Hotel  - damit gibt die Marke ihr Debüt in Europa. Wie nun bekannt wurde, wurde Till Raymond Westheuser als General Manager an Bord geholt. In seiner neuen Funktion wird Westheuser nicht nur für die Leitung des Hotels, sondern auch für die geplanten Gastro-Outlets in der Aufstockung des Bunkers verantwortlich zeichnen.

»Der Bunker ist ein Herzensprojekt für die RIMC Group – und eines, das sich mit kaum einem anderen Hotel- und Gastroprojekt vergleichen lässt. Wir haben daher nicht nur einen erfahrenen Hotelier gesucht, sondern vor allem auch jemanden mit Affinität zur Gastronomie, Unternehmergeist, Hands-on-Mentalität und einem offenen, kreativen Mindset. All das bringt Till Westheuser mit, und wir sind sicher, dass er maßgeblich zum Erfolg dieses besonderen Projekts beitragen wird«, so Marek N. Riegger, CEO der Hamburger RIMC Hotels and Resorts Group

 

Panoramablick über Hamburg

Ein Highlight des Hauses soll der für alle frei zugängliche Dachgarten mit Panoramablick über Hamburg, in Sichtachse zur Elbphilharmonie, mit einem bepflanzten »Bergpfad«, der rund um die Außenfassaden nach oben führt, sein.

Die Eröffnung des Hotels und der Gastro-Outlets wird aktuell im Winter 2023 anvisiert. Erste Buchungen sollen im Spätsommer möglich sein. Interessierte können bereits auf einer Warteliste eintragen und werden automatisch benachrichtigt, sobald die ersten Hotelzimmer-Buchungen möglich sind.

 

In 300 Tagen errichtet

1942 in nur 300 Tagen gebaut, auch mit dem Einsatz von Zwangsarbeitern, sollte der Hochbunker an der Feldstraße als einer von zwei sogenannten Flaktürmen zunächst vor allem der Flugabwehr dienen. Während des Zweiten Weltkrieges fanden Zehntausende Hamburger Schutz vor alliierten Luftangriffen. Bereits seit der Nachkriegszeit wird der Bunker für zivile Zwecke benutzt. Von hier wurde die erste »Tagesschau« gesendet, Verleger Axel Springer entwickelte Zeitungen und Fotografen-Ikone F.C. Gundlach präsentierte Andy Warhols erste Deutschland-Ausstellung. Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Bunker St. Pauli Sitz zahlreicher Unternehmen aus Medien, Kultur und Kreativwirtschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Reeperbahn, Karoviertel und dem Millerntorstadion des FC St. Pauli sollen sie den Projektverantwortlichen zufolge auch nach der Aufstockung unverändert ihre Heimat haben.

Hamburger Unternehmen

Für die Projekt-Realisierung hat die Bauherrin viele Hamburger Unternehmen miteinbezogen. Dazu zählen neben dem Hotelbetreiber RIMC beispielsweise das Landschaftsarchitekturbüro L+, die Baumschule von Ehren, der Landschaftsgärtner Hildebrandt und viele weitere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten etwa 180 Menschen und 25 Gewerbe für die Vision des »grünen Bunkers«.

Auch ein Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes sowie Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungsflächen sowie Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler sind im Entstehen.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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