Ein Dreikampf der Extraklasse.

Ein Dreikampf der Extraklasse.
© RTL / Hendrik Lüders

Kitchen Impossible Best-Friends-Edition: Mälzer vs. Raue vs. Neuner

Tim Mälzer und Tim Raue holen sich für das diesjährige Best-Friends-Special Spitzenkoch Hans Neuner mit an Bord. Doch wer von den Köchen sichert sich die Krone im letzten Duell der achten Staffel?

Die achte Staffel »Kitchen Impossible« trumpfte nicht nur mit spannenden Duellen auf, sondern auch gleich mit mehreren Neuheiten: Nach Kulinarik-Kämpfen gegen Philipp Vogel, Graciela Cucchiara, Thomas Bühner oder René Frank nahm es Tim Mälzer dieses Mal auch in zwei Folgen mit jeweils einem Duo auf. So bezwang Mälzer in Folge 1 das Vater-Sohn-Gespann Walter und Sascha Stemberg, während in Folge 4 gegen Elif Oskan und Markus Stöckle eine Niederlage auf den 52-Jährigen wartete. Während die Ziele auch in dieser Staffel wieder stark international geprägt waren, verschlug es Mälzer in der USA-Edition gegen Edi Frauneder in die Vereinigten Staaten, wo er sein Kochtalent in New York und Kansas unter Beweis stellen konnte.

Nun wartet auf den »Küchenbullen« in der letzten Folge der achten Staffel »Kitchen Impossible« mit der Best-Friends-Edition ebenfalls eine Challenge der besonderen Art, in der Mälzer gegen Tim Raue und Hans Neuner antritt: »Die Best-Friends-Edition entwickelt sich für mich persönlich zum absoluten Highlight jeder Kitchen Impossible Staffel«, verrät Mälzer. Dass Raue wieder mit dabei ist, sei für Mälzer nur logisch, schließlich seien die beiden quasi »Mutter und Vater dieses Formats«. Mit Hans Neuner verbinde Mälzer hingegen »Blödsinn im Kopf«, wodurch sie so etwas »wie Jugendfreunde« seien. Doch, dass diese anfänglich friedliche Harmonie zwischen den drei Koch-Platzhirschen nicht lange währen wird, ist wohl allen klar – schließlich geht es in den anstehenden Duellen um die finale Krone der diesjährigen Staffel.

Die Ziele in Folge 8

Tim Raue und Hans Neuner: »Beim Sedlmayr« in München, Deutschland

Tim Mälzer und Tim Raue: »Under« bei Spangereid, Norwegen

Hans Neuner und Tim Mälzer: »Peskesi Farm« in Heraklion, Griechenland


Under pressure

In ihrer ersten Challenge werden Tim Raue und Hans Neuner von ihrem Kontrahenten Tim Mälzer ins schöne München geschickt, wo sie ihrem Freund und Profikoch Ali Güngörmüş in dessen »Pera Meze« erstmal einen Besuch abstatten. Zu Beginn noch sichtlich entspannt, ändert die Stimmung jedoch von Minute zu Minute, je näher es an die schwarze Box geht. »Eigentlich müsste es was Bayerisches sein, aber beim Mälzer weiß man ja nie«, grübelt Raue, dessen Meinung auch von Neuner geteilt wird: »München ist für mich ganz, ganz schwierig, weil da alles daherkommen kann.« Beim Anblick des nachzukochenden Gerichtes lichtet sich dann der Nebel: »Oh, Schweinsbraten«, lacht Neuner, während Raue meint: »Ich bin jetzt nicht wirklich erleichtert.« Denn Raue weiß, dass sein direkter Gegner Hans Neuner aus einer Gastwirtschaftsfamilie stammt und somit einen Vorteil in der alpenländischen Küche mitbringen kann. Stattdessen gibt der gebürtige Tiroler schnell zu, dass sein letzter Schweinebraten »sicherlich 30 Jahre her« ist.

Während Raue beim Verkosten dann doch unbeirrt sowie selbstbewusst voranschreitet, steigt bei Neuner der Druck mit jedem Bissen: »Das ist eine Aufgabe, wo jeder sagt: Was, der Neuner kann keinen Schweinsbraten.« Und während beide ahnen, dass die Schwierigkeit darin liegen wird, das Fleisch zart und die Kruste knackig hinzubekommen, entwickelt sich auch der Kartoffelknödel zum vermeintlichen Endgegner: »Das ist der beste Kartoffelknödel, den ich je gegessen habe«, erklärt Raue, der direkt weiß: »Von den Komponenten, die wir auf dem Teller haben, wird der Knödel definitiv die größte Herausforderung.« Je mehr Zeit vergeht, desto schneller erkennen beide, dass es sich bei dem Originalkoch um jemanden handeln muss, der Meister seines Faches ist, und vermuten eine Verbindung zu Spitzenkoch Eckart Witzigmann – ein Volltreffer.

Denn für beide geht es ins Traditionslokal »Beim Sedlmayr« zu Originalkoch Hans Jörg Bachmeier, dessen Rezept von keinem geringeren als Witzigmann selbst stammt. »Das ist direkt so die kulinarische Backpfeife«, lacht Raue, während Neuner bestätigt: »Da haben wir das erste Mal geheult – also innerlich.« Während Raue voller Tatendrang loslegt, muss Neuner erst einmal den Kater vom Vortag mit einer »Reparatur-Brühe« verdauen. Ähnlich holprig läuft es für Neuner dann auch beim Kochen: Während beide Köche die für den Saucenansatz wichtigen Schweineschwänzchen und Brezeln vergessen haben, scheint Raue beim Thema Kümmel und Pfeffer die Nase vorn zu haben. Gleichzeitig gibt Raue jedoch Steinpilze in den Ansatz, die dort gar nichts zu suchen haben. Doch auch beim Krautsalat läuft es für Raue besser als für Neuner, der seines viel zu lange ziehen lässt. Besonders herausfordernd wird es für Neuner jedoch vor allem beim Kartoffelknödel: Nach mehreren Testversionen gemischt mit Ei und Stärke, meint der Originalkoch: »Es hat mehr an Gnocchi erinnert.« Kann Neuner seine Fehltritte kaschieren und wie bewerten die Gäste Raues Pilz-Version der Sauce?

© RTL / Endemol Shine / Giuseppina Goduto

Am Boden der Tatsachen

»Wir hatten uns eher gedacht, es wird mediterran«, erklären Mälzer und Raue, die von Hans Neuner in ihrer Challenge nach Norwegen geschickt werden. Doch trotz Kälte findet Mälzer beim gemeinsamen Krabbenfischen auch warme Worte für seinen Kontrahenten: »Wer kann sich schöner beleidigen und hassen und gleichzeitig die Freundschaft aufrechterhalten, als wir beide?«, grinst der 52-Jährige, der schon zu Beginn der Challenge weiß: »Ich glaube, dass ich Raue heute wahnsinnig auf den Sack gehen werde.« Während sich beide auf dem Boot noch eine naturnahe Aufgabe herbeisehnen und »von dem kulinarischen Klischee Norwegens umarmt« werden, geht es für beide Spitzenköche im wahrsten Sinne des Wortes schneller bergab, als es ihnen lieb ist.

Während Raue beim Öffnen der schwarzen Box bereits die ersten Schimpfwörter zum Besten gibt, verstummt der sonst so gesprächige Mälzer. »Das hat mit Kulinarik genauso viel zu tun, wie das hier mit dem neuesten Disney-Film«, stößt der 52-Jährige schließlich aus und hält dabei ein selbstgemaltes Strichmännchen in die Kamera. Denn vor Mälzer und Raue befindet sich ein Miesmuschel-ähnliches Gebilde, das beide direkt Sterne-Gastronomie erahnen lässt. »Ich habe sofort gesehen, dass das Hochküche ist«, erklärt Raue, der als Originallocation das einfach besternte Gourmet-Restaurant »Under« vermutet – Bingo: Denn für beide Köche geht es am nächsten Tag 5,5 Meter unter den Meeresspiegel zu Originalkoch Nicolai Ellitsgaard, wo sie das Gericht »Fiskepudding« kreieren sollen. Während Raue am Vortag noch »frohen Mutes« und Mälzer »guter Dinge« ist, wendet sich das Blatt beim Betreten des spektakulären Restaurants, das die beiden förmlich an eine Kathedrale erinnert.

Während Raue wieder direkt mit höchstem Anspruch an sich selbst loslegt, wittert Mälzer gleich zu Beginn den Druck auf Raues Schultern und konfrontiert seinen Kontrahenten mit »Psychoterror« vom Feinsten: »Tim Raue und ich machen’s komplett gleich, aber meins schmeckt«, grinst Mälzer Richtung Raue, der sichtlich gestresst nach den richtigen Zutaten sucht, die vollends gestellt werden. Während beide Köche richtigerweise mit einem Sud aus Miesmuscheln und Wasser starten, schlägt Raue für seine Sauce einen komplizierteren Weg ein, mit Milch, geschmolzener Butter sowie Maisstärke. Mälzer hingegen beweist mit der Zugabe von Sahne ein sicheres Händchen, das sich auch bei der Farce durchsetzt: Statt Miesmuscheln und Steinköhler mit allerlei Gewürzen wie in Raues Version, entscheidet sich Mälzer treffsicher für Schellfisch und erkennt darüber hinaus sogar die richtige Algensorte. Doch wird Mälzer trotz überzeugender Produktauswahl auch den Geschmack der Jury treffen oder kann Raue mit seinem Unterwasser-Gericht am Ende überzeugen?

© RTL / Endemol Shine / Sven Steffensmeier

Outdoor-Outlaws

»Ich hab ja so meine Probleme mit Griechenland«, offenbart Mälzer, der gemeinsam mit Hans Neuner von Tim Raue nach Heraklion geschickt wird. Und während beide noch ganz locker und lässig am Meer und durch die Stadt schlendern, grübeln sie über Raues Grad der Boshaftigkeit: »Der bleibt der Wolf im Schafspelz«, erklärt Mälzer, der kurzerhand mit Neuner einen Roadtrip zu einem kleinen Dorf unternehmen soll. Dort angekommen warten zwei aufgestellte Tische mit schwarzen Boxen auf die beiden, die beim Öffnen jedoch vorerst für Erleichterung sorgen: »I love it«, freut sich Mälzer, begleitet von einem lachenden Neuner: »Ach, Lammhaxe, oder?« Während beide das Fleisch treffsicher zuordnen können, ergeben sich beim Verkosten jedoch nach und nach Unsicherheiten, so etwa bezüglich der Beilage: »Boah ist das bitter«, raunzt Neuner über das gekochte »Stamnagathi«: »Ich glaube du brauchst die Säure für das Gemüse, damit es dich nicht vergiftet.«

Während beide Köche im ersten Moment noch an Rauke oder Löwenzahn denken, bereitet den Profis auch das Dessert »Moustalevria« aus eingedicktem Traubensaft mit Sesam, Zimt und Walnüssen kurzzeitiges Kopfzerbrechen: »Irgendein Glibberkram«, lacht Mälzer: »Ich hatte mal eine Freundin, die sich so angefühlt hat.« Doch neben den Fragezeichen kommt Mälzer auch ein einleuchtender Gedanke, es könne sich um ein Gericht aus dem naturnahen Restaurant »Peskesi« handeln, auf dessen hauseigener Farm beide später tatsächlich kochen sollen. Doch statt einer ausgestatteten Edelstahlküche finden Neuner und Mälzer am Ort des Geschehens lediglich eine Außenküche mit Steinofen vor: »Keine Elektrizität? Nichts?«, fragt Mälzer, der gleich weiß: »Mörderaufgabe. Hier hast du keine Tricks.«

Statt auf den von Originalkoch Panagiotis Manganas verwendeten Kouroupi-Topf zu setzen, entscheiden sich beide Kontrahenten direkt für das falsche Gefäß, um ihr Lamm zu schmoren. Und während Neuner seinem Fleisch eine ordentliche Portion Feuer verpasst, geht Mälzer behutsamer an die Sache. Denn beim Verkosten hat dieser bereits bemerkt, dass das Fett keinerlei Färbung hatte, wodurch sich Mälzer dazu entscheidet, einen Kochvorgang mit reichlich Weißwein einzuläuten, um dieses saftig zu halten. Während bei beiden Köchen weder Rosmarin noch Knoblauch in den Topf wandern, kocht Neuner das Stamnagathi jedoch richtigerweise mitsamt Fleisch, im Gegensatz zu Mälzer, der dieses lieber separat blanchiert, um die Bitterkeit zu verhindern. Auch beim Dessert kommen beide Köche ins Wanken und verzichten vollends auf die Behandlung des Traubenmosts mit Asche.

Mälzer, Raue oder Neuner: Wer von den drei Spitzenköchen wird sich dieses Jahr die Krone in der Best-Friends-Edition von »Kitchen Impossible« sichern können? Das erfahren Sie am 2. April 2023 auf »VOX« sowie »RTL+« und in unserem Themenspecial zu »Kitchen Impossible«. 

Tim Mälzer (l.) und Hans Neuner.
© RTL / Endemol Shine / Florian Schuchmann
Tim Mälzer (l.) und Hans Neuner.
Pia Schorlemmer
Pia Schorlemmer
Autorin
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