Restaurant der Woche: »Frieda«
Im Restaurant »Frieda« in Leipzig erwartet die Gäste kulinarische Exzellenz gepaart mit traditionellen Speisen der Region. Dabei fließen globale Trends und Techniken ebenso ein wie die sächsischen Wurzeln.
Die Namensgeberin Frieda schaut von einem Bild an der Wand des Lokals. Es ist die Großmutter von Andreas Reinke. Sie wäre sicher stolz auf ihren Enkel, könnte sie sehen, was er den Gästen zusammen mit seiner Partnerin Lisa Angermann in den stilvoll eingerichteten Räumen kocht und serviert. Die wenigen Tische befinden sich rechts und links von einer Bar im Eingangsbereich. Wände und Decke sind in schickem Entenblau gehalten, schwarze Pendelleuchten sorgen für ein angenehmes Licht. Im Sommer gibt es zusätzlich eine Terrasse und eine Orangerie.
Ein Briefkuvert auf dem Tisch verrät die Menüfolge. Einklang, so heißen die drei Grüße aus der Küche. Da gibt es »Keintartar«, eine vegetarische Variante aus Paprika und anderem Gemüse, verfeinert mit Steinpilzen, und sie schmeckt fantastisch. Schlicht ist das Laugenbrötchen mit Schnittlauch und Butter. Der gefrorene Ziegenkäse mit Berberitze, Hummus und ein paar Kernen vom Granatapfel ist geschmacklich perfekt ausbalanciert.
Weiter geht es mit einer ungewöhnlichen Kombination von Roter Bete, Topinambur und ausgelöster Fines-de-Claire-Auster, die mit einem Kräutersud aufgegossen wird. Leicht rauchige Noten dominieren den Müritz-Aal mit in Cranberry-Sud eingelegten Tranchen vom Schwarzen Rettich. Raffiniert: Kabeljau eingepinselt mit Blutwurst und leicht süßlichem Fenchel. Ebenfalls exzellent das Kalbsbries mit Bananenessig und frittiertem Grünkohl, wahlweise verfeinert mit Trüffel. Höhepunkt der Menüfolge ist das zarte Reh, aromatisch verstärkt mit Steinpilzen und ein paar Spänen von der Dresdner Berle, einer sächsischen Käsespezialität. Durchdachte Weinbegleitung, netter Service.