Mehr als der Gute-Nacht-Papa sein. © Shutterstock

Mehr als der Gute-Nacht-Papa sein.

© Shutterstock

Arbeit im Gastgewerbe & Papa-Sein: 3 Tipps für mehr Zeit für den Nachwuchs

Die Personal-Managerin bei Advoservice, Anke Behrendt, verrät in drei Tipps, wie man endlich mehr Papa-Sein mit einem Job in der Gastronomie vereinbaren kann.

von Alexandra Embacher
20. Juli 2022

Im April schlugen teils die Wellen wegen der Abschaffung der Homeoffice-Pflicht hoch. Nicht wenige Arbeitnehmer:innen befürchteten massive Einschränkungen ihrer Flexibilität. Inzwischen hat sich aber gezeigt, dass Homeoffice fester Bestandteil der neuen Arbeitswelt bleibt. Seitdem rücken Themen wie flexible Arbeitsmodelle oder die Arbeitszeitverkürzung wieder stärker in den Fokus. Insbesondere Väter setzen sich immer aktiver damit auseinander, weniger zu arbeiten, um mehr Familien-Zeit zu haben. Sie stellen sich die Fragen, ob sie auch verkürzt arbeiten können und ob sich dies dann negativ auf ihre Karriere auswirken könnte. Die Personal-Managerin bei Advoservice, Anke Behrendt, gibt drei Ratschläge.

Mitgestalten und klar kommunizieren

    • Das Arbeitsverhältnis proaktiv mitgestalten
      Immer mehr Vätern reicht es nicht mehr, der Gute-Nacht-Papa zu sein. Gut, dass inzwischen viele Unternehmen mehr Möglichkeiten anbieten, um sich Zeit zum Vater-Sein zu nehmen. Es reicht jedoch nicht, den Mitarbeitenden fertige Konzepte zu präsentieren: Es sind die Wünsche der Väter gefragt. Sie sollten sich aktiv daran beteiligen, neue Arbeitsmodelle mitzugestalten. Aktiv beim Arbeitgebenden nachzufragen, welche Möglichkeiten bereits bestehen, ist der erste Schritt. Der zweite ist es, proaktiv Vorschläge zu unterbreiten, wie Arbeitsmodelle flexibler werden können.

 

    • Bedürfnisse und Möglichkeiten definieren
      Eine nötige Voraussetzung für das Mitgestalten der eigenen Arbeitszeit ist es zunächst, Ideen zu entwickeln, wie mehr Familienzeit geschaffen werden kann. Eine Lösung könnte sein, dass Väter bei ihrer eigentlichen Wochenarbeitszeit bleiben, aber mehr Flexibilität für sich schaffen, in dem sie nachmittags früher das Büro oder Homeoffice verlassen und dafür abends nochmal arbeiten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in Elternzeit zu gehen oder sich eine unbezahlte Auszeit zu nehmen. Bei nicht schulpflichtigen Kindern kann außerdem eine sogenannte Workation – zusammen gesetzt aus Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub) – eine Möglichkeit sein, um neue Impulse zu bekommen und die Zeit mit dem Nachwuchs losgelöst vom Alltagstrott genießen zu können.

 

    • Neuer Arbeitgebende – neue Chance?
      Oft haben Arbeitssuchende nicht den Mut, gleich zu Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses den Wunsch nach mehr Flexibilität zu äußern. Die Suche nach einem neuen Job kann aber auch eine neue Chance bedeuten. Hier gilt es, konkrete Vorstellungen über die eigenen Wünsche und Rahmenbedingungen zu haben. Schon in der Bewerbungsphasekönnen sich Väter danach erkundigen, welche flexiblen Arbeitsmodelle das Unternehmen anbietet. Papas sollten schon im Interview klar kommunizieren, wie viele Stunden sie arbeiten möchten und wie viel Flexibilität sie beispielsweise auch in Hinblick auf Homeoffice benötigen.»So finden wir gemeinsam Lösungen für Arbeitszeiten, die sich an Kita-Abläufen oder den Schichtdiensten der Partnerin orientieren«, sagt Behrendt. »Auch Urlaub oder Elternzeit während der Probezeit gehören zu unserer Normalität.«


    Fazit: Den Weg in Richtung New Work wagen

    Am Ende sollten sich Väter trauen, ihre veränderten Bedürfnisse rechtzeitig zu kommunizieren und gemeinsam mit ihrem Arbeitgebenden überlegen, wie diese Bedürfnisse mit dem Arbeitsverhältnis vereinbart werden können. Dabei gilt es, zusammen mit dem Arbeitgebenden Konzepte und Möglichkeiten auszuarbeiten. So profitieren Arbeitnehmer von einer besseren Work-Life-Balance und Arbeitgebende von zufriedeneren Mitarbeitenden.

Lesenswert

Arbeit in Gastronomie und Tourismus hat nichts mit Gruselgeschichten zu tun. © Rene Asmussen / Pexels

Arbeit in Gastronomie und Tourismus hat nichts mit Gruselgeschichten zu tun.

© Rene Asmussen / Pexels

Arbeitgeber-Check

Ineffektives Branchen-Bashing: Strategiewechsel ist angesagt!

Statt negativer Kritik an der Branche, sollte man die Aufmerksamkeit auf erstklassige Arbeitgeber:innen lenken!

Digitales Recruiting braucht spezialisiertes Wissen. © DHA

Digitales Recruiting braucht spezialisiertes Wissen.

© DHA

Aus- und Weiterbildung

Personalwesen im Fokus: Innovativer Kurs für HR-Profis im Bereich Recruiting Management

Die Deutsche Hotelakademie (DHA) erweitert ihr Portfolio an beruflichen Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte im Personalwesen.

Full-Service-Betreuung bringt neue Chancen für Tourismusbetriebe. © Selina Flasch Photography

Das Team der Agentur Comma bringt neue Chancen für Tourismusbetriebe.

© Selina Flasch Photography

Fachkräfte

Hotelmarketing im Wandel: Comma kreiert kühne Konzepte für Gästegewinnung und Teamwachstum

Advertorial

Reels, Influencer, KI, Bing – die Welt des modernen Marketings ist im Wandel. Zusätzlich zu den Klassikern wie PR und Google Ads starten einige »Züge«, auf die man eiligst aufspringen sollte.

Schnell zuzubereitende Produkte, wie die Pasta von Barilla, sind aus der Gastronomie nicht mehr wegzudenken. © Barilla for Professionals

Schnell zuzubereitende Produkte, wie Pasta von Barilla, sind aus der Gastronomie nicht mehr wegzudenken.

© Barilla for Professionals

Küche

Personal-Entlastung durch High Convenience-Food

Nicht erst seit gestern fehlen Arbeitskräfte in Gastro-Küchen. Eine willkommene Erleichterung können hierbei hochwertige Fertigprodukte sein, die einen Entlastungsfaktor für das bestehende Personal ausmachen. Pasta, Fleischalternativen und Desserts als Beispiele.

Harald Müller, Geschäftsführer der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA) © BWA

Der Experte der BWA Akademie appelliert an Unternehmen: Viel zu oft liegen ungenutzte Potentiale brach.

© BWA

Fachkräfte

Förderung und Weiterbildung als unverzichtbare Erfolgsfaktoren

Harald Müller, Geschäftsführer der renommierten Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA), unterstreicht die Wichtigkeit der systematischen Förderung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter:innen. Diese seien unverzichtbare Faktoren für eine gesteigerte Produktivität in Unternehmen.

Bei Betrieben mit Profil wird bereits in der Stellenausschreibung klar, wofür sie stehen. © Unsplash / Louis Hansel

Qualifiziertes Personal ist aktuell rar.

© Unsplash / Louis Hansel

Gastgewerbe

5 Tipps für effiziente Nutzung der Mitarbeiterpotenziale

Gastronomie und Hotellerie stehen vor der Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Doch oft liegen die Lösungen näher, als es den Anschein hat. PROFI hat fünf Tipps.

Meist gelesen

Wolfgang Putz, Hoteldirektor »Hotel Goldener Hirsch, A Luxury Collection, Salzburg« © Hotel Goldener Hirsch

Wolfgang Putz, Hoteldirektor »Hotel Goldener Hirsch, A Luxury Collection, Salzburg«

© Hotel Goldener Hirsch

Hotel

Putz: »Wenn man mit Menschen arbeitet, muss man es lieben, andere Menschen glücklich zu machen.«

Wolfgang Putz ist Hoteldirektor des »Hotel Goldener Hirsch, A Luxury Collection, Salzburg« und weiß, was eine gute Führungskraft ausmacht.

Psychologieprofessor David Scheffer begleitet die Produktentwicklung von Pinktum wissenschaftlich. © Nordakademie, Hochschule der Wirtschaft

Psychologieprofessor David Scheffer begleitet die Produktentwicklung von Pinktum wissenschaftlich.

© Nordakademie, Hochschule der Wirtschaft

Digitalisierung

Personalentwicklung: Kurze Videoformate reaktivieren Wissen, wenn es gebraucht wird

Laut Pinktum-Umfrage setzen bereits 91 Prozent der HR-Entscheider:innen auf kurze digitale Lernimpulse oder haben Interesse daran. Der digitale Softskill-Entwickler launcht deshalb kurze, flexibel abrufbare Lernvideos.

Good statt bad Vibes. © Shawnanggg / Unsplash

Good statt bad Vibes.

© Shawnanggg / Unsplash

Gastgeber

Good Vibes: Vier Gute-Laune-Booster

Will es mal nicht so laufen, weil Gäste ihre schlechte Laune am Service auslassen, helfen diese vier Tipps für bessere Laune.

Neu mit dabei ist Daniela Fette, die General-Managerin des Kö59 in Düsseldorf. © Fair Job Hotels

Neu mit dabei ist Daniela Fette, die General-Managerin des Kö59 in Düsseldorf.

© Fair Job Hotels

Hotellerie

Fair Job Hotels knackt 100er-Marke bei den Partnerbetrieben

Mit den Platzl Hotels verzeichnet die Initiative Fair Job Hotels die Marke von 100 Partnerbetrieben. Des Weiteren ist Daniela Fette neu im Vorstand, aktuell wird nach einer neuen Geschäftsführung gesucht.

Ein Meister seines Fachs: Roland Gunst, Gastgeber und stellvertretender Direktor im »Travel Charme Ifen Hotel«. © Travel Charme Ifen Hotel

Ein Meister seines Fachs: Roland Gunst, Gastgeber und stellvertretender Direktor im »Travel Charme Ifen Hotel«.

© Travel Charme Ifen Hotel

Gastgeber

Good Vibes: Als Servicekraft mit schlechter Stimmung umgehen

Miesepetrig, unfreundlich, herablassend, grantlermäßig … Manche Gäste bringen die schlechte Laune direkt mit. Und lassen sie am Service aus, auch wenn der in dem Moment gar nichts dafür kann. Warum es für Roland Gunst, Gastgeber und stellvertretender Direktor im »Travel Charme Ifen Hotel«, und Jan Bimboes, Gastgeber und »kochender Sommelier« im »Landgasthof Adler«, dennoch keine Bad Vibes gibt, verraten sie uns.

Lidia Tomshivska ist Mitarbeiterin des Leipzig Marriott Hotels © Marriott International

Lidia Tomshivska ist aus der Ukraine geflüchtet und Mitarbeiterin des Leipzig Marriott Hotels.

© Marriott International

Fachkräfte

Marriott International plant in Europa mehr als 1.500 Flüchtlinge bis 2026 einzustellen

Bis 2025 soll über 1.500 Geflüchteten in den Vereinigten Staaten eine Anstellung ermöglicht werden, weltweit sollen es ein Jahr später gar 3.000 Flüchtlinge mit Job sein. Anthony Capuano, Präsident und CEO von Marriott International, kündigte dies während des Tent Partnership for Refugees European Business Summit an.

Der Newsletter für echte Profis

Be inside and take your chance! Regelmäßige Karriere-Updates aus Gastronomie und Hotellerie, kostenlos in Ihr Postfach!