© Mirjam Knickriem

»Berlinale«: Nina Gummich verrät, wo sie bald Tango tanzen wird

Im Interview spricht die Top-Schauspielerin unter anderem über ihren Alltag auf der Berlinale, welche Events rund um das Ereignis besonders wichtig sind und ihre Geheimtipps für Berlin.

Die deutsche Schauspielerin stammt aus einer Künstlerfamilie und machte sich nicht nur in ihrer Rolle in der dritten Staffel »Charité«, an der Seite von TV-Star Philipp Hochmair einen Namen. Vor Kurzem brillierte sie auch als Alice Schwarzer ins Sabine Derflingers Zweiteiler »Alice«.

Falstaff: Seit wann sind Sie Gast auf der Berlinale?
Nina Gummich: Meine erste Berlinale ist schon ein gutes Jahrzehnt her. Ich erinnere mich noch, wie ich mit Anfang 20 versucht habe, überall heimlich hineinzukommen, weil ich noch keine Einladungen hatte. Da wurden Bändchen an der Tür übergeben und Stempel abgepaust. (lacht)

Welche Events der Berlinale sind Ihrer Ansicht nach besonders wichtig?
Für mich persönlich sind es die Kinobesuche selber. Letztes Jahr lief ein Film von mir im Berlinale Special im Friedrichstadtpalast: »Der Passfälscher«. Das war schon was ganz Besonderes. 2022 habe ich eine kleine Leidenschaft entwickelt, ständig allein ins Kino zu gehen und die werde ich in diesem Jahr auch auf der Berlinale ausleben.

Warum ist die Berlinale ein so wichtiges Event?
Wir sind einfach so viele und immer in Bewegung, dass Filmfestivals dieser Größe uns alle mal einsammeln und es einmal im Jahr die volle Konzentration auf diesen Austausch zwischen uns gibt. Es geht natürlich auch um Ehrungen und Aufmerksamkeit und auch darum, einfach mal zu feiern, was für tolle, mutige Filme in diesem Land produziert werden.

»Die Berlinale bedeutet für mich...«
Arbeit. Ich glaube viele Leute stellen sich vor, wie die Stars und Sternchen über den roten Teppich gleiten und sich dann abends mit Champagner betrinken. Die Wahrheit ist: Es ist knallharte Arbeit, die man am besten nüchtern und wach bestreitet, denn man braucht echtes Durchhaltevermögen in diesen zwei Wochen.

Wie sieht ein Tag auf der Berlinale aus?
Man vesucht wohl nicht im Bett liegen zu bleiben, auch wenn man schon nicht mehr kann. In meinem Fall sieht der Tag so aus, dass ich von Potsdam nach Berlin fahre, dort vielleicht eine Regisseurin zum Frühstück treffe, die gerade auch in der Stadt ist. Danach geht es auf einen Empfang, reden, reden, reden. Schnell ins Kino, nicht den Film verpassen. Und nach dem Film frisch geschminkt und in neuem Outfit auf den nächsten Empfang.

Erinnern Sie sich an einen lustigen oder gar peinlichen Berlinale-Moment?
Peinlich wird es immer dann, wenn jemand freudestrahlend und sehr vertraut auf dich zuläuft und in ein längeres Gespräch verwickelt und du die gesamte Gesprächszeit absolut keine Ahnung hast, wer denn das Gegenüber sein könnte. (lacht)

Was lieben Sie an Berlin am meisten?
Ich liebe an Berlin, dass Andersartigkeit gefeiert wird und es nichts gibt, was unmöglich ist. Es ist laut, es ist bunt, es ist offen und immer in Bewegung. Als Schauspielerin ist es für mich der perfekte Ort, um Menschen zu beobachten und Geschichten zu sammeln.

Wo - abgesehen von den Kinosälen - könnte man Sie während der Berlinale höchstwahrscheinlich treffen?
Bei »Molar Berlin« in der Bleibtreustraße, dort werden mir für jeden neuen Film die Haare gefärbt. In der Zeit, in der die Farbe einwirkt, findet man mich dann gegenüber im »Rio« stöbern, ein sehr schöner Schmuckladen, ich sehe dann allerdings ein bisschen komisch aus mit lauter Folie im Haar. (lacht)

Ihr Lieblingscafé in Berlin ist...?
Das »Petit Royal« in Charlottenburg. Ich gebe zu, was Essen angeht, habe ich einen kleinen Hang zu Nobelschuppen. Da habe ich übrigens auch meinen letzten Geburtstag gefeiert. Den Kopfsalat im Ganzen muss man probiert haben!

Und auf einen Drink geht es in ...?
Da geht es in die Bar »Schurke« in der Yorckstraße. Bei Bars mag ich es unaufgeregt. Wohnzimmeratmosphäre mit guten Drinks ohne viel Tamtam. Noch ein bisschen versteckt, so dass den Ort niemand kennt. Das ist für mich die perfekte Mischung.

Ein Berliner Ort, an dem Sie noch nicht waren aber unbedingt hin wollen?
Ich gehe unheimlich gerne Tango tanzen - auch alleine! Und dann schaue ich, was der Abend so bringt. Als nächstes möchte ich ins »Walzerlinksgestrickt«, da war ich nämlich noch nie und das soll sehr schön sein.

Lisi Brandlmaier
Lisi Brandlmaier
Chefredakteurin
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Von Redaktion