Kultur, Design und Genuss werden in Oberösterreich schon lange großgeschrieben. Falstaff präsentiert 24 kulturelle Highlights – denn das Bundesland hat einiges zu bieten.
»Kultur ist das neue Salz« steht über den Programmen, die es rund um die »European Capital of Culture« gibt. Mit der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut, dem 200. Geburtstag von Anton Bruckner und dem 1.100. des heiligen Wolfgang wird ein starkes Zeichen in die Welt hinausgeschickt, aber eigentlich hat Oberösterreich schon lange den Status eines Bundeslandes, in dem Kultur, Design und auch Genuss eine Hauptrolle spielen.
Bei der Opening Ceremony der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut erklang eines der ältesten Kommunikationsmittel des Alpenraums, der Jodler, mit 1.000 Chorstimmen, in Szene gesetzt von Hubert von Goisern und Fanfarenkünstlern aus den 23 Gemeinden der Kulturhauptstadt-Region. Vielstimmig ist auch das gesamte Jahresprogramm, das vom Salzkammergut in die Welt hinausgehen wird.
Das Kulturjahr 2024 trägt zu Recht das Prädikat »super«. Man lädt ein zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner, zum großartigen Programm »Bad Ischl Salzkammergut«, der Kulturhauptstadt Europas. In Oberösterreich gibt es allerorts viel zu hören, zu staunen und zu entdecken. Was haben Stardirigent Franz Welser-Möst, Electro-Swing Erfinder Parov Stelar, Sängerin Ina Regen, Tänzerin Silke Grabinger oder Weltmusiker Hubert von Goisern gemeinsam? Sie sind Oberösterreicher:innen und tragen die Kulturbotschaften in die Welt hinaus. Das tun auch 478 Musikkapellen, außergewöhnliche Museen, Theater, Festivals und Design-Kunst-Orte. Entdeckenswert.
In Gaspoltshofen kochte Hedi Klinger viele Jahrzehnte ihre großartige Version österreichischer Wirtshausküche. Das wusste auch der berühmteste Stammgast, Thomas Bernhard, zu schätzen, und der Klinger’schen Frittatensuppe baute er eine literarische Kathedrale in seinem Theaterstück »Der Theatermacher«: »Selbst in der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe.« Das Gasthaus war Pilgerstätte für Bernhard-Fans, seit Frühjahr 2022 ist es geschlossen, der Mythos lebt aber in Erzählungen weiter. Ein anderer Bernhard-Ort: in der »Konditorei Grellinger« in Gmunden an der Traunsee-Uferpromenade, an einem Tisch in der Raummitte, studierte Thomas Bernhard gern die Zeitung, bevor er sich wieder in seinen Vierkanthof im nahen Ohlsdorf zurückzog.
2024 feiert der Wolfgangsee den 1.100. Geburtstag seines Seepatrons. Gemeinsam mit den rund 150 Wolfgang-Orten in Mitteleuropa wird das groß zelebriert. Die Legende erzählt, dass der Heilige seine Axt vom Berg ins Tal geworfen habe und dort, wo sie fiel, dann die Wallfahrtskirche St. Wolfgang erbaut habe. Jahrhunderte und Abertausende Wallfahrer später kann man die »Wolfgang-Wege« bis zur Klause am Falkenstein immer noch begehen. Der »Art Circle International« oder Pilgern »auf den Spuren des heiligen Wolfgangs« bereichern das Jubiläumsjahr 2024.
Der Ausnahmekomponist und Orgelvirtuose Anton Bruckner hat in Steyr 20 Sommer verbracht und hier bedeutende Werke geschaffen. Zu seinem 200. Geburtstag plant Steyr ein besonderes Programm. Zum Beispiel die multimediale Ausstellung »UN#ERHÖRT, dieser Bruckner!« im Steyrer Stadtmuseum (Innerberger Stadel). Sie lädt dazu ein, Bruckners Spuren in Steyr zu folgen und seine Bekannten kennenzulernen: Bruckners Streben nach Anerkennung wird #ERHÖRT und man begegnet dem Komponisten und man kann Werke des Meisters #HÖREN. Interaktive Musikinstallationen und zeitgenössische Kompositionen entführen in bisher unbekannte Klangwelten.
Das Salzkammergut bietet eine hohe Dichte an spannenden Geschichten, Orten und Menschen in einer eindrucksvollen Landschaft. Geprägt durch die Elemente Salz, Wasser und Holz entstand hier eine vielschichtige Region, in der vor 7.000 Jahren in Hallstatt die Geschichte des Salzabbaus begann. Der Salzhandel hat die Region ernährt, bereichert und international vernetzt, das hat Vermögende und Mächtige ins Land gezogen, mit der Sommerfrische ist das Salzkammergut zu einem Sehnsuchtsort geworden. Die historische Kulturlandschaft im Inneren Salzkammergut ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Mühlviertel macht man nicht blau, sondern färbt blau. Zum Beispiel bei Blaudrucke Wagner, einem der zwei letzten Handblaudrucker Österreichs. Seit dem 17. Jahrhundert ist das Handwerk im Mühlviertel daheim, und im Färbermuseum und in der Zeugfärberei in Gutau kann den Spuren des immateriellen UNESCO-Kulturerbes nachspüren.
Die gotische Altstadt wird jedes Jahr im Sommer beim »Braunauer Theatersommer« zur besonderen Freiluftbühne mit Klassikern der Weltkunst. Mit Workshops, abendlichen Konzerten, Master Classes und Jam-Sessions ist der »NYC Musikmarathon« das innovativste und umfangreichste Musikgesamtkunstwerk in Oberösterreich.
Die »myKulTour« ist ein neuer Onlineservice für alle, die Oberösterreichs Kultur entdecken und genießen möchten. Aus dem großen Kulturangebot des Landes mit Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten und Kulturwanderungen stellt der digitale Planer die persönliche Kulturreise nach individuellen Vorlieben zusammen.
Dem berühmten Jugendstilmaler Gustav Klimt, der nicht nur ein wahrer Fan des Salzkammerguts, sondern ein ebensolcher von Süßem war, hat die »Konditorei Ottet« aus Schörfling zwei süße Kompositionen gewidmet. Die »Original Klimt-Praline« ist eine köstliche Markenbotschafterin, die vom Attersee in die Welt geschickt wird. Die quadratische Form ist eine Hommage an den Stil Klimts, das Gold eine solche an den Jugendstil. Feinherbe Schokolade, eine Amaretto-Ganache-Füllung und Blattgold mit 23,5 Karat, ein Kunstwerk mit Geschmack. Zur Praline gesellt sich auch die »Original Klimt-Torte«. Sie kommt als feine Nuss-Schoko-Torte mit Amaretto-Ganache, Orangenmarzipan, getunkt in Edelbitterkuvertüre und mit feiner Blattgoldverzierung daher.
»Es wird ein temporäres, modulares Theaterhaus«, sagt Eduard Neversal, der Architekt und künstlerische Geschäftsführer der Wolfgang Betriebsgemeinnützigen GmbH, die für das ungewöhnliche Konzept verantwortlich ist. Diese Bühne soll einzigartig werden. Premiere wird sie mit »Wolf«, dem Mystical über den heiligen Wolfgang, haben, der Text stammt von Franzobel, die Musik von Gerd Hermann Ortler. Es wird eine neue Form des Musiktheaters sein, mit Tanz und Gesang wie bei einem Musical, aber auch eine Entführung in mystische Klangwelten. Man darf gespannt sein.
Der »Internationale Musiksommer Bad Schallerbach« ist ein wichtiger Kulturbotschafter Oberösterreichs und liefert nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig hochkarätig besetzte Konzerterlebnisse und Kabarett-Highlights. Verbinden lässt sich der Musikgenuss mit feinen Genussmomenten der reichen Kulinarikkultur des Hausruckviertels.
Das eindrucksvolle Wirtshaus wurde 1571 in Steeg am Hallstätter See erbaut und gerade umgebaut. Dabei wurde der 250 Jahre alte Küchenofen behutsam renoviert und in die Stube verlegt, neu sind die vier Gästezimmer. Am Herd werken Fritz und Tamino Grampelhuber und tischen traditionell mit Pfiff auf: Backhendl, Schnitzel, Bratl aus der Rein mit Stöcklkraut und Knödel, gratinierte Paprikakutteln mit Flusskrebsen, Kalbszüngerlragout oder feine Fische aus dem See und göttliche Kardinalschnitten.
952 Jahre gibt es das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian schon, genauso lange wie den berühmten Knabenchor des Stifts, die St. Florianer Sängerknaben. Wer war Anton Bruckner? Was hätte er wohl getwittert, gepostet, gelikt? Man kann im Jubiläumsjahr seinen Spuren im Stift von den ersten Schritten als Sängerknabe bis zu seiner Heimkehr zur letzten Ruhe folgen. Junge Kulturvermittlung inklusive, ein spannender Ansatz für alle, die Bruckner neu kennenlernen möchten.
Eine Auszeit im »Bergergut« bedeutet Urlaub mit Nachhaltigkeit und inspirierenden sowie genussvollen Momenten der Zweisamkeit in der schönen hügeligen Landschaft des Mühlviertels. Das »Adults-only-Hideaway« ist klein, fein, mit Wellness und besonderer Kulinarik von Thomas Hofer.
Im Strudengau, wo das östliche Mühlviertel in die Donau fällt, wird jedes Jahr im Sommer eine besondere Bühne für Alte Musik eröffnet. Das Festival setzt aber auch Kontrapunkte zur Moderne, zeigt Neu- und Wiederentdeckungen von alten Meistern aus dem Kosmos der Barockmusik. Und das alles im stimmungsvollen Ambiente von Schloss Greinburg.
Die »k. u. k. Hofbäckerei« ist die älteste Bäckerei in Linz. Und natürlich auch bekannt für die berühmte Linzer Torte. Es war das Jahr 1653, als Gräfin Anna Margarita Sagramosa in ihrem Kochbuch das Rezept der Linzer Torte veröffentlichte, es ist daher eines der ältesten Tortenrezepte der Welt. Noch nicht so berühmt ist der Bruckner-Gugelhupf, den die Bäckerei anlässlich des Bruckner-Jahres kreiert hat. Hier spielen Kalorien keine Rolle: viel Butter, viele Dotter und Eier geben dem Gugelhupf mit Mandelmantel und Sauerkirschen gewaltige Fülle. Bruckner hätte ihn geliebt.
Linz wird mit »LIDO SOUNDS« zur Popkulturmetropole. Der urbane Begegnungsraum am linken Donauufer beim Urfahrmarkt wird jedes Jahr die coolste Open-Air-Bühne Österreichs. Mit Konzerten von internationalem Format setzen »Arcadia Live« und die LIVA-Häuser »Brucknerhaus« und »Posthof« klare Musikakzente.
Beim »Attergauer Kultursommer« wird jedes Jahr ein großer Bogen an Kulturgenuss von höchster Qualität über die schöne Region gespannt. Von Klassik bis Wienerlied, vom Posaunenquartett bis zum Jazz wird von Mitte Juli bis Mitte August in St. Georgen, Vöcklamarkt oder dem Schloss Stauff in Frankenmarkt festg’spielt.
Der oberösterreichische Tondichter Anton Bruckner war wohl der berühmteste Kurgast in der einstigen und damals ersten Kaltwasserheilanstalt Europas, in Bad Kreuzen. In den Jahren 1867 und 1868 blieb er mehrere Monate. Der Auslöser? Eine abgewiesene Werbung um ein geliebtes Mädchen, Überanstrengung durch Berufspflichten und künstlerische Tätigkeit, eine bis zum Exzess gesteigerte Unruhe? Viele Mutmaßungen, doch diese Krise brachte Bruckner an den Rand des Wahnsinns. Die Kur in Bad Kreuzen schaffte Beruhigung und Linderung.
Das größte Brass-Festival Europas lockt jedes Jahr 85.000 Musikfans ins Innviertel, die bei Swing, Jazz, Funk, Ska, Reggae oder Elektronik vier Tage lang Blasmusik in allen Facetten erleben. Von früh bis spät wird musiziert, jeder Ort wird zur Bühne, jedermann und jedefrau zum Act. Einzigartig: das »Oberösterreich Gesamtspiel«, bei dem 19.000 Musikerinnen und Musiker gemeinsam musizieren. Ein Ort zum Feiern und Zusammenkommen – sowohl für Bands als auch für Gäste.
TAVOLATA heißt gemeinsames Genießen an einer Tafel, und genau das ist das Konzept des gleichnamigen Kulinarikfestivals in Steyr und der Nationalparkregion. Die Spitzenköche Klemens Schraml, Max Rahofer und Lukas Kapeller konzipieren seit 2022 ein fröhliches gemeinsames Fest und spannen mit Wirten, Bauern und Manufakturen der Region sowie mit dem Gastronomie-Nachwuchs einen großen Bogen an köstlicher und interessanter Vielfalt an manchmal ungewöhnlichen, fantastischen Orten. Die Stars sind die Schätze der Region zwischen Steyr, Stift Schlierbach und Nationalpark Kalkalpen.
Was hat es mit der »Eferdinger Schlosstorte« auf sich? Für die Hochzeit einer Starhemberg-Tochter durfte das »Vogl«-Team der gleichnamigen Konditorei, die es seit 1673 gibt, im gut gehüteten Kochbuch der Familie Starhemberg stöbern und die Torte nach alter Familienrezeptur nachbacken. So viel sei verraten: Die Schokolade macht’s. Seitdem wird sie beim »Vogl« angeboten und nur beim »Vogl«. Aber auch die perfekten Cremeschnitten, ein ebensolcher Lebkuchen und vieles mehr machen den Ort zum Naschkatzenparadies.
Das Schütz Art Museum in Engelhartszell ist das erste »ZERO ENERGY KUNSTMUSEUM« der Welt. Ein Leben für die Kunst, Kunst sammeln, Kunst vermitteln ist die Leidenschaft von Josef und Irene Schütz. Sie krönten ihre Aktivitäten rund um die Kunst mit dem Bau eines in jeder Hinsicht einzigartigen Museums in Engelhartszell an der Donau, das im November 2021 eröffnet wurde. Eingebettet in die schöne Naturlandschaft direkt an der Donau zwischen der Bischofsstadt Passau und der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz, ist das Museum als neue Heimat von Exponaten der wichtigsten Vertreter der klassischen Moderne ein architektonischer Kontrapunkt zum Trappistenkloster Engelszell.
