Die Schärfe von Chilischoten wird in aller Welt geschätzt. Die Produktion findet aber teils unter fragwürdigen Bedingungen statt.
Chilischoten, auch als Chili-Paprika bekannt, sind ein wesentlicher Bestandteil der Weltküche. Sie stammen ursprünglich aus Mexiko und sind ein wichtiger Bestandteil der mexikanischen Küche, aber auch in anderen Regionen von Bedeutung.
Chilis wachsen in einer Vielzahl von Klimazonen, von tropischen bis gemäßigten Gebieten.
Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und zur Gattung Capsicum. Chilischoten können in Töpfen, Gewächshäusern oder im Freiland angebaut werden; die Pflanzen benötigen viel Sonne und gut durchlässigen Boden.
Die Schoten enthalten Capsaicin, das für die Schärfe verantwortlich ist; sie sind auch reich an Vitamin C und anderen Nährstoffen.
Die Spanier brachten die Chilischoten im 16. Jahrhundert nach Europa. Von dort verbreiteten sie sich schnell in Asien und Afrika. Heute werden Chilischoten auf der ganzen Welt angebaut, wobei Indien, China und Mexiko die größten Produzenten sind. Wichtig ist vor allem die Produktion in Bangladesch, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist.
Die Saat erfolgt dort meistens in Baumschulen, bevor die Pflanzen ins Feld verpflanzt werden. Es ist eine ständige Überwachung der Pflanzen erforderlich, um Krankheiten und Schädlinge rechtzeitig zu bekämpfen. Die Arbeiterinnen, die hauptsächlich für die Pflege der Pflanzen verantwortlich sind, arbeiten allerdings sehr oft unter schwierigen Bedingungen.
Lange Arbeitsstunden, niedrige Löhne und fehlende soziale Absicherung sind häufige Probleme für diese Arbeiterinnen – in der Mehrzahl sind es weibliche Fachkräfte – in der Chilischoten-Produktion. Viele sind außerdem Pestiziden ausgesetzt, die auf den Feldern versprüht werden, oft ohne angemessenen Schutz.
Die Ernte der Chilischoten erfolgt in der Regel von Hand, was sowohl zeitaufwendig als auch körperlich anstrengend ist. Nach der Ernte müssen diese Schoten sorgfältig sortiert, getrocknet und verpackt werden, ein weiterer arbeitsintensiver Prozess. Arbeiterinnen reiben ihre Hände mit Öl ein, damit die Schärfe nicht ihre Haut verletzt. Dennoch kommt es immer wieder zu schweren gesundheitlichen Problemen. Die fehlende Ausbildung und Information über sichere Arbeitsmethoden tragen zu den gesundheitlichen Risiken für die Arbeiterinnen bei. Es gibt auch kaum Arbeitnehmerrechte oder gewerkschaftliche Vertretung; daher gibt es heutzutage verstärkte Bemühungen von Nichtregierungsorganisationen, die Arbeitsbedingungen durch faire Handelspraktiken zu verbessern.
Es gibt viele verschiedene Sorten, von milden bis hin zu extrem scharfen. Die Schärfe von Chilis wird auf der Scoville-Skala gemessen. Übermäßige Feuchtigkeit kann zu Krankheiten führen, daher ist eine gute Drainage wichtig. Grüne Chilischoten sind unreif und haben einen milderen Geschmack. Rote Chilischoten sind voll ausgereift und oft schärfer.
Neue Technologien und Züchtungstechniken werden die Produktion weiter voranbringen; so hat die Züchtung von Chilischoten zu neuen, einzigartigen Sorten geführt. Der Anbau von Chilischoten kann zur Erosion des Bodens beitragen, wenn er nicht nachhaltig verwaltet wird. Weiters gibt es neue Herausforderungen wie den Klimawandel, die den Anbau von Chilischoten beeinflussen könnten. Es ist daher wichtig, nachhaltige Praktiken zu fördern, um die langfristige Verfügbarkeit von Chilischoten zu sichern – und zugleich auf die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeitern zu achten.
