© Kristina Mitrovic

»Drei Minuten bis das Krügerl kommt«: »Schweizerhaus« eröffnet die Saison

Das Eröffnungswochenende ist ausgebucht! Bereits im Jänner sichern sich die meisten Besucher:innen ihren Platz, Stammgäste bereits schon vorher. Am Eröffnungstag vor Ort sehen wir uns die (preislichen) Neuerungen an.

Bereits um 10:30 Uhr tummeln sich die Massen beim Praterstern und marschieren durch den noch nicht so ganz lebhaften Prater Richtung »Schweizerhaus«. Dort angekommen stehen schon die ersten Gäste und warten geduldig bis sich endlich die Tore öffnen. Manche von ihnen loyale Stammgäste, andere um schlicht und einfach den Hype mitzuerleben. »Man kann schon sagen, dass wir Stammgäste sind, aber es hält sich in Grenzen.« »Naja, wir waren heute schon um 9 Uhr da,« melden sich die ersten zu Wort. Um Punkt 11 Uhr ist es dann soweit und Betreiber Karl Kolarik eröffnet die 104. Saison.

»Das Salzstangerl kommt zuerst, und dann das Krügerl«

Mit insgesamt 2150 Plätzen bietet das Schweizerhaus seinen Gästen reichlich Platz zum Verweilen. Davon befinden sich 1400 Plätze im Garten und 750 im Gasthaus, sodass auch bei großem Andrang genügend Raum für alle ist. So erlebt es auch Toni jedes Jahr aufs Neue, denn er ist immerhin schon seit 60 Jahren Stammgast im »Schweizerhaus«, genauer gesagt seit dem 29. Juni 1964. Das Datum kennt er noch genau. Immer am Eröffnungstag und beim Zusperren dabei, freut er sich jedes Mal aufs Neue auf seinen Besuch: »Bei meinem Pensionsantritt früher bin ich sogar den ganzen Weg von Kagran zu Fuß bis zum Schweizerhaus gegangen. Dann sage ich zu mir, jetzt hast du dir ein paar Krügerl verdient.« Der Stammgast schwört auf diese Kombination: »Das erste, was ich mir bestellen werde, ist ein Salzstangerl und ein Krügerl. Ich kann kein Bier mehr trinken, wenn ich vorher nicht ein-, zweimal wo abbeiße.«

Die Zapfmethode macht das Bier

Dass das Krügerl beliebt ist, ist klar. Viele rätseln, was das Besondere ist. Betreiber Karl Kolarik verrät: »Früher hat man das Bier langsam gezapft. Wenn ich langsam zapfe, entsteht Schaum und Schaum ist Kohlensäure, die entwichen ist. Das Bier schmeckt milder, es ist dadurch bekömmlicher. Und wir brauchen ja nicht so viel Kohlensäure im Magen. Es dauert insgesamt drei Minuten bis das Bier fertig wird. Es ist für den Trinkgenuss und die Qualität ganz wesentlich.«

Krügerl und Stelze im Preisrahmen

Preisänderungen sind wie überall auch im »Schweizerhaus« nicht auszuschließen. Eine leichte Erhöhung soll aber nicht komplett den Rahmen sprengen.

Unser Warenkorb ist um 3,7 Prozent höher als im Vorjahr. Wir haben extrem scharf kalkuliert. Das Krügerl ist um 30 cent teurer geworden, bleibt aber unter 6 Euro, bei der Stelze bleiben wir bescheiden. Die Brauereien haben ja einige kräftige Preiserhöhungen gehabt, weil sie sehr energieintensiv sind.
Betreiber Karl Kolarik

Dass die finanzielle Lage der Wirtshäuser und Gasthäuser ein Thema, vor allem am Land ist, sieht Kolarik ein. »Dort ist die Versorgung aus der Sicht des Gastes deutlich schlechter geworden. Und ich fürchte, wenn die Politik da nicht gegensteuert, dass es weiterhin zu einem Wirtshaussterben kommen wird.«

»Schweizerhaus« steuert Richtung Nachhaltigkeit

In der Küche wurden die Elektrogeräte auf neue nachhaltige Geräte getauscht und das Küchenpersonal wurde entsprechend eingeschult. »Herde und Grillplatten sind in diesem Winter getauscht worden, um die Energieeffizienz zu gewährleisten. Letztes Jahr wurde zum Beispiel schon die Fritöse neu getauscht. Zwei Drittel der Belegschaft, die heute da sind, sind die klassische Stammbelegschaft, die seit Jahren da ist. Ein Drittel wurde über die Wintermonate neu eingestellt und hat in den letzten Wochen ein Training absolviert,« verrät Pressesprecherin Stefanie Kurzweil.


NICHTS MEHR VERPASSEN!

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an.

Kristina Mitrovic
Kristina Mitrovic
Autor
Mehr zum Thema