Alois und David Gölles mit Silvio Samoni, der Jazz Gitti und Leo Aberer.

Alois und David Gölles mit Silvio Samoni, der Jazz Gitti und Leo Aberer.
© Roland Graf

Mehr Platz und fulminante neue Ausblicke im »Genusshotel Riegersburg«

Vier Meter machen einen gewaltigen Unterschied – um diese Fläche wurde die Küche im Genusshotel Riegersburg erweitert. Zugleich »wuchs« die Terrasse und auch das Innenleben des Vier-Stern-Hauses unterzog Eigentümerfamilie Gölles einem 77-tägigen Umbau.

Wie sich die Zeiten ändern! »Das ist eine gute Idee, aber nicht für mich«, hatte Alois Gölles 2008 gemeint, als man ihm die Errichtung eines Hotels am Starzenberg vorschlug. Ein Jahr später eröffnete der bekannte Essig-Produzent und Spitzenbrenner aus Riegersburg dann das »Genusshotel«. Nun wurde nach einer »stammen Bauphase« (© Gölles) von nur 77 Tagen die Erweiterung des Vier-Stern-Hauses gefeiert. Rechtzeitig zum Saisonstart auf der Riegersburg genießt man nun auch einen fulminanten Blick auf das Wahrzeichen des Vulkanlands. »Wir haben den Blick nach Westen erweitert«, präzisierte »Genusshotel«-Geschäftsführer Florian Strasser in seiner Eröffnungsrede. Von der neuen Terrasse lassen sich nun auch Gleinalm, Koralm und an klaren Tagen auch der Schöckl erkennen.

Rosé und Verjus, mit Port vermählt

Der erweiterten Terrasse, die sofort zum allgemeinen Lieblingsplatz erkoren wurde, entspricht auch eine Verbreiterung des Küchenbereichs um vier Meter. Hier regiert mit Rainer Kaufmann ein Küchenchef, der dem Motto »Mehr an Platz, mehr an Genuss« mehr als gerecht wurde. Für die Premierengäste, u. a. die Musiker Jazz Gitti, Leo Aberer, Hoteliervereinigung-Präsident Walter Veit, »Schatz Imhof«-Betreiber Gregor Imhof, Winzer Erich Polz und Oscar Szemes, gab es einen Reigen an Spezialitäten. Schaf-Grillkäse mit Chicorée, Kalbsschulter, Risotto mit knusprigem Lauch oder Kaninchen-Ragout wurden von Weinen der Weingüter Dietl, Frauwallner, Scharl, Lamprecht und Winkler-Hermaden begleitet.

Bewusst nicht erweitert wurde die Anzahl der Zimmer, dafür gibt es mehr Platz für die Mitarbeiter – ein klares Statement des Familienbetriebs in Zeiten von Personalknappheit! Auch die hausinterne Wäscherei erfuhr eine Erweiterung, sichtbarer für den Gast ist aber der Ausbau des Weinkellers. »Es sind 8.000 Flaschen lagernd, das wären 600 Positionen, von denen aber nur 300 ›on show‹ sind«, so Hausherr Alois Gölles. Als Verfechter gereifter Weine lagert er die Jahrgänge bewusst länger, ehe sie auf die Karte kommen. Wie grandios das schmecken kann, zeigte die Menübegleitung mit Jahrgängen bis 1999 zurück. Der herausragende Morillon »Pfarrweingarten« dieses Jahres von Willi Sattler (»Sattlerhof«) war der Wein des Abends, wobei nichts Jüngeres als 2010 in die Gläser kam.

40 Essige und Stechpalmen-Schnaps

Passend zum Namen des Hotels stand Genuss aber auch im Rahmenprogramm der zwei-tägigen Eröffnung im Fokus. Alois Gölles öffnete Flaschen aus seiner eigenen Sammlung, um bei »Essige der Welt« über 40 (!) Varianten verkosten zu lassen. Reis-Essig aus Hongkong traf dabei auf Balsamico aus Modena, Sherry-Essige und auch ein »Best of« aus dem eigenen Keller. Klarer Höhepunkt war der Vergleich von Weinbalsam-Essigen der Jahrgänge 1995 bis 1997 aus vier unterschiedlichen Fass-Arten (Akazie, Kirsche, Kastanie und Eiche).
Spielerischer ging es dann im »House of Whiskey, Gin & Rum«, dem Reich der Fässer von David Gölles, zu. »Die kuriosesten Spirituosen der Welt« versprach als Titel nicht zu viel; ein Destillat von der Stechpalme (»Houx« aus Frankreich) hatten selbst Kenner noch nie zuvor im Glas gehabt. Polarisierendes wie der meistverkaufte Brand der Welt, Chinas »Moutai«, stand neben 63 Jahre (!) altem Armagnac und einem mit Heilwasser gemischten Whisky der mittlerweile historischen Brennerei Weutz. Gemixt wurde zur Eröffnung dann doch mit regulären Gölles-Destillaten. Und zugleich auf den Erfolg angestoßen. »Es ist das einzige Vier Stern-Haus in der Gemeinde und das mit den meisten Nächtigungen«, dankte Bürgermeister Manfred Reisenhofer Alois Gölles.


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Roland Graf
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