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Ein Stück Geschichte in Gefahr: »Das Wolf« in Langenlebarn vor dem Aus?

Am Landesgericht St. Pölten wurde ein Konkursverfahren über die kochfein KG eröffnet.

Seit über einem Jahrhundert hat das Gasthaus »Der Rote Wolf« in Langenlebarn eine lange Geschichte als beliebter Treffpunkt. Im Jahr 2009 wurde das Gasthaus an Wolfgang Praskac verkauft, der erfolgreich eine behutsame Renovierung und ein Re-Branding durchführte. Sein Ziel, »Das Wolf« zu dem zu machen, was das bekannte Haus einst war – eines der besten Restaurants im Tullnerfeld, wurde erreicht.

Seit September 2018 leiten Küchenchef Christian Wöber und Geschäftspartner Lars Nestle das Gasthaus. Durch eine konsequente Modernisierung der Speisekarte und großes Engagement gewannen sie viele neue Gäste. Besonders bekannt ist der 1500 Quadratmeter große Gemüse- und Kräutergarten, der von Christians Mutter Hannelore gepflegt wird.

 

Bis Valentinstag geöffnet

Doch nun sieht die Zukunft des beliebten Restaurants ungewiss aus: Am Landesgericht St. Pölten wurde ein Konkursverfahren über die das Gasthaus betreibende  kochfein KG eröffnet. Das Schuldnerunternehmen kämpfte während und nach der Coronapandemie mit massiven Umsatzrückgängen. Als weitere Insolvenzursache werden laut KSV1870 Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsgebarung im Vorfeld der Insolvenz angeführt. Diese Angaben werden derzeit vom Insolvenzverwalter einer genauen Prüfung unterzogen.

Aufgrund der bisher guten Buchungslage und der positiven Fortbestehensprognose sei in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter geplant, das Unternehmen noch bis einschließlich 14.02.2024 (Valentinstag) fortzuführen, lautet es. Anschließend werde seitens des Insolvenzverwalters ein Schließungsantrag eingebracht.

»Ob eine Übernahme des Restaurants durch einen neuen Betreiber möglich ist, wird sich in den weiteren Entwicklungen des Insolvenzverfahrens zeigen«, so Brigitte Dostal vom KSV1870. Die Passiva liegen laut KSV1870 bei rund 450.000 Euro, die Aktiva (Weinkeller, Inventar) bei rund 80.000 Euro.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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