Falstaff Gourmet Kritik: kalt/warm

Plus für »Die Küche«, »Flatschers« und »La Tavola e Castelloteca«, Minus für »Panhans Wintergarten« und die »Weinschenke St. Michael« sowie eine Reaktion aus dem »Artner am Franziskanerplatz«.

17.000 Gourmetclubmit­glieder testen für den Falstaff Res­tau­rantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erleb­nisberichte. Hier ein kleiner Auszug.

Top-Reaktion nach einem unschönen Erlebnis
Auf einen gefloppten Besuch im Wiener Restaurant »Die Küche« folgte eine Ein­ladung zum Wiedergutmachungsmenü.
»Bei unserem ersten Besuch im Restaurant ist leider vieles schief gelaufen: Der Service war unaufmerksam, und wir sind regelrecht abgefertigt worden. Außerdem hat sich der Kellner über unseren Wunsch, getrennt zu zahlen, echauffiert und uns eine halbe Stunde auf die Rechnung warten lassen. Das alles hat der Restaurantleiter offenbar mitbekommen, sich entschuldigt und uns auf einen Drink an der Bar eingeladen. Doch damit nicht genug. Zwei Tage später habe ich einen Anruf von der F&B-Managerin erhalten, die sich nochmals entschuldigte und uns auf ein Drei-Gänge-Menü einlud. Beim zweiten Besuch hat dann auch alles wunderbar geklappt!«


Trotz vollem Lokal findet Service noch einen Platz
Gratis-Drinks während der Wartezeit auf den Tisch und ein Tratscherl mit dem Hausherrn – ein Gast über das »Flatschers«.

»Bei unserem spontanen Wien-Trip durfte ein Besuch im ›Flatschers‹ für uns nicht fehlen. ­Leider war schon alles ausreserviert, aber die Dame am Telefon versicherte uns, dass sicher ein Platz zu finden sein würde. Und so war es auch. Während wir auf unseren Tisch gewartet haben, gab es Prosecco aufs Haus. Service und Steak waren exzellent. Später haben wir an der Bar noch mit dem Hausherrn geplaudert und einige Drinks genossen – die übrigens auch aufs Haus gingen. Danke für den tollen Abend!«

»La Tavola e Castelloteca«: große Aufmerksamkeit. / Foto beigestellt

»Keine Sorge, das haben wir gleich!«
Ein charmanter Chef und Prosecco aufs Haus machten eine kleine Panne bei der Tischreservierung sofort vergessen.

»Wir hatten im Vorfeld einen Tisch für vier Personen im ›La Tavola e Castelloteca‹ in Enns reserviert. Leider war dann nur ein Hochtisch verfügbar, nicht gerade komfortabel für ein Dinner mit Freunden. Der Chef hat meinen Unmut offenbar bemerkt und hat sich mit den Worten ›Keine Sorge, das haben wir gleich!‹ persönlich darum gekümmert, dass wir einen angemessenen Tisch bekommen. Nur den Prosecco aufs Haus und die köstliche italienische Vorspeisenplatte (extra für uns besonders üppig angerichtet) haben wir noch am Hochtisch genossen. Eine kleine, kostenlose Weinverkostung mit interessanten Fachgesprächen haben den Abend für uns perfekt gemacht. Danke!«
 

Der »Panhans Wintergarten« am Semmering. © Martin Wieland

Tolles Ambiente kann Patzer im Service nicht kitten
Die Frage nach dem Wein quittierte man im Semmeringer »Panhans Wintergarten« lediglich mit: »weiß oder rot«.

»Leider ein enttäuschender Besuch im ›Panhans Wintergarten‹. Ambiente und Küche waren in Ordnung, dafür ließ das Service zu wünschen übrig. Um 19.30 Uhr mussten wir im À-la-carte-Restaurant extra um Speisekarten bitten, da nur nach Getränken gefragt wurde – unseres Erachtens kein so ausgefallener Wunsch um diese Uhrzeit. Die Frage nach dem Wein ist mit ›weiß oder rot?‹ beant­wortet worden. Zwar hat sich die Dame dann doch noch an einen Grünen Veltliner erinnern können, jedoch nicht an das Weingut. Schade, dass die Geschäftsleitung offensichtlich auf Personal setzt, das keine adäquate Ausbildung hat. Bei den Preisen würde man sich mehr erwarten.«
 

Nasse Stühle und überfordertes Personal
Die Speisekarte wurde zwar gebracht, mit der Bestellung hätten zwei Gäste aber geschlagene zwei Stunden warten sollen.
»Bei unserem letzten Wachau-Besuch haben wir uns entschlossen, mittags in der ›Weinschenke St. Michael‹ einzukehren. Im Garten waren mehrere Tische frei, jedoch waren diese von einem Platzregen nass. Man hat uns versichert, dass auch im Garten serviert wird und man sich sofort darum kümmere. Nach längerem Warten haben wir dann kurzerhand selbst die Plätze trocken gewischt. Schließlich haben wir eine Speisekarte und kurz darauf die georderten Getränke erhalten. Als wir dann aber eine kalte Platte bestellen wollten, teilte man uns mit, wir müssten mit der Bestellung zwei Stunden warten, da zu viel los sei. Verwundert haben wir die Getränke bezahlt und sind gegangen.«

Wurde neu gestaltet: Das »Artner am Franziskanerplatz«. © Katharina Roßboth

REAKTION
Das Team des Wiener »Artner am Franziskanerplatz« entschuldigt sich für Ungereimtheiten in Küche und Service.

Das Steak wurde nicht »rare« serviert, und das Bier war abgelaufen, berichtete ein Gast. Ein zweiter beschwerte sich über einen falsch eingeschenkten Wein vom Nachbartisch – wir haben in der vergangenen Ausgabe ­darüber berichtet. Markus Artners Team nimmt Stellung: »Wir bedauern die Zwischenfälle sehr. Der Besuch fiel in eine Soft-opening-Phase nach der Umgestaltung, mittlerweile haben sich Küche und Servicemannschaft perfekt eingespielt. Als Wiedergutmachung möchten wir die Gäste, die den falschen Wein bekommen haben, gerne auf ein Glas Artner-Wein einladen!«


Die Redaktion behält sich vor, dem Falstaff zugesandte Berichte aus Platzgründen für die Veröffentlichung zu kürzen. Wenn auch Sie von »bemerkens­werten Erlebnissen« in Restaurants berichten können, senden Sie diese bitte an redaktion@falstaff.at.

Aus Falstaff Nr. 05/2015

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