Mit dem gelungenen Münchner Brasserie-Konzept »Les Deux« ist Kitzbühel nun um einen weiteren Gastro-Hotspot reicher.
Menschen reiferen Alters mögen sich noch an die Siebziger-Kultserie »Die Zwei« mit Roger Moore und Tony Curtis erinnern. Seit Februar hat die französische Variante »Les Deux« eine neue Bedeutung. In München kennt man »Les Deux« seit 2012, als der Elsässer Fabrice Kieffer mit einem Partner ein Doppelkonzept aufsperrte. Unten gibt’s erstklassige Brasserieküche, oben Sternekost. Der Partner kam abhanden, inzwischen sind »Les Deux« Kieffer und seine Frau Katrin. Und nochmals Faktor zwei: Anfang Februar sperrten die Kieffers in Kitzbühel in der ehemaligen »Harisch Bar« eine Filiale ihrer Brasserie-Linie auf. Das Resultat: die 65-Plätze-Bude ist täglich »gesteckt voll«.
Die starke München-Fraktion von Kitzbühel hat ihr »Les Deux« schon in Beschlag genommen, man fühlt sich hörbar wie daheim und erfreut sich an französischen Klassikern: Pâté en croûte in Österreich überhaupt, und dann in dieser Qualität zu finden, gleicht einer »Mission Impossible«. Gillardeau No. 2 mit Chorizo und Dill gratiniert: So macht Auster auch mal warm Spaß. Krabbencocktail arrangiert Küchenchef Marc Fröhlich allerliebst mit Salatherzen und Forellenkaviar auf Briochetoast.
Und die dichte Fischsuppe wird mit Fougasse-Brot und weinfreundlich milder Aioli serviert. Um die Weinkarte mit 250 ortsunüblich freundlich kalkulierten Positionen kümmert sich Patrick Fuchs, zuvor Sommelier im »Berggericht«. Omnipräsent: der elegante Patron und seine Frau, die in Zukunft pendeln werden. Kitzbühel ist eine Art Testlauf. Die Kieffers erwägen, das Konzept mehr als nur »deux«-mal zu vervielfältigen. Der hemmungslose Zustrom könnte die Idee beschleunigen.
Essen 46 von 50
Service 19 von 20
Weinkarte 18 von 20
Ambiente 9 von 10
Gesamt 92 von 100
€€
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