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Gault&Millau beharrt auf Lizenzentzug

Nächster Akt im Gault&Millau-Streit: Die Muttermarke beharrt auf ihren Vorwürfen gegen den deutschen Lizenznehmer und will an der Beendigung der Geschäftsbeziehung festhalten. Gault&Millau International kündigt an, den Prozess in die Schweiz zu verlegen – und sucht bereits nach einem neuen Lizenznehmer für Deutschland.

Der Markenrechtsstreit zwischen Gault&Millau International mit Sitz in Genf und seinem deutschen Lizenznehmer, dem Münchner Verlag Henris Edition, will kein Ende nehmen. Am Montag hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf ein Urteil zugunsten des hiesigen Lizenznehmers gefällt und die einseitige Aufhebung der Geschäftsbeziehung durch die Schweizer Muttermarke als unbegründet zurückgewiesen.

In einer aktuellen Mitteilung, die der Falstaff-Redaktion exklusiv vorliegt, beharrt Gault&Millau International dem Richterspruch zugunsten von Henris Edition zum Trotz auf dem Lizenzentzug und seinen Vorwürfen gegen den Münchner Verlag.

Die Muttermarke pocht weiterhin darauf,  dass Gebühren nicht bezahlt worden seien und »zahlreiche Verstöße gegen vertragliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Lizenz, der Marke und der Logos« vorlägen, weshalb Gault&Millau International seinerseits am Oberlandesgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung habe erwirken wollen.

In der aktuellen Mitteilung der Muttermarke heißt es, das zuständige Düsseldorfer Gericht sowie das Oberlandesgericht Düsseldorf hätten die Unterlassungsaufforderung zurückgewiesen, »ohne den Fall inhaltlich zu prüfen«. Die Voraussetzung der Dringlichkeit sei nicht erkannt worden, da die Weigerung die Lizenzgebühren zu zahlen sowie die Regelverstöße seit Monaten bekannt seien. Zudem habe die »vom Gericht vorgenommene Berechnung der von Henris nicht beglichenen Beträge« von der von Gault&Millau abgewichen.

Verfahren wird in die Schweiz verlegt

Patrick Hayoun, CEO von Gault&Millau International, bekräftigt gegenüber Falstaff das Ende der Geschäftsbeziehung zu Henris Edition und damit auch mit seinem Herausgeber Hans Fink sowie dessen geschäftsführender Ehefrau Hannah Fink-Eder. Die Suche nach einem neuen Lizenznehmer für Deutschland sei bereits in vollem Gange: »Wir werden sicherstellen, dass wir einen neuen Partner für Deutschland finden, wir haben eine große Nachfrage«, so Hayoun.

Gegenüber Falstaff betonte der oberste Gault&Millau-Vertreter die Schützenswürdigkeit des Namen Gault&Millau und kündigte an, die laufenden Verfahren in der Schweiz fortzusetzen. »Die Marke Gault&Millau als international anerkanntes Symbol für höchste Exzellenz wird keinerlei Schädigung ihres guten Rufs tolerieren, sondern unnachgiebig verfolgen«, schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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