Jedes Jahr im Oktober kehrt KLANGLICHT, das Kunstfestival der Bühnen Graz, in die Mur-Metropole zurück. Und schafft mit Licht und Klang atemberaubende Momente des Staunens.

Jedes Jahr im Oktober kehrt KLANGLICHT, das Kunstfestival der Bühnen Graz, in die Mur-Metropole zurück. Und schafft mit Licht und Klang atemberaubende Momente des Staunens.
© Luke / Goodlife / Klanglicht

Licht aus, Kultur an: Ein künstlerisches Wochenende in Graz

Bedeutende Festivals, literarische Zirkel und immer beeindruckende, mutige und innovative Programme in den Kunsthäusern setzten die Maßstäbe für die österreichische Kultur hoch an.

Wenn Ende Oktober die Stadt Graz in ein Meer aus Licht, Farben und Musik getaucht wird, dann ist Klanglicht-Zeit in der Metropole der Steiermark. Schon seit dem Jahr 2015 bringt das Kunstspektakel mit dem inspirierenden Namen »Klanglicht – The festival of sound and vision« Lichtinstallationen und magische Klänge in den öffentlichen Raum. Man berührt, begeistert, lässt staunen und weckt Emotionen. Was gibt es Schöneres?

Mit Klanglicht verfolgen wir die Idee, zwei wesentliche Elemente der Theater von innen nach außen zu kehren: Licht und Klang sind unersetzbare Bestandteile des Mysteriums Theater. Mit beiden Elementen wird Freude, Leid, Glück, Melancholie, Trauer und vieles mehr spürbar. Wer Stimmungen erzeugen, verstärken oder überhöhen will, wird sich des Klanges und des Lichtes bedienen müssen. Ohne diese beiden Elemente – kein Zauber.
Bühnen Graz-Geschäftsführer und Initiator Bernhard Rinner

Jahr für Jahr bringen die »Bühnen Graz« mit diesem herausragenden Kunstfestival eine ganz besondere Atmosphäre in die Stadt an der Mur.  Dramatische Inszenierungen treffen auf Licht, Musik, Sound und Texte, und das bei großteils freiem Eintritt. Beim »Klanglicht« 2023 erobern immersive Licht- und Klangarchitekturen die Straßen und Bauten der
Grazer Innenstadt und widmen sich mit Fragen nach Realität und Wahrnehmung, Bestand und Vergänglichkeit der künstlerischen Spurensuche. So lassen Installationen renommierter nationaler und internationaler Kunstschaffender Assoziationen von Sehnsüchten, Träumen und Ist-Zuständen gleichermaßen entstehen. Und das ist in den heutigen Krisenzeiten eines der wertvollsten Dinge, die Kunst schenken kann.

Kunst-Spuren 

Sind es die Spuren der Kunst, die alles überdauern?  Jedenfalls stehen Kunst und Kultur immer auch für veränderte Blickwinkel auf die Welt und die Menschen. Für ebensolche Blickwinkel-Änderungen haben die »Bühnen Graz« ein wahrlich facettenreiches Kulturpaket in ihrem Repertoire. Da ist einmal die »Oper Graz«, die mit einem farbenreichen und spannenden Spielplan unter ihrem neuen Intendanten Ulrich Lenz in die Saison gestartet ist.

Die »Fiers à Cheval« von »Compagnie des Quidams«  verzauberte 2021 mit einer fantastischen Herde galoppierender Pferde, die hell und stolz in den Grazer Nachthimmel leuchteten.
© Alexander Koch
Die »Fiers à Cheval« von »Compagnie des Quidams« verzauberte 2021 mit einer fantastischen Herde galoppierender Pferde, die hell und stolz in den Grazer Nachthimmel leuchteten.

O wie Oper, o wie offen

»Oper, öffne Dich!« ist der »Zauberspruch«, den Lenz vor sein ambitioniertes Programm gestellt hat. Ungewöhnlich, spannend und mutig werden hier – mit einem facettenreichen Reigen an Besonderheiten – Neuinszenierungen und Überraschungen aus 350 Jahren Operngeschichte überspannt und auch ein wenig an den Rändern ausgeweitet. Die »Oper Graz« – ein Mehrspartenhaus aus Oper, Operette, Musical, Konzert und Ballett – hat pro Jahr circa zehn Neuproduktionen, spielt mehr als 300 Vorstellungen und zählt mit rund 160.000 Besuchern und 350 Mitarbeitern zu den größten Opernhäusern Österreichs. Dieser Selbstauftrag »Oper, öffne dich!« gilt auch für die Außenwirkung. Zum Beispiel für zwei Werke in Audio-Deskription. Für einen Spaziergang namens »Kirschenrummel«, der einen tragischen Hintergrund hat, oder für das »Opernpucherl«, mit dem man durch die Lande zieht.

Lust am Gegensatz 

Die ganze Stadt ist Bühne und die Stücke des Lebens finden manchmal auch in der Kulisse der Altstadt statt. Wer aber klassische und zeitgenössische Werke und Komödien bevorzugt, für den ist das »Schauspielhaus Graz« der richtige und »dramatische« Ort. Die Stadt Graz ist seit vielen Jahrzehnten Impulsgeber für zeitgenössische Literatur und Dramatik – vom »Forum Stadtpark« bis zum »Schauspielhaus Graz« trägt es die Innovationen und Zeitgeist in die Kulturwelt. Die neue Intendantin Andrea Vilter formuliert es so: »Das deutschsprachige Theater ist eines der vielfältigsten weltweit und ich sehe es als Herausforderung, unserem Publikum die unterschiedlichsten Ausdrucksformen, Stile und Handschriften zu zeigen.«

Next Liberty

»Da schau her« ist das diesjährige Spielzeitmotto des Next Liberty, das dazu einlädt, »hierher, zu uns und bei uns vorbeizuschauen, sich überraschen zu lassen, denn: bei uns gibt es wieder viel zu erleben und mehr zu sehen, als das Offensichtliche«, so Michael Schilhan, der mit dieser Saison für weitere fünf Jahre als Intendant verlängert wurde. Das Grazer Kinder- und Jugendtheater zählt zu den erfolgreichsten Bühnen für junges Publikum, macht es doch seit fast 20 Jahren für Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Junggebliebene Theater erleb- und erfahrbar und ist damit nicht nur zu einer steirischen Kulturqualitätsmarke, sondern auch zu einem einzigartigen Ort geworden, der sich mit den vielfältigen Themen der Jugend auseinandersetzen möchte.

Nahrung für die Seele 

Nahrung für den Kopf und den Geist, aber auch Nahrung für die Seele, kann Kunst und Kultur sein. Und beide verbinden sich immer auch mit der Kochkunst. »Wie ein exquisites Gericht die Sinne anregt und für unvergessliche Genussmomente sorgt, so berührt und inspiriert die darstellende Kunst unser Innerstes. Bei den Bühnen Graz sehen wir Kultur als Nahrung für die Seele an – sie bereichert, nährt und verbindet uns. Ebenso wie die Kulinarik, ist die Kunst ein Fest für die Sinne und ein Spiegelbild unserer gemeinsamen Werte und Traditionen. Beide sind Ausdruck unseres kulturellen Erbes und bieten uns eine einzigartige Möglichkeit, unsere Geschichten, Träume und Visionen zu teilen.«

Eine nahezu perfekte Zusammenfassung von Bernhard Rinner und ein wunderbarer Schlusspunkt einer abwechslungsreichen Kulturreise durch Graz. Ach nein, nicht ganz, denn in der Landeshauptstadt gibt es noch etwas, das unbedingt hierher gehört: die Opernredoute.

Die Oper tanzt 

Die »Grazer Opernredoute« ist die glanzvollste Ballnacht der Stadt. Und sie kehrt im Jahr 2024 wieder zurück in die eindrucksvollen Räumlichkeiten der »Oper Graz«, erneut in vollem Glanz. Unter dem barocken Motto, das auch ein Versprechen ist »Es ist Zeit, wieder extravagant und glamourös zu feiern!«,  wird das Haus am Ring zum Tanzpalast.

»Die Rückkehr trägt auch die Handschrift des neuen Intendanten Ulrich Lenz, betont Ballorganisator Bernd Pürcher: Details werden noch keine verraten, denn auch der neue Ballettdirektor Dirk Elwert und der ebenfalls neue Chefdirigent der Grazer Philharmoniker Vassilis Christopoulos sind Ball-Debütanten und werden ihre eigenen Ideen einbringen. Fest steht nur, dass vom sicherlich eindrucksvollen Eröffnungsakt bis zur prickelnden Mitternachtsshow die Künstlerinnen und Künstler des Hauses für ein grandioses Programm sorgen werden. Dabei wird auch die kulinarische Vielfalt nicht zu kurz kommen und die Gäste aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem rauschenden Fest zusammenbringen.

Alle Informationen

Klanglicht
klanglicht.at 

Oper Graz
oper-graz.com

Schauspielhaus Graz 
schauspielhaus-graz.com 

Next Liberty 
nextliberty.com 

Opernredoute Graz 
opernredoute.com 

Hotels

GRAND HOTEL WIESLER
Seit 1909 gehört das Grand Hôtel zu den Luxushotels Österreichs. Hier haben schon Arnold Schwarzenegger, Bob Dylan oder Mick Jagger übernachtet und den unkonventionellen Luxus des Boutique Hotels genossen. Auch kulinarisch bleiben hier keine Wünsche offen.

Grieskai 4-8, 8020 Graz
T: +43 316 70660, grandhotelwiesler.com

LEND HOTEL
Das unkonventionelle, junge Hotel macht der City of Design Graz alle Ehre. Hippe Dachterrasse mit 360-Grad-Blick, bunte Kunstsammlung und grüner Gastgarten verbinden sich mit
kulinarischen Highlights zum Gesamtkunstwerk. Tipp: das Lend-Frühstück.

Grüne Gasse 2, 8020 Graz
T: +43 316 71700, lendhotel.at

HOTEL DANIEL
Das Hotel ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs ist fast so etwas wie ein touristisches Wahrzeichen der Stadt, solange gibt es das Haus schon. Durch den Bahnhof sozusagen angebunden an den Rest der Welt, erreicht man auch alle Sehenswürdigkeiten mit der Straßenbahn.

Europaplatz 1, 8020 Graz
T: +43 316 711080-0, hoteldaniel.com

DAS WEITZER
Direkt an der Mur und nur wenige, Schritte von Kunsthaus, Schlossberg und Murinsel entfernt, ist das Hotel der perfekte Platz, um die Mur-Metropole mit all ihren Besonderheiten für Geist, Gaumen und Auge kennenzulernen

Grieskai 12-14, 8020 Graz
T: +43 316 703400, hotelweitzer.com


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Erschienen in
Steiermark Special 2023

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Ilse Fischer
Ilse Fischer
Autorin
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