Bachls Restaurant der Woche: Zur Goldenen Birn
Ein derart aufwendiges Gastrokonzept ward in Graz noch nie gesehen. Philipp Florian, Inhaber des Parkhotel, hatte schon länger die Idee einer Zeitreise in Menüform, anknüpfend an die Geschichte seines 1574 gegründeten Hauses.
Nun wurde daraus eine Art Dauer-Pop-up im eigenen Haus. Die »Ritterstube« mutiert von Donnerstag bis Samstag dank exzellenter Beleuchtung und exklusiver Tischkultur zu einem atmosphärisch magischen Ort. Zählt man alles zusammen, kommt man auf 23 Happen (Austerngulasch!) und Gänge – zum Pauschalpreis von 170 Euro. Fabriziert, serviert und erklärt wird alles von Küchenchef Alexander Posch (zuvor u.a. im »Vinea« Ehrenhausen) und Souschef Jan Eggers (davor »Hubert Wallner«). Die Details würden Seiten füllen, somit nur exemplarisch: jedem Gang ist ein Kärtchen mit historischen Hintergründen gewidmet.
Zu »Goldene Birn« liest man über das Hotel und isst Gänseleber (ungestopft!) im Birnensud und Krustentierschaum mit Gänseleberstaub – ein Gang in der Balance zwischen Opulenz und Eleganz. Wer nichts gegen die Kombi von Fisch mit Milchigem und Relikte der Molekularküche einzuwenden hat, dem mag die etwas gewollte, reinweiße »Blanc Manger«-Kombi aus Wolfsbarsch mit Kräuter-Beurre Blanc und dreierlei Sphären (weiche Wabbel-Hüllen mit Saucenfülle) munden. Klassisch, intensiv und einer von vielen Höhepunkten: »Goldene Ente des Teufels« mit Keulenragout, Eierschwammerln und Kräutermayo. Noch im Repertoire: Pimientos de Padrón mit Ziegenkäse, Borretsch und Kaviareis, Giraffentorte usw. Sommelier ist Oliver Petritz, gerade mit der Befüllung des noch recht knappen Kellers befasst. Derzeit noch ein Geheimtipp.
INFO
Zur Goldenen BirnLeonhardstraße 8
8010 Graz
T: +43 664 4274914
zurgoldenenbirn.at
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