Lange stand der Ziegelbau einsam auf der riesigen Baufläche südlich vom Wiener Hauptbahnhof. Seit dem Sommer gibt es mit dem »Das Steinhart« abends Fine-Dining-Programm und ganztägig Charcuterie und Feines vom Biohof.
Inzwischen ist die »Gösserhalle«, einst Bier-Auslieferungslager, umzingelt von halbfertigen Neubauten. »Neues Landgut« heißt das Stadtentwicklungsgebiet, in dem eher nichts an »Land« erinnert. Bis 2027 soll alles fertig sein, schon jetzt gibt’s den »Bildungscampus« und in genanntem Backsteinbau eine Gaststätte. Florian Steiner und Klaus Hartl bastelten aus ihren Namen »Das Steinhart«, Steiner entstammt einer Wirtsfamilie, Hartl führte zuletzt das »Schubert«. Die Architekten »AllesWirdGut« schufen schöne Räume.
Mit skandinavisch anmutendem Mobiliar, warmtönigen Materialien und Vorhängen als Raumtrenner gelang eine höchst angenehme Atmosphäre. Mittags gibt’s günstige Tagesteller, ganztägig liegt in der Vitrine feine Charcuterie vom Biohof Schober oder dem Thomabauer aus Oberösterreich. Abends startet ein »Fine Dining«-Programm, das sich wohl erst einspielen muss und besonders bei den vegetarischen Gerichten schon einmal mit ausgereiften Gerichten punktet: diverse Rüben in Joghurt-Emulsion mit Ziegenkäse, Apfel, Dillöl und Reis-Dinkelchip oder als warmer Hauptgang eine schmelzig gegarte Tranche-Sellerie mit Püree, Wurzelcreme und Lauch.
Ansonsten ist die Karte noch etwas minimalistisch – der Aufbau des Küchenteams verlief krankheitsbedingt rumpelig. Je einen Fleisch- und Fischgang listet die Karte – davon sehr gelungen: Eismeersaibling mit Mangoldgemüse, Fenchel und Beurre Blanc. Einzigartig: die Weinkarte mit 23 Exemplaren vom »Wiener Gemischten Satz«, dazu allerlei weniger Bekanntes aus heimischen Rieden.
Essen 44 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 86 von 100
€€
Das Steinhart
Erika-Krenn-Promenade 15/1/1
1100 Wien
T: +43 660 1100122
dassteinhart.at
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