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»Ludwig Van« ist pleite: Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet

Ausschlaggebend waren wirtschaftliche Entwicklungen wie Inflation und steigende Energiepreise. Es geht jedoch weiter und das mit einer guten Buchungslage in die Ganslzeit startend, so Geschäftsführer und Gründer Oliver Jauk im Gespräch.

Die Wahl des Namens für das Restaurant hat ihren eigenen Klang. Der legendäre Komponist Ludwig van Beethoven nannte dieses Haus einst sein Zuhause. Nun hat eine Mischung aus stagnierendem Tourismus, Stornierungen und steigender Inflation das Lokal in die Insolvenz getrieben.

Im Gespräch mit Falstaff berichtete Geschäftsführer und Gründer Oliver Jauk von einem großen Anteil von touristischen Gästen im Alltagsgeschäft, der aktuell immer mehr ausbleibt. Die Leute würden auch einfach weniger und vor allem viel ausgewählter Essen gehen, so Jauk.

Die Stornierungen aufgrund zunehmender Grippe- und Covid-Fälle häufen sich und die kalte Jahreszeit nimmt ja gerade nur erst Fahrt auf. »Ich erwarte nicht, dass das in nächster Zeit besser wird«, erzählt Jauk. Seit Jänner habe es 20 bis 30 Prozent Gästerückgang gegeben. Mit der eigenen Entscheidung für die Insolvenz war jedoch auch klar, dass der laufende Betrieb natürlich erst einmal weitergehe: Die Ganslzeit steht an, und das »Ludwig Van« sei wieder wie üblich gut gebucht.

»Als Restaurant im gehobenen Bereich hat die Schuldnerin die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate (Energiepreise, Inflation, höhere Kosten für Wareneinkauf, Unwägbarkeiten im Konsum- und Freizeitverhalten und im Tourismus etc.) deutlich zu spüren bekommen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist es daher zu deutlichen Rückgängen bei den Reservierungen und Umsätzen gekommen«, beklagte die Inhaberin in einer Erklärung gegenüber dem Gericht, wie aus einer Meldung des Kurier hervorgeht. »Die Schuldnerin ist trotz früherer Gesellschafterdarlehen nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtungen in vollem Umfang nachzukommen und räumt das Vorliegen der Zahlungsunfähigkeit als Voraussetzung ein.«

Nach Angaben von »Creditreform« hat die »Ludwig Van GmbH« mit dem Restaurant in der Laimgrubengasse 22 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Die Schulden des Restaurants setzen sich nach Angaben des Geschäftsführers aus ca. 130.000 Euro an Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten, Vertragspartnern und Mitarbeitern zusammen. Das Unternehmen bleibt bestehen, allerdings unter einem anderen Managementteam. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan vorgeschlagen, der eine Rückzahlung von 20 Prozent ihrer Forderungen vorsieht.

 


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Redaktion
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