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Wien: Restaurant »Die Sattlerei« ist insolvent

Das bekannte Lokal hatte erst vor wenigen Wochen große Pläne verkündet und wollte neben Fine Dining noch auf eine ganz andere Linie setzen.

Mit einer neuen Bistro-Linie wollte »die Sattlerei«, wie Falstaff berichtete, eigentlich das Portfolio ausbauen. Es kam aber alles anders: Laut KSV1870 hat sich eine Schuldenlast von 1,6 Millionen Euro aufgetürmt.

Diese sei einerseits dem langen Lockdown geschuldet, andererseits habe sich im Verlauf des Jahres 2023 bedingt durch steigende Ausgaben wie erhöhte Energie- und Einkaufspreise, höhere Kreditzinsen und gestiegene Löhne die finanzielle Lage weiter verschlechtert. Selbst ein Emissionsvertrag aus dem August 2022, bei dem die Initiative »Stolz auf Wien« mit einem Genussrechtskapital von 200.000 Euro an der Sattlerei beteiligt war, konnte die Insolvenz nicht abwenden.

Breiteres Kundensegment

Jürgen Sattler hat den Wunsch, sein Restaurant weiterzuführen. Hierzu sei bereits ein Sanierungsplan vorgelegt worden, der im Falle seiner Annahme den Gläubigern eine Rückzahlungsquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren bietet. Dieser Plan sieht vor, Maßnahmen wie die Reduzierung des Personals, die Senkung der Energiekosten und ähnliches umzusetzen. Des Weiteren soll das Umsatzpotenzial gesteigert werden, indem das Angebot auf ein breiteres Kundensegment ausgerichtet wird und verstärkte PR-Maßnahmen ergriffen werden.

Darüber hinaus hat eine neue Mehrheitsgesellschafterin signalisiert, finanzielle Unterstützung für die Sanierung bereitzustellen. Ein Teil der Finanzierung des Sanierungsplans soll auch durch den bereits zugesagten Cofag Verlustersatz in Höhe von 112.000 Euro sowie einen zugesagten Energiekostenzuschuss von 25.000 Euro erfolgen.

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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