Normalerweise kocht Dreihaubenkoch Max Stiegl in seinem »Gut Purbach«.

Normalerweise kocht Dreihaubenkoch Max Stiegl in seinem »Gut Purbach«.
© Thomas Apolt

Max Stiegl kocht die Krise

Der Spitzenkoch zeigt uns, wie er sich mit seiner Familie durch die Krise kocht – mit ganz köstlichen, traditionell-altmodischen Rezepten aus dem Vorratsschrank.

Was macht ein Spitzenkoch, wenn er nicht für Gäste in seinem Restaurant kochen kann? Er kocht zu Hause. »Meine Familie mag es zwar normalerweise nicht, wenn ich in der Küche herumwerke, aber irgendwas muss man ja tun«, sagt Max Stiegl, mit drei Hauben ausgezeichneter Chefkoch des »Gut Purbach«. Momentan aber können zumindest die Kinder Luis (8), Moritz (5) und Felix (2) der aktuellen Lage durchaus etwas abgewinnen. Der kleine Garten im Stiegl’schen Haus in Purbach sieht derzeit mitunter aus wie ein Koch-Feriencamp: In einer Ecke lodert ein fröhliches Feuer, an dem Moritz grillen üben darf, in einer anderen ist ein kleiner Garten- zum Küchentisch umfunktioniert, an dem Luis in prächtiger Lederschürze Fleisch in Form schnipselt. Der Jüngste schaut währenddessen gemeinsam mit dem Papa, ob die drei Haushühner schon wieder ein Ei gelegt haben. »Es ist eine blöde Zeit, aber wir versuchen, das Beste draus zu machen und sie möglichst gut zu meistern«, sagt Stiegl. »Und da gehört gemeinsames Kochen und Essen unbedingt dazu. Es soll ein Miteinander sein, sowohl beim Entstehen als auch beim Verspeisen. Dann kann auch so eine Krise dazu führen, dass wir uns nicht nur auf die Nerven gehen, sondern als Familie noch mehr zusammenwachsen.«

Momentan stehen besonders viele traditionelle, althergebrachte und bäuerliche Gerichte auf dem Stiegl’schen Speiseplan. Das hat einen guten Grund: Sie sind zum Kochen aus dem Vorratskasten, ohne unnötige Einkaufstouren, besonders gut geeignet. Sie stammen nämlich aus einer Zeit, als frische Produkte höchst saisonal und daher fast immer Mangelware waren und in der es nicht möglich war, schnell in den Supermarkt zu laufen und noch etwas zu besorgen. Stiegl hat sich für diese Rezeptstrecke daher auch für eine ganz klassische Auswahl entschieden, von Tiroler Krautkrapfen bis hin zu serbischen Speckbohnen oder burgenländischem Bohnenstrudel. Noch ein Tipp vom Spitzenkoch? Keine Angst vor Abkürzungen und guten Convenience-Produkten − gerade jetzt sollten Sie es sich so leicht wie möglich machen. »Pasta selber machen ist ja sehr nett, aber mit drei Kindern zu Hause wird das halt oft nix«, sagt Stiegl.

Wer es besonders leicht haben will, der kann übrigens bei ihm bestellen: Stiegl bietet derzeit diverse Schmorgerichte wie Paprikahendl oder Krautfleisch im Rexglas an − das wird per Zustelldienst nach Hause geliefert. Die sind so gut und die Nachfrage ist so groß, dass bereits die ganze Küchenmannschaft aus der Kurzarbeit zurück ist. Weil die ganze Zeit zu Hause kochen geht dann eben doch nicht. Bei allem Zusammenwachsen: »Das hielte weder ich noch meine Familie auf Dauer aus.«

Max für zuhause

Traditionell österreichische Gerichte aus der Drei-Hauben-Küche von Max Stiegl kann man sich jetzt auch in 500-ml-Rex-Gläsern via DPD nach Hause liefern lassen. Die Preise liegen zwischen 8 und 14 Euro pro Glas. Infos und Preisliste unter: office@gutpurbach.at

Rezepte zum Nachkochen

Die traditionellen Gerichte mit Zutaten aus dem Vorratskasten lassen sich ganz einfach nachkochen. Hier finden Sie die Rezepte dazu:

Auch für den süßen Gusto ist etwas dabei:

Erschienen in
Falstaff Rezepte 01/2020

Zum Magazin

Tobias Müller
Autor
Mehr zum Thema