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Mythen und Fakten zum Start der Spargelsaison 2024

Spargel gilt als das Lieblingsgemüse der Deutschen. Und nicht nur dort ist die Freude über den unerwartet frühen Saisonstart entsprechend groß. Falstaff klärt die gängigsten Mythen rund um das »weiße Gold«.

Dank der ungewöhnlich warmen Bodentemperaturen startet die diesjährige Spargelsaison in Österreich, Deutschland und der Schweiz weitaus früher als gewöhnlich. Bereits am 6. März konnte beispielsweise in Hessen der erste Spargel gestochen werden – ein ungewöhnlich früher Start. Die lange Saison verspricht eine vielversprechende Ernte, unterstützt durch hervorragende Qualität, wie erste Messungen belegen. Ideale Wetterbedingungen, einschließlich passender Temperaturen, Regen und Frost, trugen dazu bei, dass der Spargel ab Mitte Januar ungestört wachsen und gedeihen konnte.

Traditionell beginnt die Spargelernte in der zweiten Aprilhälfte und erstreckt sich bis zum »Johannistag« am 24. Juni. Während die Spargelbauern in den kommenden Tagen und Wochen nun nach und nach mit dem Stechen beginnen werden, wird sich die Verfügbarkeit des Spargels allmählich erhöhen, was auch einen Rückgang der Preise zur Folge haben wird.

Laut Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer in Bruchsal bei Karlsruhe (VSSE) müssen Spargel-Liebhaber aber noch eine Weile mit einem vergleichsweise geringen Angebot und hohen Preisen leben. Dies sei auf den milden Winter zurückzuführen, erklärte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Nachfrage übersteigt immer noch die produzierte Menge, was auf den milden Winter zurückzuführen ist. Die Pflanzen haben aufgrund der milden Bedingungen weniger Stangen produziert, was die Preise auf dem Markt auf 16 bis 17 Euro pro Kilo für Klasse 1 und 11 bis 13 Euro pro Kilo für Klasse 2 treibt. Für die Saison erwartet der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer einen Durchschnittspreis von 8 Euro pro Kilo Spargel.

Mythen und Fakten rund um den Spargel

Neben den Preisen, sind es aber vor allem die zahlreichen Mythen, die sich um das Gemüse ranken, die für Diskussionen beim Verzehr und vor allem danach sorgen. Falstaff hat die Bekanntesten unter die Lupe genommen.

Mythos 1: Spargel wirkt harntreibend

Stimmt! Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser. Dieser erhöhte Flüssigkeitsgehalt treibt durch die Nieren aus dem Körper. Bereits kurz nach dem Verzehr erleben viele Menschen einen verstärkten Harndrang sowie eine weitere Überraschung: Ihr Urin riecht stark nach Schwefel. Diese ungewöhnliche Geruchsentwicklung ist auf die enthaltene Asparaginsäure im Spargel zurückzuführen, die ihren Namen von der lateinischen Bezeichnung »Asparagus« erhält. Diese Säure wird in schwefelhaltige Verbindungen umgewandelt, wenn ein spezifisches Enzym vorhanden ist – was beim Spargel der Fall ist. Das Ergebnis ist der charakteristische Geruch auf der Toilette.

Mythos 2: Grüner Spargel ist gesünder als weißer

Wahr! Zwar enthalten beide Sorten wertvolle Vitamine (A, B, C, E, K) und Mineralstoffe, grüner Spargel hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Er ist reicher an Vitamin C, A, Folsäure, Natrium, Kalium und Beta-Carotin. Ein weiterer Pluspunkt: Grüner Spargel muss nicht geschält werden. Es genügt, nur die holzigen Enden vor der Zubereitung zu entfernen.

Mythos 3: Der Quietsch-Test

Dieser Trick von Oma ist Humbug. Der »Quietsch-Test« ist kein eindeutiges Merkmal für frischen Spargel. Zwar quietscht frischer Spargel wirklich, wenn man die Stangen aneinander reibt, aber auch feuchter Spargel, der schon älter ist, kann quietschen. Wichtiger sind eine unbeschädigte, glänzende Schale und eine feuchte Schnittstelle. Um die Frische zu erhalten, können die Stangen ungeschält in ein feuchtes Tuch gewickelt und bis zu zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden.

Mythos 4: Spargel lässt sich nicht einfrieren

Falsch! Spargel sollte vor dem Einfrieren jedoch geschält werden und idealerweise vakuumverpackt werden, um seine Qualität zu erhalten. Auf diese Weise kann er bis zu sechs Monate lang aufbewahrt werden, ohne an Geschmack einzubüßen. Beim Kochen von tiefgefrorenem Spargel sollte er unaufgetaut direkt in kochendes Wasser gegeben werden. Gekochter Spargel hingegen kann nicht eingefroren werden, da sich während des Einfrierens Eiskristalle in den Stangen bilden, die dazu führen, dass der Spargel nach dem Auftauen matschig wird.

Mythos 5: Spargel steigert die Libido

Jein. Obwohl Spargel Vitamin E enthält, dem eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben wird, ist die Menge entscheidend, um diese Wirkung tatsächlich zu erzielen. Der Verzehr von Spargel allein liefert jedoch nicht genug Vitamin E, um einen solchen Effekt zu erzeugen. Abgesehen von seiner phallusähnlichen Form hat Spargel also wenig potenziell stimulierende Wirkung. Obwohl dem Gemüse seit der Antike aphrodisierende Eigenschaften zugeschrieben werden, ist dies wissenschaftlich nicht bewiesen. Dennoch wird Spargel gelegentlich in der ayurvedischen Medizin zur Behandlung von Potenz- und Libidostörungen eingesetzt.


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Anna Wender
Anna Wender
Redakteurin
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