© WienTourismus / Christian Stemper

Nobert Kettner im Interview: Wie gut läuft der Tourismus in Wien?

Der gebürtige Tiroler, Jahrgang 1967, ist seit 2007 Geschäftsführer des WienTourismus, davor war er Gründungsgeschäftsführer von Österreichs erster Wirtschaftsförderinstitution für die Creative Industries. Zudem ist Kettner Stiftungsrat des ORF, sitzt im Aufsichtsrat der Stadt Wien Marketing und ist Präsidiumsmitglied der Wirtschaftsagentur Wien.

Falstaff: Wien wird in Umfragen seit vielen Jahren regelmäßig zur »lebenswertesten Stadt der Welt« gekürt. Wie erklären Sie sich diese Ergebnisse? Und macht es dieser Nimbus leichter oder schwieriger, die Stadt touristisch zu vermarkten?

Norbert Kettner: Wien ist eine funktionierende Stadt, gilt als eine der sichersten Metropolen der Welt und punktet regelmäßig in globalen Rankings zur besten Lebensqualität mit seinem hochwertigen Kunst- und Kulturangebot sowie seiner bestens funktionierenden Infrastruktur. All diese Aspekte stärken Wiens Image in der Welt und machen die Stadt zu einem attraktiven Reiseziel.

Der Tourismus in Wien hat sich nach Corona scheinbar wieder vollkommen erholt. Wo stehen wir im Vergleich zu 2019?

Zwischen Jänner und September erreichte der Tourismus mit 12,5 Millionen Nächtigungen de facto sein Vor-Corona-Niveau. Die Netto-Nächtigungsumsätze zwischen Jänner und August übertreffen mit 724,9 Millionen Euro das Vor-Pandemie-Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Mit über 80 Prozent Auslandsnächtigungen sind Wiens Gäste wieder so international wie 2019.

Weshalb kommen die Menschen so gerne nach Wien? Was sind die stärksten Anziehungspunkte?

Aus unserer Gästebefragung wissen wir, dass rund drei Viertel der Wien-Gäste die Stadt aufgrund ihrer Sehenswürdigkeiten und kulturellen Vielfalt besucht. Große Anziehungspunkte sind Wiens imperiales Erbe, sein umfangreiches Musik- und Kulturangebot, aber auch seine kulinarische Kultur sowie die Aspekte einer grünen, modernen, lebenswerten Stadt. Wien bietet die Erlebnisse einer Metropole, aber ohne deren Stressfaktoren.

Was macht für Sie persönlich den Zauber der Stadt aus?

Als Stadt der internationalen Begegnung zieht Wien aus seiner Vielfalt große Anziehungskraft. Basis dafür ist die Weltoffenheit, die wiederum auf der multikulturellen Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung fußt. Ein Spaziergang über einen der Wiener Märkte verdeutlicht dies ebenso wie ein Blick in die Wiener Küche – deren Speisen stammen aus allen Ländern der Donaumonarchie und bieten ein schmackhaftes Zeugnis für kulturelle Vielfalt.


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Erschienen in
Falstaff Wien Special

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Martin Kubesch
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