Chris Yorke

Chris Yorke
© ÖWM

ProWein 2024: Chris Yorke im Interview

Der Geschäftsführer der ÖWM Wien, spricht im Interview über den bewussteren Weinkonsum, insbesondere bei jüngeren Menschen, erklärt, wie österreichische Weine der aktuellen Konjunktur trotzen – und wie abhängig der Weinmarkt von den weltweiten Konfliktherden ist.

Falstaff: Wie bewerten Sie die gegenwärtige Zurückhaltung der Kunden und Gäste beim Weinkonsum – als vorübergehend oder als eine langfristige Trendwende? Falls Letzteres: Wie kann man Ihrer Meinung nach gegensteuern?

Chris Yorke: Ich denke, hier spielen mehrere Aspekte hinein: Durch die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage verschiebt sich der Fokus vieler Menschen auf notwendige Konsumgüter. Dadurch gerät der Wein naturgemäß etwas ins Hintertreffen, speziell in den mittleren Preisklassen. Zudem macht sich bemerkbar, dass viele Menschen – speziell jüngere – einem sehr bewussten Weinkonsum folgen. Sprich: Sie trinken tendenziell weniger, dafür mit großem Augenmerk auf Qualität, umweltbewusste Produktion etc. Für Österreichs Weine liegt da jedenfalls einiges an Potenzial: Bei all unseren Kontakten mit Fachpublikum merken wir, dass unsere Weine den Nerv der Zeit treffen: hochwertig, frisch, umweltbewusst produziert. Daher sind wir auch optimistisch, dass wir von einer Erholung der Konjunktur rasch profitieren werden können.

Welche Marktsegmente, Produkte, Dienstleistungen trotzen der Konjunktur und behaupten sich oder zeigen sogar Steigerungsraten?

Grundsätzlich haben unsere Weine in den letzten Jahren stark performt. Von 2019 bis 2022 konnten wir unseren Exportwert um mehr als ein Viertel steigern. 2023 gestaltet sich aus aktueller Perspektive schwieriger, dennoch konnten wir auf einigen Märkten weiter gut zulegen: etwa in Deutschland, Kanada und Asien.

Welchen Stellenwert hat die ProWein für Sie und Ihr Unternehmen?

Die ProWein ist für die ÖWM seit vielen Jahren ein ganz zentraler Partner und die wichtigste Präsentationsplattform in unserem größten Exportmarkt Deutschland. Auch heuer werden wir wieder mit 200 österreichischen Weingütern vor Ort sein und mit dem internationalen Publikum Kontakte pflegen und neue knüpfen. Auch in Asien ist die ProWein ein sehr wichtiger Partner für uns! Letztes Jahr haben wir sehr erfolgreich an der ProWine China teilgenommen.

Was wünschen Sie sich und der Wein-branche für den weiteren Verlauf des Jahres 2024?

Ich denke, was wir uns alle wünschen, ist eine Stabilisierung der Lage – was eng verknüpft ist mit einer Deeskalation an den vielen Konfliktherden dieser Erde.


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Ulrich Sautter
Ulrich Sautter
Wein-Chefredakteur Deutschland
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