Peter Affenzeller

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© Thomsen Photography

Peter Affenzeller: »International explodieren die Preise bei Whisky-Versteigerungen enorm«

Whisky ist nicht nur ein Kult-Getränk, sondern hat sich auch zu einer interessanten Anlageklasse entwickelt. Was die flüssigen Investments bringen, erklärt Whisky-Experte Peter Affenzeller im Interview.

Wein, Autos oder Uhren? Aber auch Kunstwerke, historische Münzen, Briefmarken, antike Möbel und sogar Star-Wars-Sammlerstücke. Es gibt eine wachsende Zahl an Menschen, die auf ungewöhnlichere Wertanlagen setzen.

Auch Whisky ist nicht nur ein beliebtes Getränk, sondern hat sich in den vergangenen Jahren auch zu einer interessanten Anlageklasse entwickelt. Immer mehr Anleger entdecken die Welt der Spirituosen als attraktive Möglichkeit, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Doch was macht Whisky als Investition so attraktiv und welche Aspekte sollten potenzielle Investoren beachten? Falstaff hat mit dem Whisky-Experten Peter Affenzeller über das Potenzial dieser Veranlagungsform, die für ihn ein flüssiges Investment mit garantierter Rendite ist, gesprochen.

»Whisky als Wertanlage ist in unseren Breiten noch eher etwas Neues. Traditionellerweise investiert man bei uns mehr in Wein. International, beispielsweise in Schottland oder auch Asien, werden aber zum Teil enorme Preise und hohe Preise erzielt. Das Besondere an unserem Produkt Whisky-Invest ist eine sehr wertstabile Entwicklung und ein garantierter Wertzuwachs«, so Affenzeller. Beim Investieren beeinflusst die Qualität des Produkts sowie die Bekanntheit der Destillerie die Wertsteigerung entscheidend. »Darauf sollte man also achten«, sagt er.

Was ist besonders begehrt?

Die Produktion von Single Malt Whisky sei Affenzeller zufolge die Königsdisziplin, die Rendite ist hier im internationalen Vergleich sicher am höchsten. Eine wesentliche Rolle spielt neben der Qualität des Produkts, dem guten Ruf des Produzenten auch andere Qualitätsfaktoren wie beispielsweise die professionelle Fasslagerung.

Konkret könne man sagen, je älter der Whisky, desto teurer ist er in der Regel. »Bei uns kauft man aber keinen alten Whisky in der Flasche, sondern ein noch junges Produkt das dann durch die mindestens 10-jährige Reifung im Fass entsprechend an Wert gewinnt«, sagt Affenzeller.

International begehrt sind natürlich Traditionsländer wie Schottland und deren berühmte Destillerien, aber auch relativ neue Regionen und regionale Produkte werden immer beliebter. »Wie eben unser Gold des Mühlviertels«, schmunzelt er.

»Limitierte Produkte sind immer sexy«

»Limitierte Produkte sind immer sexy und begehrt und natürlich beeinflusst das – wie auch in anderen Bereichen – in der Regel die Preisentwicklung und Wertsteigerung. Auch die professionelle Fasslagerung, die perfekte Auswahl des zum Destillat passenden Holzes für dieses Fass sind hier entscheidende Faktoren«, so Affenzeller im Gespräch mit Falstaff.

Kuriose Wertanlagen können auch mit Risiken verbunden sein. Der Markt für solche Anlagen kann volatil sein und der Wert einzelner Gegenstände schwanken. Darüber hinaus erfordern diese Anlageklassen oft ein höheres Maß an Fachkenntnissen. Das Risiko beim Whisky sei relativ klein: »Der Whisky wird im Vergleich zum Einkaufspreis im Fass in jedem Fall mehr wert. Sprich eine Rendite ist garantiert«, führt er aus. »Wie hoch diese sei, liegt auch an der späteren Verwendung durch den Investor«.

Wie steht es aber um die Liquidität?

»Bei Whisky-Invest gehört eine Lagerung beziehungsweise Reifung für 10 Jahre zum Konzept. In dieser Zeit ist das Kapital gebunden und ein Verkauf eher nicht zu empfehlen, da das Produkt noch nicht fertig ist. Danach ist das natürlich bei jedem Investor ein bisschen unterschiedlich. Ist er geschäftlich in der Gastronomie oder in einer artverwandten Branche tätig, ist der Verkauf sicher sehr einfach. Ein privater Investor sollte sich natürlich Gedanken machen, wie und mit welchem Gewinn er die 225 Liter später auf den Markt bringen möchte. Hier beraten wir aber auch gerne«, sagt Affenzeller.

Abgesehen vom emotionalen Wertzuwachs und dem hohen Genussfaktor beim Verkosten und Genießen des eigenen Whiskys während und nach der Reifung, kommt ein zusätzlicher »Gewinn« dazu, das macht das Ganze auch so spannend. »International explodieren die Preise bei Versteigerungen teilweise enorm«, hat Affenzeller beobachtet. Insbesondere bei alten, bereits abgefüllten Whiskys von bekannten Produzenten.

Investment in Wein hat in Mitteleuropa mehr Tradition. Ansonsten seien die Anlageformen vergleichbar. »Außer, dass man bei Wein eher nur in Einzelpositionen, sprich teure Flaschenweine, investiert und nicht gleich in ganze Fässer. Wie sich das in einem Weinland wie Österreich mittel- und langfristig entwickelt, muss man beobachten«, so der Whisky-Experte abschließend.


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Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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