Restaurant der Woche: Gustav
Neben modern interpretierten Klassikern von Küchenchef Antonio Colaiannis gibt es im «Gustav» eine Auswahl von 120 Champagnern.
Praktisch gelegen ist das Restaurant «Gustav» auf jeden Fall. Nur wenige Gehminuten vom Zürcher Hauptbahnhof entfernt kann man auch mal schnell zwischendurch vorbeischauen. Wobei unser Besuch zeigt, dass man sich durchaus Zeit lassen sollte, um die kulinarischen Qualitäten des Restaurants zu ergründen. Küchenchef Antonio Colaiannis Küche ist für ihre Sinnlichkeit bekannt.
Auf der Karte finden sich modern interpretierte Klassiker mit einer gehörigen Portion Italianità. Da werden vermeintlich einfache Gerichte schon mal zu wahren kulinarischen Leuchttürmen. Beispielsweise Colaiannis Raviolone mit Ricotta, Eigelb, Blattspinat und Trüffelbutter. Die Raviolone mit gutem Biss und viel Cremigkeit, der Geschmack des gesamten Gerichts angenehm einlullend. Hier fühlt man sich tatsächlich wie im Schoss der Nonna. Im weitesten Sinne eine wohltuende Kindheitserinnerung auf dem Teller. Und sicherlich eines der besten vegetarischen Gerichte der ganzen Stadt. Hierzu muss man sagen, dass die Karte für Vegetarier sowieso einige Highlights bietet: Schwarzwurzel-Velouté und hausgemachte Gnocchi mit Perigord-Trüffel wären da zum Beispiel zu nennen.
Zuvor gönnen wir uns das Rindstatar mit Eigelbbuttercreme und warmem Kartoffelschaum: solide und mit einem gewissen Kniff. Als Hauptgang wählen wir Iberico-Backen in der Blätterteighaube mit Chorizo, Kichererbsen und Madeiraschaum: eine zart-knusprige, interessante Kreation. Auf der Weinkarte finden sich rund 350 Positionen, die kaum Wünsche offen lassen. Dazu eine Auswahl an unglaublichen 120 Champagnern. Der Service ist professionell, herzlich und angenehm zurückhaltend.
Restaurant Gustav
Gustav-Gull-Platz 5
8004 Zürich
T: + 41 44 2506500
www.gustav-zuerich.ch