Heinz Ketchup: Palmöl, Schimmelpilzgifte und massig viel Zucker.

Heinz Ketchup: Palmöl, Schimmelpilzgifte und massig viel Zucker.
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Schimmelpilzgift: »Heinz Ketchup« fällt bei Öko-Test komplett durch

Das bekannte US-Unternehmen erhielt die Bewertung »ungenügend« und erhielt harsche Kritik für seine umweltschädlichen Praktiken und die Verwendung von umstrittenen Zutaten. Warum schnitt »Heinz Ketchup« so schlecht ab?

Beim Öko-Test wurden bei der Bewertung des Ketchups die verwendeten Zutaten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt. Das US-Unternehmen »Kraft Heinz« verwendet für seinen Ketchup beispielsweise noch immer Zutaten wie Palmöl und massig Zucker, die in anderen Lebensmitteln aufgrund ihrer negativen gesundheitlichen Auswirkungen bereits verboten sind. Zudem verkauft »Heinz« sein Produkt in Einweg-Plastikflaschen, die nicht recycelbar sind und leistet damit einen erheblichen Beitrag zum Plastikmüllproblem.

Palmöl

»Heinz« verwendet auch Palmöl in seinen Produkten, was durch die großflächigen Palmölplantagen bekanntermaßen schwerwiegende Umweltauswirkungen mit sich bringt, die von dem Verlust von Lebensraum von Tier und Mensch bis zur Abholzung von riesigen Waldflächen (nicht nur im tropischen Raum) reichen und damit den Lebensraum bedrohter Tierarten und den Klimawandel verschärft. Zusätzlich kommt der gesundheitliche Aspekt dazu: Palmöl hat von allen gereinigten Speisefetten den höchsten Gehalt an Glycidol-Fettsäureester, bei dessen Verdauung Glycidol abgespalten werden kann, das das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als krebserregend einstuft.

Schimmelpilzgift

Die katastrophale Bewertung im Öko-Test lässt sich jedoch hauptsächlich auf die Entdeckung von Schimmelpilzgift im Ketchup zurückführen. In diesem Fall handelt es sich um das gesundheitsschädliche Alternariol (AOH), das in das Produkt gelangen kann, wenn überreife oder schimmelige Tomaten bei der Produktion des Ketchups verwendet werden – beim Labortest überschritt der Problem-Ketchup den zulässigen Wert um etwa das Fünffache.

Ernüchternde Aussichten

Insgesamt zeigt der letzte Öko-Test, dass »Kraft Heinz« mit seinem Ketchup noch einen langen Weg vor sich hat, um ein umweltfreundlicheres und gesünderes Produkt anzubieten. Wie wenig den Konzern dieses Urteil wohl scheren wird, lässt sich zumindest an der Tatsache ableiten, dass bereits im Test von »Stiftung Warentest« vor vier Jahren erhöhte Schimmelpilzgiftwerte gefunden wurden – und die Einweg-Plastikflasche ist ja bekanntermaßen noch bis heute in Verwendung. Düstere Aussichten also für einen Kurswechsel bei dem nach eigenen Angaben fünftgrößten Lebensmittelproduzent der Welt.

Ferdinand von Vopelius
Ferdinand von Vopelius
Portalmanager Österreich
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