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Aufstieg eines Imperiums: Die Geheimnisse hinter Nutellas Milliardenreich

Giovanni Ferrero ist laut Forbes der reichste Mann Italiens. Weltweit belegt er mit seinem Milliarden-Imperium den 30. Platz. Doch wie gelang es seiner Familie, aus einer einfachen Schokocreme ein derartiges Vermögen zu schaffen?

Giovanni Ferrero steht an der Spitze eines Milliardenimperiums, das durch Schokoladencreme entstanden ist. Laut dem US-Magazin Forbes ist er mit einem Vermögen von rund 22,4 Milliarden Dollar der reichste Italiener und belegt den 30. Platz unter den weltweit reichsten Menschen. Doch wie hat er es geschafft, mit einer einfachen Schokocreme solch immense Reichtümer anzuhäufen? Die Geschichte hinter dem Nutella-Milliarden-Imperium ist geprägt von Zufällen, Lebensmittelknappheit und dem unerschütterlichen Unternehmergeist einer Familie.

Alles begann während des Zweiten Weltkriegs, als der Konditor Pietro Ferrero angesichts der Lebensmittelknappheit nach einer Alternative zur Schokolade suchte. In der beschaulichen Stadt Alba experimentierte er mit Melasse, Haselnussöl, Kokosnussbutter und einer Prise Kakao. Das Ergebnis war »Giandujot«, eine Paste, die an eine Süßigkeit erinnerte, die unter Napoleon beliebt war. Der Weg zum Ruhm begann, als Pietro diese Mischung in kleinen Portionen verkaufte.

Eine Familiengeschichte

1946 gründeten Pietro und sein Bruder Giovanni die Firma Ferrero. Der Aufstieg begann mit Supercrema im Jahr 1951, einer streichfähigeren Version von Pietros Originalprodukt. Doch der eigentliche Durchbruch kam mit der Verfeinerung der Rezeptur 1962 und der Umbenennung in Nutella, um sich international zu etablieren.

Michele Ferrero, Pietros Sohn, leitete die weltweite Expansion des Unternehmens ein. Ferrero eroberte Märkte in Deutschland, Belgien, Österreich und darüber hinaus. Michele war ein Perfektionist, der Patente erwarb, um Nachahmungen zu verhindern, und stets auf Qualität setzte.

Giovanni Ferrero, erzogen als »Schokoladenkönig« trat in die Fußstapfen seinen Vaters Michele und übernahm nach verschiedenen Stationen im Ausland 1997 gemeinsam mit seinem Bruder Pietro die Geschäftsführung. Nach dem tragischen Tod seiner Familie – Pietro verstarb 2011 während einer Fahrradtour in Südafrika an einem Herzinfarkt, genau wie seinen Großvater und Großonkel, vier Jahre darauf verstarb auch Vater Michele im Alter von 89 Jahren –übernahm er die Doppelrolle als CEO und Vorstandsvorsitzender.

Blick in die Zukunft

Giovanni Ferrero, der jetzt ein multinationales Unternehmen führt, plant eine aggressive Expansion mit dem Ziel, den Umsatz innerhalb eines Jahrzehnts zu verdoppeln. Ferrero tätigte kürzlich Übernahmen und erweiterte sein Produktportfolio, was einen Kontrast zur Fokussierung seines Vaters auf die Eigenentwicklung darstellt. Noch dazu ist Ferrero ist für seine Geheimniskrämerei bekannt. Die Rezepte sind streng geheim, und das Unternehmen gewährt nur selten Einblicke in seine Produktionsstätten aus Angst vor Industriespionage. Dieser Geheimhaltung wird oft mit den Sicherheitsmaßnahmen der Nasa gleichgesetzt.

In nur drei Generationen hat sich Ferrero zu einem globalen Giganten entwickelt. Mit Produkten in 160 Ländern und 40.000 Mitarbeitern ist Ferrero ein Synonym für süßen Erfolg und Innovationskraft.

In einer Ära, in der Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein immer wichtiger werden, ist das Unternehmen ständig im Wandel. Ferrero hat sein Engagement für nachhaltige Produktion verstärkt, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Von der Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe bis zur Reduzierung von Verpackungsmaterialien setzt Ferrero auf umweltbewusste Strategien. Zudem reagiert das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach gesünderen Produkten, indem es neue Rezepturen entwickelt, die weniger Zucker enthalten und auf hochwertige Zutaten setzt.


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