Mit seiner Wahl zur Kohl-Majestät löst der deutsche Bundesfinanzminister seine Vorgängerin Franziska Giffey ab und plant neben einem »9-kg-Ticket« auch ein »bedingungsloses Grünkohleinkommen«.
Als FDP-Chef und Bundesfinanzminister darf sich Christian Lindner nun über einen weiteren Titel freuen. Denn am Montagabend wurde er feierlich zum diesjährigen Grünkohlkönig ernannt. Damit löst Lindner Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD ab, die fast drei Jahre lang das Amt besetzte und damit die am längsten amtierende Regentin überhaupt darstellt. Während der Titel im Normalfall jedes Jahr an einen anderen hochrangigen Politiker verliehen wird – darunter auch Frank-Walter Steinmeier, Angela Merkel und selbstverständlich auch Helmut Kohl – musste die Traditionsveranstaltung aufgrund der Pandemie in den vergangenen zwei Jahren ausgesetzt werden, wodurch die damalige Bundesfamilienministerin auch gleichzeitig Grünkohlkönigin blieb.
Gekürt werden die Kohlmajestäten bereits seit 1956 durch die Stadt Oldenburg. Zur Kontaktpflege mit der deutschen Hauptstadt wird die Zeremonie allerdings in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin gefeiert. Mitsamt Krönung findet hier auch das traditionelle Grünkohl-Bankett »Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten« statt, bei dem in diesem Jahr rund 200 Kilogramm Bio-Grünkohl und circa 240 Kilogramm Fleischspezialitäten wie Kassler, Mettwurst oder Speck aufgetischt wurden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung gab es für die rund 270 Gäste des 64. Grünkohlessens aber auch ein veganes und glutenfreies Grünkohlgericht, mit fleischfreien Bratwürsten und Bio-Kartoffeln.
In die Antrittsrede an sein geliebtes norddeutsches »Kohlvolk« verpackte der neue Grünkohlkönig, der sich mit seinem Amtsantritt auch zu einem Besuch in Oldenburg verpflichtet, erst einmal eine Portion Selbstironie: »FDP ist eben, wenn das Jever mehr Prozente hat als du.« Und auch auf Instagram meldete sich Lindner bereits zu seinen Plänen und Vorhaben als Kohl-Majestät scherzhaft zu Wort: »Ich werde mich für ein ›Sondervermögen Grünkohl‹ einsetzen, durch das ein bedingungsloses Grünkohleinkommen finanziert werden kann« und gibt weiter an, ein »9-kg-Ticket« sowie eine »Umsatzsteuersenkung für Grünkohl« nach dem Motto »Steuern senken, Liebe schenken« einzuführen.
