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Dresden: Sebastian Roisch neuer Küchenchef in der Weinzentrale

Was passiert, wenn ein Spitzenkoch und Spitzen-Sommelier sich zusammentun, kann ab sofort in der sächsischen Landeshauptstadt getestet werden.

Sebastian Roisch ist – nach einer langer Reise durch bundesdeutsche Spitzengastronomie – zurück in seiner sächsischen Heimat: er wird das bislang in der Dresdner »Weinzentrale« etwas vernachlässigten Segment der Speisenbegleitung zum Wein auf das angemessene Niveau heben.

Unter dem Motto Lecker légère aus nah und fern bietet Roisch in der Weinzentrale ab sofort ein wöchentlich wechselndes Menü an – in drei oder vier Gängen (38 Euro/48 Euro). Immer wieder donnerstags soll ein Tasting-Menü mit kleineren Portionen Unentschlossene, Neugierige oder »Nicht-so-viel-Esser« auf den Geschmack bringen (39 Euro inkl. Wein & Wasser) – und jeweils mittwochs öffnet Jens Pietzonka, wie schon immer während der Saison, Austern.

Pietzonka und Roisch haben sich vor Jahren in der »Villa Merton« ­— wo der eine Sommelier und der andere Chef-Patissier war­­ — in Frankfurt kennengelernt, danach gingen beide unterschiedlichhe Wege. Stationen von Sebastian Roisch waren das  Restaurant »Lorenz Adlon« im »Hotel Adlon« (noch unter Karlheinz Hauser), das »Hummerstübchen« in Düsseldorf und das »Colombi Hotel Freiburg«. Zuletzt war er über zehn Jahre Küchenchef im pan asiatischen Szene-Restaurant »Zenzakan« in Frankfurt am Main, wo er als Zen-Commander von seinen japanischen Koch-Kollegen tiefe Einblicke in die fernöstliche Küche bekam. In der kleinen Küche der »Weinzentrale« ist er als Ein-Mann-Show für die Menüs und andere kleine Speisen verantwortlich. »Unser Vorbild ist ein wenig die Weinbar Weimar, die ja auch als reine Weinbar begann, bis Philipp Heine sich mit Marcello Fabbri zusammentat…«, sagte Jens Pietzonka bei der Vorstellung des Kochs. Der möchte

»ehrlich kochen, ohne verkopft zu sein. Alle reden von ehrlicher Küche, wir machen sie. Was mir schmeckt, schmeckt auch den Gästen.« 

Ob das stimmt, bekommt er meist direkt mit – denn wenn die Zeit es erlaubt, bringt er das Essen selbst an den Tisch.

Stilistisch ist die neue Küche in der »Weinzentrale« eher klassisch einzuordnen mit bewusst gesetzten Akzenten der fernöstlichen Küche (Pulposalat Kimuchi-Style) oder kleinen Spielereien mit den Erwartungen der Gäste wie bei einem warmem Vitello tonnato (Sächsischer Kartoffelkloß, Cime de rapa, Kalb, warme Sauce mit Thunfisch). Und die passenden Weine zu den einzelnen Speisen, hat Jens Pietzonka ja ohnehin im Angebot .

Adresse:
Weinzentrale
Hoyerswerdaer Str. 26, 01099 Dresden
weinzentrale.com

Ulrich van Stipriaan
Ulrich van Stipriaan
Blogger
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