Von Ramen über Teriyaki-Style bis hin zu komplexen Menüs: Die japanische Küche hat auch und gerade in Stuttgart mehr zu bieten als Sushi und Sashimi.
Weit außerhalb der City hat sich aus dem Lockdown heraus ein Hotspot für »feine japanische Küche« entwickelt. So lautet der Untertitel der chichi-freien Adresse, in der es selbstverständlich auch Sushi à la carte und als Menü gibt. Außergewöhnlich aber ist das »Nagare«-Menü in bis zu fünf Gängen (auch vegetarisch), das zeigt: Nach Stationen in japanischen und mehr als zwei Jahren in den Sterneküchen von »Wielandshöhe« und »Top Air« verfeinert Shinichi Nakagawa in seinem eigenen Restaurant filigrane Technik und japanische Fokussierung aufs Produkt immer mehr. Neben Seafood werden auch Entenbrust und Wagyu mit zum Beispiel Trüffel, Kräuterseitlingen, Schwarzwurzel und Rosenkohl (!) attraktiv in Szene gesetzt. Die kleine Weinkarte ist von Bernd Kreis zusammengestellt.
Nagare
Feuerbacher-Tal-Straße 34
70469 Stuttgart-Feuerbach
restaurant-nagare.de
Seit mehr als drei Jahrzehnten schon ist das »Kicho« im Stuttgarter Süden eine verlässliche Adresse für Freunde traditioneller japanischer Küche, die hier besonders auch die Authentizität zu schätzen wissen. Dies bezieht sich ebenso auf die Einrichtung, in der man europäisch am Tisch, zu Sushi an der Bar oder im hinteren Bereich in einem japanischen Zimmer auch auf dem Boden sitzend genießen kann. Ein halbes Dutzend Menüs und viele A-la-carte-Gerichte stehen zur Wahl. Bei den Hauptspeisen tun sich neben Grillspießspezialitäten besonders Loup de mer in Butter-Sojasoße, Ente im Teriyaki-Style, gegrillter Aal sowie Eintopfgerichte hervor.
Kicho
Jakobstraße 19
70182 Stuttgart-Süd
kicho.de
17 Jahre lang leitete Keiko Allgaier das japanische Honorarkonsulat in Stuttgart, bis sie sich entschlossen hat, als Botschafterin ihres Geburtslandes den Schwaben Hausmannskost aus Fernost näherzubringen. Ohne zahlreiche Sushi- und Sashimi-Variationen kann auch ihr urig-gemütliches Restaurant nicht auskommen, aber die Karte bietet viel mehr. Von gängigen Kleinigkeiten vorneweg wie Edamame und Seetangsalat über Spezielleres wie Dashitamago (Omelett), Takoyaki (japanische Knödel) und Gyoza (Teigtaschen) bis hin zu großen Donburi-Variationen mit Thunfisch, frittierten Garnelen oder »Wiener Schnitzel«. Anders als der Name vermuten lässt, hat das »Tokio Dining« an manchen Tagen auch mittags geöffnet.
Tokio Dining
Steubenstraße 12
70173 Stuttgart-Ost
tokiodining.de
Wer beim Einkauf im Gourmettempel »Feinkost Böhm« gleich ein bisschen genießen will, hat zwei Optionen. Anders als das Restaurant vorne wird das kleine, aber feine »Sushi-Ya« an der Rückseite des Gebäudes auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten bespielt. Die frische Qualität der Ware kann man schon an der Fischtheke begutachten, hinter der ein kleiner Restaurantbereich abgetrennt ist. Wie der Name schon sagt, bildet Sushi – als Nigiri, Hoso Maki, Ura Maki, flambierte Aburi oder Temaki-Tüten – einen großen Schwerpunkt. Empfehlenswert sind die im Vergleich zum A-la-carte-Angebot preiswerten Mittagsmenüs mit Suppe vorneweg. Auch die Getränke sind hochwertig: von japanischem Bier über offen ausgeschenkten Chablis bis hin zum Gläschen Taittinger.
Sushi-Ya
Im Feinkost Böhm
Kronprinzstraße 6
70173 Stuttgart-Mitte
feinkost-boehm.de
Unter den Locations für eher schnelles japanisches Essen sticht die »Umami Japanese Ramen Bar« auch mit ihrer hübsch designten Optik hervor. Die Basisbrühe der namensgebenden Suppen wird mit Schweineknochen mindestens zwölf Stunden lang gekocht, um den Umami-Effekt zu erzielen. Neben Varianten mit verschiedenen Einlagen gibt es aber auch vegetarische Ramen auf Seetangbasis sowie Hühnerbrühen. Und wer nun gar nicht löffeln und schlürfen möchte, hat außer ein paar Kleinigkeiten vorneweg (Kimchi, Gyoza, Yakitori) auch Rice Bowls als Alternative. Größer allerdings ist die Auswahl an Sake.
Umami Ramen
Eberhardstraße 47
70173 Stuttgart-Mitte
umamiramen.de
