Von Bowls über glutenfreie Pâtisserie bis hin zu Trüffeldelikatessen: Die »Calwer Passage« in Stuttgart hat viel zu bieten. 

Von Bowls über glutenfreie Pâtisserie bis hin zu Trüffeldelikatessen: Die »Calwer Passage« in Stuttgart hat viel zu bieten. 
© Matthias Ring

Vielfältiger Genuss: Die »Calwer Passage« in Stuttgart

Jahrelang haben Baustellen das Bild bestimmt, nun herrscht in der Passage in der Stuttgarter City wieder Betrieb. Kulinarisch heißt das: Zwischen vegetarischen, gluten- und laktosefreien Trends darf es auch ein bisschen Luxus sein.

So nach und nach erwacht in der Stuttgarter City die »Calwer Passage« zu neuem Leben. Das Original, mit dem man in der Landeshauptstadt ein bisschen glamourösen Vorbildern in Mailand, London, Paris nacheiferte, nur eben deutlich kleiner und schwäbisch bescheidener, war als Einkaufspassage 1978 eröffnet worden. Doch im Lauf der Jahrzehnte wurde es stiller auf dem marmorierten Flanierstück unterm Glasdach. Viele Händler gaben auf. Mit Ferdinand Piëch (dem Junior) hat die seit 2013 unter Denkmalschutz stehende Passage einen Investor gefunden, der hippen Start-ups eine Zwischennutzung im »Fluxus« ermöglichte, bis das angrenzende Geschäftsgebäude abgerissen und auch die Passage zur jahrelangen Baustelle wurde.

Inzwischen aber steht ein mit 2000 Pflanzen begrünter Neubau als Wächter des Quartiers. Und in der Passage zu dessen Füßen haben – trotz kleinerer Baustellen drumherum – die Läden und gastronomischen Betriebe geöffnet. Den Auftakt an der vorderen Seite macht hinter einer kleinen Filiale von »Feinkost Böhm« mit ihrem feinen Mittagstisch (geschmortes Kalbsbäckchen, Linguine mit halbem Hummer oder als Vorspeise Onsen-Ei mit Avocado, Tatar, Lachs oder Kaviar) das japanische Restaurant »Okyu«. Nach dem »Origami« und dem »Enso Sushi & Grill« im noblen Dorotheenquartier handelt es sich um das dritte Stuttgarter Projekt von Phuc Nguyen Duc. Die stylishe Location hat durchgehend ab mittags geöffnet und soll am Wochenende mit wechselnden DJs zum Clubrestaurant werden. Dank 140 Gin-Sorten, 20 Sake und auch erlesenen Weinen dürfte man gut durch den Abend kommen. 

Einige der gastronomischen Angebote in der »Calwer Passage« sind aber auf den Tagesbetrieb ausgerichtet und orientieren sich an den Ladenöffnungszeiten, wie zum Beispiel das »Shobu Poké Deli« und »The Gardener’s Deli«. Im einen dreht es sich wie der Name schon andeutet um hawaiianische Poké Bowls. Die als Basis vegetarischen Schüsseln können mit Fisch- und auch Fleischprodukten ergänzt werden. Die andere Location ist ein kleiner Ableger des benachbarten »The Gardener‘s Nosh«. Im puristischen Ambiente des Delis kann man sich aus 26 verschiedenen Salaten, Gemüsesorten und Aufläufen attraktive vegetarische (wer will auch vegane und glutenfreie) Teller zum Einheitspreis zusammenstellen. Ein dritter Spot der »Gardener‘s«-Macher ist der vegane und glutenfreie Coffeeshop »Another Milk«. In dem kleinen Glaskasten wird der Kaffee mit allerlei Milchalternativen aus Quinoa, Mandel, Hafer, Reis, Kokos, Haselnuss, Cashew & Co. aufgehübscht.

Das »To Je To« ist ein Hybrid auf zwei Etagen mit unten Barkultur und oben Beautystyling. Laut Betreiberin handelt es sich dabei um Stuttgarts erste Blow-Dry-Bar, wie man diesen Trend in den USA nennt. Die »Bottega del Tartufo« hingegen ist sogar die erste Trüffelboutique Deutschlands. Außer den edlen Knollen selbst gibt es mehr als 90 Trüffelprodukte und auch einige italienische Weinraritäten zu kaufen. 

Noch sind nicht alle der zwei Dutzend Locations in der »Calwer Passage« geöffnet, auf deren Homepage auch Shops und Lokale mitgerechnet werden, die nicht zur Passage hin, sondern von der parallel laufenden Calwer Straße erschlossen sind. Mit ihnen ist der Fußgängerbereich noch vielfältiger, denn zu den Hotspots zählen etwa die »Weber Brasserie«, die glutenfreie Patisserie »Isabella«, die Weinbar »Walther Café Bar« oder die Verkaufs- und Verkostungs-Location von »Kessler Sekt«. 


INFO

Calwer Passage
Rotebühlpl. 20A
70173 Stuttgart
calwer-passage.de

Matthias Ring
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