Robin Pietsch ist Falstaff »Gastronom des Jahres 2023«.
© Ben Kruse
Pietsch: »Eine gute Führungskraft macht aus, dass sie Menschen einfach vernünftig behandelt«
Im Talk mit Robin Pietsch über Erfolge und was diese mit der Champions League zu tun haben, das Studium der Kinderpsychologie und fehlende Menschlichkeit.
von Alexandra Gorsche & Alexandra Embacher
22. September 2023
Vom Harz aus verschlug es Robin Pietsch in die Sterneküche und die ganze Welt. 2012 verwirklichte er seinen Traum vom eigenen Restaurant, dem »ZeitWerk«. Der Fokus liegt dabei auf regionalen Produkten und ganzen Menüs als Hommage an die Region. 2019 folgte das zweite Restaurant, das »Pietsch«. Im intimen Tresenrestaurant mit nur 14 Sitzplätzen werden klare Geschmackslinien fokussiert. Falstaff PROFI hat ihn beim »Das Fest« bei den Geschwistern Rauch in Trautmannsdorf zum Interview getroffen.
PROFI: Wie kam es zu der Entscheidung, dass Sie Ihr zweites Restaurant eröffnet haben?
Robin Pietsch: Ich mache es ganz einfach. Im Restaurant »Zeitwerk«, das mein erstes Restaurant war, koche ich sehr, sehr regional und wir hatten dann irgendwann als Team doch schon einmal Bock zu sagen, wir wollen aus den Vollen der gesamten Welt schöpfen. Und so kam es, dann mussten wir ein neues Restaurant aufmachen, weil da dürfen wir das tun.
Sie sind in beiden Restaurants – was toll ist – mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Was bedeuten Ihnen Auszeichnungen wie diese?
Ich meine, das ist, glaube ich, wie wenn man ein Fußballer ist und die Möglichkeit hat, in die Champions League aufzusteigen. Das bedeutet einem, glaube ich, alles, weil man diesen Job nicht nur als Job macht, sondern das auch aus dem Herzen tut. Dann ist das ja die beste Bestätigung, die man kriegen kann. Da bin ich nicht nur dankbar für mich alleine, sondern auch für das ganze Team, das dahintersteht, weil, das wissen wir ja alle, das kann man nicht alleine tun.
Sehen Sie sich das Interview auf @falstaff.profi an:
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Was macht heutzutage eine gute Führungskraft aus?
Ich glaube nicht nur heute, sondern das hätte man schon ganz, ganz lange im Vorfeld machen müssen, dass man die Menschen einfach vernünftig behandelt. In der Branche, das gab es eine ganze Zeit lang und kenne ich selber noch, dass man mit ziemlich viel Zucht und ohne Menschlichkeit behandelt wurde. Wenn ich nochmal leben sollte, dann studiere ich erst einmal Kinderpsychologie, weil viele Mitarbeiter:innen sind auch viele Probleme (lacht).
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