Das mit dem Essen im Hotel und den Wienern ist seit geraumer Zeit so eine Sache. In Einzelfällen gelingt es, Hotelrestaurants so zu positionieren, dass die Schwellenangst fällt und das Publikum ausnahmsweise doch den schweren Weg durch die Lobby auf sich nimmt. »Das Loft« im Sofitel, »Silvio Nickol« im Palais Coburg oder »Le Ciel« im »Grand Hotel Wien« zählen zu den raren Ausnahmen. »The Bank« im »Park Hyatt Vienna« nimmt gerade einen neuen Anlauf, Menschen ins Haus zu locken.
Das »at eight« im »The Ring« in Bestlage bei der Oper hat das irgendwie noch nicht geschafft. Man speist hier in wunderbar ruhiger Atmosphäre, das Personal kann sich voll auf die zwei, drei belebten Tische konzentrieren. Am Essen kann der mangelnde Zustrom jedenfalls nicht liegen. Das stammt seit Kurzem von Andreas Klug, dessen Referenzen in Spitzenrestaurants diese Rubrik füllen würden. Im »at eight« setzt man seit Anbeginn auf sogenannte »Aromenküche« – sprich, Fadesse auf dem Teller ist hier eher ausgeschlossen. 
Klug weiß mit dem Haus-Motto trefflich umzugehen. Etwa wenn er aus jungen Gemüsen und Wurzeln, Oliven, Ananas, schwarzen Kichererbsen und Kichererbsencreme eine betörende Vorspeise aus seiner schönen Kollektion vegetarischer Gerichte komponiert. Wienerisches wird mit Pep neu interpretiert, etwa in Gestalt einer Tellersulz mit Tafelspitz, Kren, säuerlich mariniertem Romanesco und rotem Mangold. Und zum schön glasig gegarten Kabeljau passen Sellerie, Purple-Haze-Karotte und Chorizo-Brösel ganz vortrefflich. Die Käse stammen vom Schweizer Extremkäse-Label Jumi. Die kleine Weinkarte ist klug zusammengestellt. Und – man muss hier gar nicht durch die Lobby, das »at eight« hat eine eigene Türe.

at Eight
Kärntner Ring 8
1010 Wien
T: +43 1 221223830
www.ateight-restaurant.com