Bierkonsum: Österreich hängt Deutschland ab
Mit 106,1 Liter Pro-Kopf-Verbrauch hängt das Bierland Österreich 2017 deutlich die Biernation Deutschland ab.
Die österreichische Brauwirtschaft konnte im vergangenen Jahr seinen Gesamtausstoß um 1,7 Prozent auf rund 9,7 Millionen Hektoliter (inkl. alkoholfreiem Bier) steigern. Grund dafür sind vor allem die steigenden Exporte: Diese legten um 18,2 Prozent zu. Im Inland tranken die Österreicher 2017 ungefähr gleich viel Bier wie im Vorjahr: Rund 8,5 Millionen Hektoliter. Der Pro-Kopf-Konsum beträgt somit rund 106 Liter oder etwa 212 Krügel pro Jahr, inklusive alkoholfreiem Bier. Dagegen erreichte der Bierabsatz in Deutschland, mit rund 102 Litern pro Jahr, ein Rekordtief. Verantwortlich dafür sind sowohl der sinkende Inlandskonsum, als auch die Exporte, die zurückgegangen sind. Überboten wird der österreichische Bierkonsum lediglich von den tschechischen Nachbarn.
Zu hohe Steuerbelastung trübt die Stimmung
Einziger Wermutstropfen ist laut dem Brauereiverband zufolge die hohe Steuerbelastung. Einer aktuellen Umfrage zufolge, hält beinahe jeder zweite Österreicher die Besteuerung von Bier für zu hoch. Österreichs Brauer werden im Vergleich sehr viel höher besteuert als ihre deutschen Nachbarn: Insgesamt beträgt die Biersteuer mehr als das 2,5-fache. Beim Kauf einer Flasche Bier, entfallen in Österreich rund 30 Prozent auf die Bier- und Umsatzsteuer. Dennoch wird Deutschland bezüglich des Ausstoßes von Österreich überholt. Laut Brauereiverbands-Obmann Sigi Menz liegt das vor allem an der angebotenen Qualität, Vielfalt und der österreichischen Gastlichkeit – eine Atmosphäre des kultivierten Genusses. Insgesamt gibt es in Österreich aktuell 272 Brauereien, davon 145 gewerbliche und 127 (Gast-)Haus-Brauereien, die hierzulande für große Sorten- und Geschmacksvielfalt sorgen.
»Brauereianzahl, Angebotsdichte und Geschmacksvielfalt sind so hoch wie nie. Und trotz steuerlicher Schikanen ist der Braubranche auch 2017 ein überaus respektables Ergebnis gelungen.«
Sigi Menz, Obmann des Brauereiverbands