»Mesnerhaus«-Chef Josef Steffner (r.) als Chauffeur.

»Mesnerhaus«-Chef Josef Steffner (r.) als Chauffeur.
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Falstaff Gourmet Kritik: kalt/warm

Plus für das »Mesnerhaus«, den »Landhauskeller« und das »Weyringer«, eine Reaktion aus »Frierss Feinem Eck« und ein Minus gibt's für das »Stellwerk Bristro« und den »Kaisergasthof«.

17.000 Gourmetclubmitglieder testen für den Falstaff Restaurantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erlebnisberichte. Hier ein kleiner Auszug.

STIMMIGER ABEND MIT KRÖNENDEM ABSCHLUSS

Was für ein Service: Der Chef des »Mesnerhauses« im Lungau brachte die letzten Gäste persönlich mit dem Auto ins Hotel.
»Unlängst war ich mit einem Bekannten im ›Mesnerhaus‹ im Salzburger Lungau. Wir haben bei familiärer Atmosphäre ausgezeichnet gespeist, wie etwa köstliches Carpaccio oder zart geschmorten Schweinebauch. Zudem glänzte die Chefin des Hauses bei der Wein­beratung und ließ uns einige Weine kosten. Zu späterer Stunde kam dann auch der Chef Josef Steffner aus der Küche und plauderte mit uns. Als es schließlich Zeit zum Gehen war, baten wir darum, uns ein Taxi zu rufen. Herr Steffner mutete uns partout die Wartezeit auf ein Taxi nicht zu und hat uns persönlich ins Hotel gebracht. Wir ziehen den Hut und kommen gerne wieder!«

PROBLEMMANAGEMENT, WIE MAN ES SICH VORSTELLT

Das Restaurant »Landhauskeller« in Graz punktet mit kompetenter Serviceleistung bei einer Weinreklamation.
»Bei der Verkostung einer Burgenland-Cuvée im Grazer ›Landhauskeller‹ musste ich den Wein reklamieren. Der Kork roch übel, der Wein selbst hatte keinen Korkgeruch, war aber scharf in der Nase und im Abgang. Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, brachte der Oberkellner sofort eine neue Flasche, die meine Wahrnehmung bestätigte. Beim Gehen meinte der Oberkellner noch, dass sie den Wein auch intern nochmals überprüft haben und er definitiv fehlerhaft war. Großes Lob an das Service!«

»Landhauskeller«: tolle Reaktion auf Reklamation.
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»Landhauskeller«: tolle Reaktion auf Reklamation.

EIN RUNDUMSERVICE, DAS IDEAL AUF SONDERWÜNSCHE EINGEHT

Der Chef des Restaurants »Weyringer« in Salzburg kommt persönlich aus der Küche, um seine Gäste zu beraten.
»So etwas erlebt man selten. Bei unserem letzten Salzburg-Besuch durfte ein Stopp im ›Weyringer‹ am Wallersee nicht fehlen. Leider fühlte sich an dem Tag meine Frau nicht sonderlich wohl, eine Stornierung kam für uns aber nicht infrage. Wir fragten also die Chefin des Hauses, ob man uns etwas leicht Bekömmliches zubereiten könnte. Daraufhin meinte Frau Weyringer bloß: ›Kein Problem, ich schicke Ihnen ­meinen Mann zum Tisch.‹ Kurz darauf stand Emanuel Weyringer persönlich bei uns und nahm sich die Zeit, ganz auf unsere Wünsche einzu­gehen. Schließlich bekamen wir ein Curry serviert, das eigentlich gar nicht auf der Karte stand. Vielen Dank für das Top-Service!«

Top-Service von Küchenchef Emanuel Weyringer.
© Eva Trifft
Top-Service von Küchenchef Emanuel Weyringer.

REAKTION

Ein mysteriöser Aufpreis verärgerte Gäste in »Frierss Feinem Eck«. Die Geschäftsführerin nimmt Stellung.
Überraschend fanden Gäste im Villacher »Frierss Feines Eck« einen Aufpreis von 15 Euro auf ihrer Rechnung, der Kellner konnte nicht erklären wofür. Geschäftsführerin Andrea Frierss erklärt: »Wir bemühen uns stets um das Wohl unserer Gäste. Leider machen auch wir Fehler. Die Aufbuchung der dreimal fünf Euro für die Carabineros (extra bestellte Garnelen) wurde unbeabsichtigt nicht kommuniziert. Wir finden es schade, dass die Gäste unsere versuchte Wiedergutmachung in Form einer Ein­ladung zu einem Dinner abgelehnt haben. Wir sind stets bemüht, uns zu verbessern.«

»Frierss Feines Eck« wollte Fehler wiedergutmachen.
© Frierss Feines Haus
»Frierss Feines Eck« wollte Fehler wiedergutmachen.

»AN DIESEM TISCH GIBT ES NUR PROBLEME!«

Im »Stellwerk Bistro« in Linz reagierte der Chef auf höfliches Nachurgieren sehr gereizt und hatte nur patzige Antworten parat.
»Um kurz nach zwölf Uhr bestellte meine Begleitung zwei Tagesmenüs. Als wir eine halbe Stunde später noch immer nichts zu essen hatten, fragte ich nach. Man teilte uns mit, dass der Kellner die Bestellung nicht verstanden habe und es jetzt keine Menüs mehr gebe. Daraufhin orderten wir zwei Frittatensuppen und zwei Wiener Schnitzel. Nach weiteren 20 Minuten Wartezeit wurden die Hauptspeisen serviert, die Suppen kamen nie. Als wir den Geschäftsführer darauf ansprachen, mussten wir uns anhören, dass alles unsere Schuld sei und es nur Probleme an unserem Tisch gebe. Kein Wort der Entschuldigung. So etwas ist uns noch nie passiert. Wir kommen garantiert nicht mehr!«

»Stellwerk Bistro«: lange Wartezeit.
© Shutterstock
»Stellwerk Bistro«: lange Wartezeit.

BARSCHER UMGANGSTON GEGENÜBER GÄSTEN

Ein unfreundlicher Kellner im »Kaisergasthof« in Weyregg weist Gäste auf eine einfache Frage sehr schroff zurecht.
»Nach einer Wanderung wollten wir im Gastgarten des ›Kaisergasthofs‹ noch etwas essen. Da es schon 14.30 Uhr war, habe ich mich höflich beim Kellner erkundigt, ob wir noch bestellen können. Die wohl ironisch gemeinte Antwort: ›Glaubt’s, wir sperren auf, wenn’s nix zum Essen gibt, und i bin zum Spaß da?‹ Ziemlich baff suchten wir uns einen Platz. Da der einzige freie Sonnentisch reserviert war, fragte ich höflich nach, ob wir hier Platz nehmen können. Daraufhin der Kellner schroff: ›Glaubt’s ihr, das Reserviert-Schild steht zum Spaß da?‹ Wir haben noch versucht zu schlichten, ver­gebens. Es gab keine einlenkenden Worte, geschweige denn eine Entschuldigung.«

»Kaisergasthof«: unfreundliche Bedienung.
© Shutterstock
»Kaisergasthof«: unfreundliche Bedienung.

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Aus Falstaff Nr. 08/2016

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