Das »Paradoxon« punktet mit handgemachtem, glutenfreien Brot.

Das »Paradoxon« punktet mit handgemachtem, glutenfreien Brot.
© Patrick Langwallner

Falstaff Gourmet Kritik: kalt/warm

Die Restaurants »Paradoxon«, »Mochi« und »Reisinger in Pöttsching« konnten bei den Gästen punkten, das »Schmidhofer im Palais« bezieht Stellung und weniger gut haben »Oho!« sowie »Cafemima« abgeschnitten.

17.000 Gourmetclubmitglieder testen für den Falstaff Restaurantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erlebnisberichte. Hier ein kleiner Auszug.

REZEPT ZUM MITNEHMEN

Im Salzburger »Paradoxon« wurden die Gäste mit einem eigens gebackenen glutenfreien Brot verwöhnt.
»Zum 30. Geburtstag meiner Schwester verbrachten wir einen kulinarischen Abend im Salzburger ›Paradoxon‹. Meine Mutter und meine Schwester leiden beide unter Glutenunverträglichkeit, was wir auch beim Reservieren dem Restaurant mitgeteilt haben. Vor Ort wurden sie dann mit einer eigens gebackenen Brotkreation verwöhnt. Den ganzen Abend über wurden wir bestens betreut, und auch die Speisen wie etwa Pulpo schmeckten hervorragend. Unser persönliches Highlight ereignete sich jedoch nach der Rechnung: Denn wir bekamen ungefragt das Rezept zu dem Brot – das übrigens auch das beste glutenfreie Gebäck war, das wir je in einem Restaurant gegessen haben.«

Sehr aufmerksame Bedienung: »Paradoxon«. 
© Patrick Langwallner
Sehr aufmerksame Bedienung: »Paradoxon«. 

REIS NICHT VERRECHNET: »DAS WAR FEHLER VON UNS«

Das Serviceteam des Wiener »Mochi« begeistert seine Gäste mit seiner Aufmerksamkeit und Kulanz.
»Unser absolutes Lieblingslokal! Auf die Frage, ob wir zum frittierten Hühnchen Reis möchten, haben wir verneint, der Kellner hat uns trotzdem eine Schale gebracht. Leider haben wir verabsäumt, das gleich zu reklamieren, und haben dann auch etwas vom Reis gegessen. Als wir die Rechnung bekamen, war die Beilage nicht aufgeführt. Darauf angesprochen meinte der Kellner: ›Sie haben ja keinen bestellt, das war ein Fehler von uns.‹ Sehr nett, wir hätten den Reis natürlich ohne Weiteres bezahlt.«

Das »Mochi« überzeugt mit Top-Service. 
Foto beigestellt
Das »Mochi« überzeugt mit Top-Service. 

ENTSCHULDIGUNG VOM JUNIORCHEF

Gäste standen im »Reisinger in Pöttsching« vor verschlossenen Türen. Die Betreiber überraschten jedoch mit einer netten E-Mail.
»Unlängst waren wir mit Freunden zum Sonntagsbrunch im ›Reisinger in Pöttsching‹ verabredet. Dort angekommen standen wir allerdings vor verschlossener Tür, weil mehrere
Mitarbeiter erkrankt waren. Meine Frau hat gleich die Verantwortlichen angerufen, um den Fehler mitzuteilen. Die Betroffenheit am Telefon war merkbar. Wegen einer kurzfristigen Umbuchung ist unsere Verständigung leider ausgeblieben. Zum Glück fanden wir in der Nähe kurzfristig einen Ersatz. Später, als wir nach Hause kamen, fand ich bereits eine sehr nette Entschuldigungsmail vom Juniorchef persönlich im Postfach mitsamt einem Gutschein. Vielen Dank, wir freuen uns schon darauf!«

»Reisinger«: Fehler wurde prompt gutgemacht.
Foto beigestellt
»Reisinger«: Fehler wurde prompt gutgemacht.

REAKTION

Eine extra verrechnete Suppe verärgerte einen Gast im Grazer »Schmidhofer im Palais«. Der Chef nimmt Stellung.
Zum Mittagsmenü wollte der Gast eine Suppe statt der Burrata, diese wurde über-raschend verrechnet. Restaurantinhaber Herbert Schmidhofer klärt über die Hintergründe auf: »Das Mittagsmenü ist so kalkuliert, dass wir eine rasche Abwicklung und ein Top-Preis-Leistungs-Verhältnis präsentieren können. Die Zufriedenheit der Gäste steht natürlich an erster Stelle, in diesem speziellen Fall ist es uns leider nicht gelungen, den Gast rechtzeitig darüber zu informieren, dass jede Umbestellung beim Mittagsmenü verrechnet wird. Wir werden unser Personal besser schulen, damit so etwas nicht mehr vorkommt.«

»Schmidhofer im Palais«: teures Mittagsmenü.
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»Schmidhofer im Palais«: teures Mittagsmenü.

»DAS SCHAUT JA WIRKLICH SCHLIMM AUS «

Einsicht, aber keine Wiedergutmachung: Die Restaurantleiterin des Grazer »Oho!« lässt ihre Gäste ratlos zurück.
»Ich war mit meiner Frau schon oft im ›Oho!‹, die Küchenleistung dort ist an sich toll, schwankt aber stark. Unser letzter Besuch war leider ein Tiefpunkt: Die Restaurantleiterin bediente uns mit einer Miene, die zum Fürchten war und sich nicht einmal durch reichlich Trinkgeld aufhellen ließ. Meine Frau hat ein Steak mit Spargel bestellt, das mit Sehnen durchzogen und kaum essbar war. Als sie das Gericht, kaum angerührt, zurückgehen ließ und die Chefin auf die Qualität aufmerksam machte, erwiderte diese nur: ›Das schaut ja wirklich schlimm aus‹ – keine Entschuldigung, keine Wiedergutmachung. Verrechnet wurde das Steak auch noch.«

Keine Wiedergutmachung im Grazer »Oho!«.
© Schiffer Photo
Keine Wiedergutmachung im Grazer »Oho!«.

EINLADENDER GASTGARTEN, ABER UNFREUNDLICHER SERVICE

Kellnerin überraschte im »Cafemima« am Karmelitermarkt in Wien mit einem Grünen Veltliner im Häferl.
»Unlängst verbrachten meine Freunde und ich den Abend im ›Cafemima‹ am Karmelitermarkt. Einer von unserer Runde bestellte ein Viertel Grünen Veltliner und war von der Wahl des Glases überrascht – ein schlichter Henkelbecher aus Glas. Alle anderen Gäste um uns herum bekamen ihren Wein in üblichen Weingläsern serviert. Daraufhin baten wir freundlich an der Bar um auch so ein Glas. Die Reaktion machte uns stutzig: Ohne Kommentar wurde uns ein leeres Weinglas in die Hand gedrückt. Für uns ein unerklärliches Benehmen, das die Stimmung des Abends von Anfang an etwas gedrückt hat. Schade, denn eigentlich wäre der herrliche Schanigarten sehr einladend.«

»Cafemima«: unfreundliche Reaktion der Kellnerin.
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»Cafemima«: unfreundliche Reaktion der Kellnerin.

Die Redaktion behält sich vor, dem Falstaff zugesandte Berichte aus Platzgründen für die Veröffentlichung zu kürzen. Wenn auch Sie von »bemerkens­werten Erlebnissen« in Restaurants berichten können, senden Sie diese bitte an redaktion@falstaff.at.

Aus dem Falstaff Magazin Nr. 03/2017.

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