»Pinsa« — die Ur-Pizza?

»Pinsa« — die Ur-Pizza?
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Falstaff klärt auf: Was ist eigentlich eine »Pinsa«?

»Pinsa« — dieser Begriff ist gerade in aller Munde. Aber woher kommt der Trend und was unterscheidet den Fladen eigentlich von einer herkömmlichen Pizza? Wir haben die Antworten.

Nachdem uns in letzter Zeit Meldungen erreichten, dass mit Tim Mälzer und der Franchise-Kette Vapiano (Anm. d. Red.: Vapiano Österreich hält an Pizza fest…) gleich zwei große Gastro-Namen aus dem deutschsprachigen Raum die Pinsa zum Fokuspunkt ihrer neuen Projekte machten, ist es an der Zeit, den italienischen Fladen einmal näher zu beleuchten. Denn eines scheint bei dem aktuellen Hype sicher: Die Pinsa ist gekommen um zu bleiben.

Dabei ist die Fladen-Variante, die gerne auch Ur-Pizza genannt wird, eigentlich garnicht so alt wie diese Bezeichnung vermuten ließe. So geht der Trend eigentlich auf die Idee des römischen Unternehmers Corrado Di Marco zurück, der 2001 den Markennamen »Pinsa romana« in Italien als Teigwarenprodukt registrieren ließ. Und weil dieser im Zuge seiner geschickten Marketingkommunikation eine Relation zum lateinischen Begriff »pinsere« — zu Deutsch »zerdrücken«herstellte und dazu cleveres Storytelling über ihren angeblichen Ursprung im alten Rom betrieb, entstand der Mythos, die Pinsa hätte es längst vor der Pizza gegeben. Dieser hat sich zwar mittlerweile aufgelöst, die Faszination mit dem Teigwarenprodukt selbst, scheint jedoch ungebrochen.

Aber was unterscheidet die Pinsa von einer Pizza?

Um diese Frage zu beantworten vergleicht man am besten die Zutaten des Grundteigs:

  • Pizza: Weizenmehl, Hefe, Salz, Zucker und Olivenöl
  • Pinsa: Weizen(vollkorn)mehl, Reismehl, Kichererbsenmehl, »Livieto Madre« (ein milder italienischer Sauerteig), Olivenöl, Salz, Wasser und Hefe

So wird schnell klar, dass der Hauptunterschied bei der Pinsa-Zubereitung in der Verwendung von alternativen Mehl-Sorten und Sauerteig liegt. Aber es gibt noch ein weiteres Geheimnis: Zeit. Denn während nur echte Pizza-Aficionados ihren Teig bis zu 72 Stunden gehen lassen, ist das bei Pinsa weit häufiger der Fall. Je länger die Ruhezeit ist, desto fluffiger, knuspriger und bekömmlicher wird der Teig.

Und das ist wohl nach dem heutigen Zeitgeist, in dem immer größerer Wert auf bewusste und gesunde Ernährung gelegt wird, wohl ausschlaggebend genug, um sogar altbewährten und Jahrzehnte lang heiß geliebten Lieblingsspeisen, wie der Pizza, untreu zu werden. Am Belag kann es jedenfalls nicht liegen, denn der ist bei beiden Fladen genauso abwechslungsreich und individuell auswählbar.

Wir sind jedenfalls gespannt, wie dieses Duell der Teigfladen weitergeht und werden die »Pinsa-Revolution« aufmerksam beobachten und selbstverständlich über die weitere Entwicklung berichten.

Sie möchten sich selbst einmal an einem Pinsateig versuchen? Hier ist ein Grundrezept für das Pinsa backen auf dem Grill!

Csilla Berdefy
Csilla Berdefy
Portal-Managerin falstaff.de / Redakteurin
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Von Redaktion