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Nachgefragt: Wie urlauben Herr & Frau Österreicher?

Astrid Steharnig-Staudinger ist gebürtige Kärntnerin und seit dem 1. Mai 2023 Geschäftsführerin der Österreich Werbung, der nationalen Tourismusorganisation Österreichs. Sie hat ihre über 23 Jahre dauernde Berufslaufbahn in verschiedensten Bereichen der Tourismusbranche verbracht. Nach ihrem Wirtschaftsstudium mit Fokus auf Zentral- und Südosteuropa arbeitete sie im Marketing und Vertrieb von internationalen Hotelgruppen.

Falstaff: Gibt es Urlaubstrends, die sich in Österreich abzeichnen?

Astrid Steharnig-Staudinger: Der Trend hin zum Aktivurlaub bzw. Urlaub in der Natur, den wir schon während Corona gesehen haben, hat sich verfestigt. Vor allem Radreisen erfreuen sich anhaltender Beliebtheit. Städtereisen sind in den vergangenen Monaten wieder auf der Überholspur und wir sehen einen Trend hin zu Erlebnis- und Entdeckungsreisen. Man möchte neue Eindrücke sammeln, im Land herumkommen und wieder mit Menschen zusammenkommen.

Verreisen die Österreicher:innen lieber für längere Wochenenden oder sind lange Urlaube immer noch der Favorit?

Die Haupturlaubsreise im Sommer – und womöglich noch eine zweite im Winter – ist bei den Österreicherinnen und Österreichern ein Fixpunkt. Zusätzlich macht man Kurzreisen, etwa an verlängerten Wochenenden. Wandern im Herbst, Skifahren im Winter oder übers Wochenende in die Therme. Während Corona war das anders, da hat man nur eine lange Reise gemacht und auf Kurzreisen weitgehend verzichtet. Jetzt spielt sich das wieder ein. Im Vergleich zu unseren Nachbarn planen die Österreicherinnen und Österreicher übrigens deutlich mehr Kurzurlaub. Dabei stehen Erholung und Bewegung in Kombination mit Genuss hoch im Kurs.

Was hat sich am Reiseverhalten der Österreicher:innen am meisten verändert?

Grundsätzlich sehen wir eine Rückkehr zum Verhalten von vor Corona. Man kann so verreisen wie vorher und tut das auch. Im Bereich Nachhaltigkeit sehen wir sehr spannende Entwicklungen. Die Menschen planen ihren Urlaub bewusster und Nachhaltigkeit spielt eine immer stärkere Rolle. Zwar ist der eigene PKW nach wie vor das beliebteste Mittel zur Anreise, aber die Nutzung der Bahn ist deutlich im Anstieg. Nachhaltige Mobilitätsangebote vor Ort werden immer wichtiger. In unseren Umfragen sagen 28 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, dass sie im Urlaub öffentliche Verkehrsmittel vor Ort nutzen werden. Und das sind nicht nur diejenigen, die mit dem Zug anreisen. Jeder Vierte, der mit dem Auto anreist, will den öffentlichen Nahverkehr vor Ort nutzen.


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Erschienen in
Falstaff Nr. 06/2023

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Elisabeth Brandlmaier
Autor
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