Hier ist ein entfernter Verwandter der Pizza zu sehen – verewigt in einem Fresko.

Hier ist ein entfernter Verwandter der Pizza zu sehen – verewigt in einem Fresko.
© APA/Parco Archeologico di Pompei press office

Steinalte Pizza: Spektakulärer Fund in Pompeji

Ein Granatapfel und eine Dattel, liebevoll mit duftenden Gewürzen oder einer Art Pesto verfeinert, ruhen auf dem knusprigen Pizzateig. Dieses Bild einer Pizza wurde vor etwa 2.000 Jahren in Kampanien in Stein gemeißelt.

Ein geschichtsträchtiger Moment hat die Welt der kulinarischen Entdeckungen erschüttert – in Pompeji, der berühmten antiken Stadt, wurde ein spektakulärer Fund gemacht. Auf einem 2.000 Jahre alten Fresko ist das Bild eines Fladenbrots zu sehen, das Expert:innen nun als eine Art von Pizza interpretieren.

Das Stillleben-Fresko

Bei genauer Betrachtung des Stillleben-Freskos, das während neuer Ausgrabungen in Pompeji ans Tageslicht kam, eröffnen sich erstaunliche Einblicke. Neben einem majestätischen Weinkelch, der auf einem glänzenden Silbertablett thront, taucht ein Fladenbrot auf, das als Unterlage für eine Fülle von Früchten dient. Ein Granatapfel und eine Dattel, liebevoll mit duftenden Gewürzen oder einer Art Pesto verfeinert, ruhen auf dem knusprigen Teig.

Die Bäckerei um die Ecke

Dieses faszinierende Fresko wurde im Atrium eines Hauses in Pompeji entdeckt, das derzeit mit akribischer Hingabe ausgegraben wird. In unmittelbarer Nähe befand sich eine Bäckerei, deren Geheimnisse bereits im späten 19. Jahrhundert zum Teil erforscht wurden und nun im vergangenen Januar erneut ins Licht der Geschichte gerückt sind. Wie passend, dass ein weiteres kulinarisches Rätsel, das lange Zeit in den Schatten der Vergangenheit gehüllt war, nun seine Renaissance erlebt.

Die Ausgrabungsstätte in Pompeji

Die Ausgrabungsstätte von Pompeji erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von etwa 3.200 Quadratmetern – ein ganzes Stück der antiken Stadt, die im Jahr 79 nach Christus vom mächtigen Vesuv verschüttet wurde. Es ist Teil eines umfassenden Konzepts, das im Laufe des letzten Jahrzehnts entwickelt wurde, um die hydrogeologischen Probleme zu lösen, die die Grenze zwischen dem freigelegten und dem noch unerforschten Teil dieser faszinierenden antiken Stadt darstellen.

Pompeji, einst am Fuße des majestätischen Vesuvs gelegen, wurde von den verheerenden Ausbrüchen im Jahr 79 nach Christus beinahe ausgelöscht. Asche, Schlamm und Lava begruben die Siedlungen und teilten die Stadt in zwei Epochen – die lebendige Vergangenheit und die monumentale Gegenwart. Doch im 18. Jahrhundert kam Pompeji erneut ans Licht, und seitdem begeistert diese Ausgrabungsstätte mit ihren sensationellen Funden und ihrem einzigartigen Charme. Als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Italiens ist sie zu Recht eine der bedeutendsten Touristenattraktionen des Landes.

Die ewige Debatte um das kulinarische Erbe Italiens

Die »steinalte Pizza« ist ein Zeugnis der Kreativität und des Geschmacks, das Jahrtausende überdauert hat. Die ewige Debatte um die »kulinarische Verbrechen« wie die Pizza Hawaii dürfte auch aufgrund des auf dem Fresko dargestellten Obsts auf der Pizza erneut aufflammen. Kein Wunder, dass die italienische Regierung die traditionelle Cucina Italiana nun in das Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes aufnehmen lassen möchte (Falstaff berichtete).


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Redaktion
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