Für manche ein Muss, für andere pure Tierquälerei: Foie Gras.

Für manche ein Muss, für andere pure Tierquälerei: Foie Gras.
© Margouillat Photo/Shutterstock

Strafanzeige: Luxusrestaurant streicht Aushängeschild der französischen Haute Cuisine von der Karte

Nach langer Intervention der Tierschutzorganisation Peta verbannt das »Henriks« in Hamburg mit der Foie Gras einen umstrittenen Klassiker aus dem Menü.

Von Coq au Vin und Ratatouille bis hin zur Bouillabaisse oder köstlichen Desserts wie Macarons und Eclairs. Die französische Küche hat einige kulinarische Aushängeschilder, die in der gastronomischen Welt nur allzu bekannt sind. Die Haute Cuisine ist aber auch dafür bekannt nicht besonders tierfreundlich zu sein. Das beste Beispiel hierfür ist die umstrittene Foie Gras, im Volksmund auch als Gänse- oder Entenstopfleber bekannt.

Um diese zu erhalten, werden Gänse oder Enten gewaltsam durch einen Schlauch mit einem fettreichen Getreidebrei gemästet. Durch diese Zwangsernährung schwillt die Leber der Tiere in wenigen Tagen oft bis auf das Zehnfache ihres Normalgewichts an. In vielen Fällen sterben die schon vor dem Weg zum Schlachter.

Anzeige als letzte Konsequenz

Aufgrund der Tatsache, dass das Endprodukt mit derart viel Tierleid einhergeht, haben sich bereits zahlreiche Gastronom:innen dazu entschlossen, das Gericht von der Karte zu nehmen oder potenzielle Alternativen anzubieten. Ein Restaurant, das diese Speise nach wie vor in Petto hatte war das Hamburger Luxusrestaurant »Henriks« - sehr zum Ärger der Tierschutzorganisation »Peta«.

Medienberichten zufolge hat der Verein bereits im Jahr 2021 darum gebeten, das Tierleid-Gericht aus dem Repertoire des Restaurants zu nehmen. Doch ohne Erfolg wie es scheint, denn der Restaurant-Besitzer ignorierte die Bitte schlichtweg. Nun zog die Organisation ihre eigenen Konsequenzen und erstattete bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Anzeige gegen den Gastronomen – scheinbar mit Erfolg. Denn dieser verbannte die vermeintliche Delikatesse vom Menü.

 

 

Erfolg für Organisation

Neben dem »Henriks« hat sich nun auch die »Brasserie Tortue« an der Hamburger Stadthausbrücke dazu entschlossen, das Gericht von der Karte zu nehmen. Der Verein sieht hier einen Erfolg: »Auch, wenn sich noch viele Restaurants schwertun, sich von dem tierquälerischen Gericht zu verabschieden, da sie meinen, dass dies das Image der gehobenen französischen Küche schmälere, so gibt es immer mehr Sterne- und Gourmetrestaurants, die auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen«, sagt Tanja Breining von »Peta« in einer offiziellen Aussendung.

Trotzdem soll diese Entscheidung noch nicht das gänzliche Aus des kulinarischen Aushängeschildes bedeuten. Wissenschaftler:innen arbeiten bereits seit längerer Zeit in Verbindung mit Gastronom:innen daran, eine tierfreundliche Variante der »Foie Gras« im Labor zu erzeugen.


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Tamara Kalny
Autor
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