Parmigiana vom Bergbauernhof
Bodenständig, naturverbunden und italienisch. Drei Attribute, die Via Carpi in diesem Rezept aus ihrem Buch »Cucina e giardino« zusammenbringt.
Ich bin in einer Patchworkfamilie groß geworden: Mein Vater hat noch einmal geheiratet, als ich 16 war, und entgegen allen Klischees gehört mein Verhältnis zu seiner zweiten Frau und deren Kindern zu den besten Dingen, die mir mein Vater hinterlassen hat.
Natascia (so heißt meine Stiefmutter) stammt aus Parma und ist, wie es sich für eine echte Emiliana gehört, eine exzellente Köchin. Meine Erinnerungen an daheim sind untrennbar verknüpft mit dem herrlichen Duft und den Köstlichkeiten aus ihrer Küche. Ich erinnere mich noch gut an Heiligabend, wenn unser Tisch vor lauter Tortellini überquoll, an ihren köstlichen Kastanienkuchen, die Ente, den Erbazzone (eine typische emilianische Mangoldtorte) und ihre unschlagbare Parmigiana. Jedenfalls war sie so gut, dass ich allein das ganze Blech hätte leeressen können. Seitdem wir uns zwei kleine Gewächshäuser zugelegt haben, ziehen wir auch ein paar Melanzani. Die Pflanzen haben es lieber warm, daher brauchen sie in unseren Lagen einen Kälteschutz. Dazu pflanzen wir auch immer ein paar Setzlinge Bratpaprika (Friggitelli). Die Pflanze ist extrem produktiv und versorgt euch regelmäßig und über mindestens zwei Monate hinweg mit Paprika. Zwei oder drei Pflanzen reichen dabei aus. Und weil ich die Melanzani und die Bratpaprika immer so nebeneinander im Gewächshaus stehen sah, wollte ich sie auch einmal in einem Gericht vereinen.
Zutaten | ||
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4 | Melanzani | |
20 | Bratpaprika | |
Erdnussöl zum Anbraten | ||
500 | g | gestückelte Tomaten |
1 | Zehe | Knoblauch |
Salz | ||
1 | TL | Zucker |
natives Olivenöl extra | ||
Trentingrana |
- Die Melanzani in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Danach in einer Steakpfanne, auf einer Grillplatte oder dem Gartengrill grillen und beiseitelegen.
- Stielansatz und Kerne der Bratpaprika entfernen. Die Früchte der Länge nach halbieren und in Erdnussöl anbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Beiseitestellen.
- In einem kleinen Topf die Tomaten mit der Knoblauchzehe, Salz und Zucker etwas einkochen lassen. Beiseitestellen.
- Eine Ofenform einfetten und mit einer ersten Schicht gegrillter Melanzani auslegen. Darauf mit einem Löffel eine nicht allzu dicke Schicht Tomatensauce verstreichen.
- Eine Schicht Paprika darüberlegen und mit geriebenem Trentingrana bedecken. Den Vorgang mit Melanzani, Tomaten, Paprika und Trentingrana wiederholen.
- Zum Schluss den geriebenen Käse mit etwas gutem Olivenöl beträufeln. Die Parmigiana bei 200 °C etwa 20 Minuten im Ofen backen, bis die Oberfläche Farbe annimmt und knusprig wird.
Tipp:
Aufgewärmt schmeckt die Parmigiana sogar noch besser als frisch. Ihr könnt aber auch Einzelportionen in kleine Auflaufformen geben, was den Vorteil hat, dass man größere Mengen machen und die Schälchen (noch roh) einfrieren kann. So habt ihr immer ein Last-Minute-Gericht an der Hand.