Mostviertler Wirtshauskultur: Stefan Hueber und Silvia Aigner setzen im Bründler »Gasthof Hueber« auf Spezialitäten aus der Region.

Mostviertler Wirtshauskultur: Stefan Hueber und Silvia Aigner setzen im Bründler »Gasthof Hueber« auf Spezialitäten aus der Region.
© Niederösterreich Werbung/ Rita Newman

Das macht Niederösterreichs Wirtshauskultur so besonders

In den Wirtshäusern Niederösterreichs wird die hohe Kunst des Bewirtens gepflegt. Der Verein Niederösterreichische Wirtshauskultur, sorgt seit beinahe drei Jahrzehnten dafür, dass das auch so bleibt.

In einem Bundesland, das Heimat gleich mehrerer international geschätzter Delikatessen ist – wo sonst liegen weltberühmte Weinregionen, Obstgärten, Spargelfelder und ein Fluss mit unvergleichlichem Fischreichtum so nah beieinander –, ist es nicht verwunderlich, dass auch Kochen und Essengehen eine lange Tradition haben. Niederösterreich ist reich an seit Generationen im Familienverband geführten Gasthöfen, die sich nicht nur durch ihre Kochkunst auszeichnen, sondern auch Inbegriff von Gastfreundschaft, Bodenständigkeit und Gemütlichkeit sind. Um deren Erhaltung und Pflege kümmern sich die WirtInnen der Niederösterreichischen Wirtshauskultur.

Frischer Wind: Beim »Einsteiger des Jahres«, dem »Gasthof Pillgrab – zur Linde« hat vor Kurzem mit Wolfgang und Karina Pillgrab eine neue Generation das Szepter übernommen.
© Niederösterreich Werbung/Daniela Führer
Frischer Wind: Beim »Einsteiger des Jahres«, dem »Gasthof Pillgrab – zur Linde« hat vor Kurzem mit Wolfgang und Karina Pillgrab eine neue Generation das Szepter übernommen.

Anspruchvolles Reglement

Mitmachen kann dabei längst nicht jeder. Es gilt, Qualitätsstandards zu entsprechen – Küche, Keller, Gastraum und Service müssen eine Reihe von Kriterien erfüllen. So muss garantiert werden, dass auf den Tellern der Gäste so viel Regionales wie möglich landet, das kommt nicht nur dem Geschmack, sondern auch den Landwirtschaften der Umgebung zugute, die mit der Initiative ebenfalls gefördert werden sollen. Serviert wird in einem Gastraum, dessen Einrichtung der eines klassischen Traditionswirtshauses dahingehend entsprechen muss, dass es noch eine Schank und einen Stammtisch gibt. Und schließlich muss die Bewirtung Chefsache sein, die Wirtsleute legen selbst in Küche oder Service Hand an.

Echt Niederösterreichisch

Mit der Erfüllung der Qualitätsstandards ist es aber noch nicht getan, denn in der Niederösterreichischen Wirtshauskultur geht es um mehr als »nur« gutes Essen, freundlichen Service und eine gemütliche Stube. Deshalb haben sich die WirtInnen auf einige zentrale Werte geeinigt, die sie in ihrer Arbeit um- und fortsetzen. Tradition, Nachhaltigkeit und Authentizität sind hier die Zauberworte. Dass damit aber keinesfalls ein Verharren auf Überholtem einhergeht, beweisen sie mit innovativen Konzepten, modern interpretierten Traditionsgerichten und allerlei kreativen Ideen. Im Fokus bleiben immer echter, typisch niederösterreichischer Genuss und Gastlichkeit. Nur Wirtshäuser, die sich Qualitätsstandards und Wertekatalog verschrieben haben, dürfen sich mit dem ovalen grünen Schild schmücken.

Trotz seiner Schweizer Wurzeln hat sich Patrick Friedrich im »Gasthaus Figl« voll und ganz der österreichischen Wirtshausküche verschrieben.
© Niederösterreich Werbung/Rita Newman
Trotz seiner Schweizer Wurzeln hat sich Patrick Friedrich im »Gasthaus Figl« voll und ganz der österreichischen Wirtshausküche verschrieben.

Die Top-Wirtinnen

Ganz besondere Wertschätzung wird jenen Betrieben zuteil, die sich – freiwillig – der Wahl zum Top-Wirt stellen und im Rahmen dessen von einem Testerteam besucht und auf Herz und Nieren geprüft werden. Zum Top-Wirt qualifiziert sich, wer neben der hervorragenden Qualität des Speisen- und Getränkeangebots zusätzlich mit einem »gewissen Extra« punkten kann – dabei sind dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt. Ob selbstgebrannter Schnaps, eine besonders liebevoll gestaltete Karte oder hausgemachte Schmankerl für zu Hause, in die Wertung fließt alles ein, was ein Wirtshaus besonders macht. Aus den Anwärtern, jährlich sind das rund 60 Betriebe, werden dann mithilfe einer fachkundigen Jury Top-Wirt-Sieger, Einsteiger sowie Aufsteiger des Jahres gekürt. Um gleichzeitig die Zukunft der Wirtshauskultur zu sichern, werden Jahr für Jahr die Lehrlinge vor den Vorhang geholt: Im Rahmen des »Zauberlehrling«-Wettbewerbs rittern die Nachwuchskräfte aus Küche und Service um die begehrte Auszeichnung. So wird ein Stück heimischer Tradition erhalten und weitergegeben – und die Gäste fühlen sich so, wie es im Wirtshaus sein soll: wie zu Hause.

Mit seinem modern interpretierten Mostviertler Wirtshausgerichten hat sich Stefan Hueber (u.) den Titel »Top-Wirt des Jahres« erkocht.
© Niederösterreich Werbung/Rita Newman
Mit seinem modern interpretierten Mostviertler Wirtshausgerichten hat sich Stefan Hueber (u.) den Titel »Top-Wirt des Jahres« erkocht.

Top-Wirt des Jahres 2020

In fünfter Generation beweist Küchenchef Stefan Hueber im Traditionsgasthaus im Herzen des Mostviertels, wie moderne Wirtshauskultur geht. Die Speisekarte ist eine kleine Reise kreuz und quer durch Niederösterreich, die modern interpretierten Klassiker werden aus regionalen Zutaten von höchster Qualität zubereitet und in der mit viel Geschmack renovierten Gaststube serviert. Die Weinkarte lässt ebenfalls keine Wünsche offen – die zwölf modernen Komfortzimmer sind nicht nur deshalb empfehlenswert.

Gasthof Hueber – Der Wirt im Bründl
3282 St. Georgen an der Leys 18
T: +43 7482 46206

Einsteiger des Jahres 2020

Der Familienbetrieb wird gerade von der nächsten Generation übernommen, und die hat eine Menge kreativer Ideen: Neben Showkochen und Kochkursen gibt es die herrlich klassischen Wirtshausgerichte glasweise zum Mitnehmen – dank Kühlautomat auch außerhalb der Öffnungszeiten. Die Speisekarte glänzt außerdem mit Kreationen aus wildgefangenen Flusskrebsen oder Mostviertler Wagyu-Rind. Das familiäre Ambiente ist auch in den 14 Gästezimmern spürbar.

Gasthof Pillgrab
Westbahnstraße 32, 4300 St. Valentin
T: +43 7435 52319

Aufsteiger des Jahres 2020

Chefkoch Patrick Friedrich ist nach Stationen in großen Küchen in der Schweiz, in Wien und Krems nun im Tullnerfeld gelandet. Hier wird jetzt frisch verkocht, was Mark und lokale Produzenten täglich im Angebot haben, die Speisekarte ändert sich dementsprechend häufig und überzeugt mit typisch (nieder-)österreichischer Küche, hat aber immer wieder Überraschendes zu bieten. Zusätzlich gibt es Eingekochtes und Eingemachtes zum Mitnehmen.

Gasthaus Figl – Friedrich im Figl
Wiener Straße 1, 3424 Wolfpassing
T: +43 2242 70155

Caroline Metzger
Mehr zum Thema