Egal ob Nigiri oder Maki: Schweizer Weine sind eine tolle Wahl zu Sushi.

Egal ob Nigiri oder Maki: Schweizer Weine sind eine tolle Wahl zu Sushi.
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Köstliche Kombination: Die zwölf besten Schweizer Weine zu Sushi

Sushi und Wein sind eine wunderbare Kombination. Besonders, wenn man einige kleine Regeln beachtet. Falstaff gibt die wichtigsten Tipps für das Wein-Sushi-Pairing.

Grüner Tee, Sake und Bier werden in Japan traditionell zu Sushi genossen. Einem Gericht, das aus erkaltetem, mit Reisessig gesäuertem Reis und einer Vielzahl von Zutaten besteht. Ganz grob werden Sushis in zwei Varianten unterschieden: Maki und Nigiri. Während bei den Maki-Sushis der Reis inklusive Füllung in Nori-Blätter gerollt wird, wird beim Nigiri-Sushi, zu deutsch «Ballen-Sushi», der Reis mit der Hand zu kleinen Rollen gedrückt und mit Fisch, Meeresfrüchten oder Omelett belegt. Bei beiden Varianten spielt der süsslich-saure Geschmack des Reises eine Hauptrolle. Entscheidend ist aber letztlich der Inhalt oder Belag, denn dieser gibt vor, welcher Wein zum jeweiligen Sushi passt und macht das Pairing gleichzeitig etwas kompliziert.

Einen Wein, der gleichzeitig zu Thunfisch, Tintenfisch und Gurke eine gute Figur macht, wird man wohl kaum finden. Besonders zu Thunfisch sollten sehr trockene Weissweine gemieden werden, denn die intensive Säure kann dazu führen, dass der Fisch metallisch schmeckt. Auch restsüsse Weine, die sehr gerne zu asiatischen Gerichten empfohlen werden, sind zu Sushi mit Vorsicht zu geniessen, denn bei zu hohem Zuckergehalt dominieren sie schnell das Geschmackserlebnis. Dasselbe gilt für schwere, tanninreiche Rotweine.

Aus den genannten Gründen fährt man beim Sushi-Wein-Pairing am besten mit ausbalancierten, nicht allzu säurelastigen, sanften Tropfen. Es geht hierbei vielmehr um den Weinstil, als um eine spezifische Sorte. Denkbar sind durchaus auch Schaumweine, wenn sie dezent sind, denn mit ihrem frischen, prickelnden Charakter können sie einen guten Gegenpol zum Sushi bilden. Dennoch gibt es eine Sorte in der Schweiz, die zur Sushi-Begleitung quasi prädestiniert ist. Und zwar die weisse Schweizer Paradesorte Chasselas.

Chasselas-Weine, die sich durch ihre weiche Säure und dezente Aromatik kennzeichnen, bieten harmonischen Sushi-Genuss. Hinzu kommt, dass sie sensorisch betrachtet gar nicht so weit von einem japanischen Sake entfernt sind – eine, wenn man so möchte, nahezu klassische Kombination. Bei der Kombination von Sushi und Wein ist grundsätzlich zu beachten, dass ein zu hoher Alkoholgehalt das häufig zum Sushi konsumierte Wasabi aggressiv und stechend wirken lässt. Beachtet man auch dies, steht dem Sushi–Wein-Genuss nichts im Wege.

Das Falstaff Sushi-Dutzend

Helles Goldgelb. Klar gereifte Nase mit getrockneten Zitrusfrüchten, vor allem Orange, dazu Rauch, etwas grillierter Pfirsich. Entwickelt sich mit Luft immer weiter, zeigt sich zusehends kräutriger. Am Gaumen sehr geschmeidig mit wunderbar stützender Säure und hoher Harmonie. Endet lang auf Kräuter- und Zitrusnoten, zeigt sich in keiner Weise altersmüde. Erstklassiger gereifter Chasselas, der auch noch einige Jahre weiterreifen kann.
Kanton Wallis, Schweiz
Zarter Duft nach reifen Birnen sowie Gravensteinerapfel, dazu gesellen sich Noten von Popcorn und weissem Pfeffer. Komplexer Gaumen mit reifer, sehr schön eingebundener Säure und cremigem Schmelz. Lebendiger Weissburgunder mit feinen Würznoten im Abgang.
Schweiz
Filigranes Bouquet mit Noten von Agrumen, grünem Apfel und Nektarine. Anklänge von Lindenblütenhonig und würzige Nuancen. Am Gaumen elegant, mit Noten von gelbem Steinobst und Zitrus sowie Honig. Schöner Schmelz, endet lange auf Mirabelle und mineralischen Noten.
Chablais Vaudois, Schweiz
Gelb mit goldfarbenen Reflexen. Animierender Mix aus frischen Litschi, etwas Stachelbeere und Kumquat. Saftiger Ansatz mit reifer, animierender Säure und subtil-würziger Gaumenaromatik. Lang, mit einem fast filigranen Finale auf reife Frucht. Eleganter Païen.
Sierre, Schweiz
Filigrane, vielschichtige Aromatik von Lindenblüte, reifen Zitrusfrüchten, Apfel sowie mineralischen und buttrigen Nuancen. Am Gaumen zeigt der Wein eine schöne Balance aus Schmelz und Säure sowie eine gewisse Phenolstruktur. Reifer Apfel und mineralische Noten im langen Nachhall.
Féchy, Schweiz
Helles Rosa. Sehr fruchtig in der Nase mit Noten von Him- und Erdbeere sowie Kirsche, Zitrusnuancen. Am Gaumen ebenfalls sehr fruchtig, was für einen süssen Druck sorgt, feine Perlage und aubalancierende Säure. Endet lang mit Beerennoten und rauchigen Nuancen. Eigenständiger Schaumwein aus Nebbiolo.
Kanton Tessin, Schweiz
Glänzendes Honiggelb. In der Nase Noten von reifen Mirabellen und Quittengelee, dazu frische Haselnüsse. Feiner Schmelz im Ansatz, der von der präsenten, reifen Säure aufgefangen wird. Die ätherische Würze leitet über in eine wunderbar elegante Bitternis.
La Côte, Schweiz
Elegantes, frisches Bouquet mit zarter Zitrusfrucht und Noten von Ananas und Nektarine. Dezent würzige und florale Nuancen sowie Anklänge von Honig. Am Gaumen spannungsreich und angenehm füllig, mit dezenter Säure, frischer Zitrusfrucht und Honig. Lange anhaltend im stoffig-mineralischen Abgang.
Lavaux, Schweiz
In der Nase Noten von reifem Steinobst, Mandrine, Honig und Birne. Dezente Anklänge von exotischen Früchten und kräutrig-würzige Nuancen. Am Gaumen körperreich und weich, mit gut eingebundener Säure, dezenter Zitrusfrucht und Honigaroma sowie Litschi im langen mineralischen Finale.
Lavaux, Schweiz
In der Nase Noten von weissen Blüten, exotischen Früchten, reifem Apfel und Quitte. Dezente Kräuterwürze. Am Gaumen körperreich und kräftig, mit weicher Säure und intensiver Frucht. Leicht herber, salzig-mineralischer Abgang.
Kanton Wallis, Schweiz
Intensives Bouquet mit Noten von Holunderblüte, Quitte, reifem Apfel, Grapefruit und Ananas. Am Gaumen vollmundig, mit weicher Säure und Aromen von Mirabelle sowie Litschi. Langes Finale mit Muskat-Einschlag.
Kanton Zürich, Schweiz
Fruchtig-florales Bukett mit Noten von Aprikose, Agrumen, Quitte und exotischen Früchten sowie etwas Veilchen. Am Gaumen ausbalanciert, feine Säure mit schönem Schmelz. Bleibt lange am Gaumen.
Zürichsee, Schweiz

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Erschienen in
Falstaff Nr. 02/2024

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Dominik Vombach
Dominik Vombach
Chefredaktion Schweiz
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