Tischgespräch mit Martin Suter über…
…Bürozeiten und ein Pfund Schnitz.
FALSTAFF: Herr Suter, wie und wann schreiben Sie? Und vor allem: Wie stärken Sie sich dabei?
Suter: Wenn ich an einem Roman arbeite, schreibe ich wie ein Büroangestellter: von neun bis eins, von zwei bis sechs, sieben, acht. Ich trinke Wasser oder Tee, und ich halte mich an die Essenszeiten ebenfalls wie ein Büroangestellter.
Welchen kulinarischen Werdegang haben Sie genommen?
Ich kam als kleines Früchtchen auf die Welt, entwickelte mich zur halben Portion und werde nun langsam zu einem Pfund Schnitz.
Sie hatten verschiedene Wohnorte. Welche – auch kulinarischen – Eigenarten haben Sie an diesen Orten lieben gelernt?
In Guatemala gewöhnte ich mich an die frühen Essenszeiten – die Tage beginnen dort um sechs und enden um achtzehn Uhr. Und in Spanien war es das Gegenteil: spätes Frühstück, Mittagessen um fünfzehn Uhr und Abendessen bis nach Mitternacht.
Sie sind eng mit der Stadt Zürich verwoben. Wie hat sich die Stadt kulinarisch in den letzten Jahren entwickelt?
Stetig.
Bitte verraten Sie uns doch Ihr Lieblingslokal in Zürich?
Die Kronenhalle.
Woher nahmen Sie Ihr Wissen in Bezug auf – nein, nicht Erotik – Kochen in Ihrem Buch «Der Koch»?
Ich habe schon immer gerne asiatisch gekocht und gegessen. Und über die ayurvedische Küche gibt es viel Literatur. Über die Molekularküche habe ich mich von Fachleuten beraten lassen.
Wie reisen Sie? Welche Annehmlichkeit brauchen Sie auf Ihren ausgedehnten Lesereisen, damit Sie sich wohlfühlen?
Eine Lesereise ist weniger anstrengend, wenn man in einem schönen Hotel untergebracht ist.